Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.Flusse, welches sie mit einer Bircken-Burcke §. 5. Jhre Wohnungen sind kleine viereck- er-
Fluſſe, welches ſie mit einer Bircken-Burcke §. 5. Jhre Wohnungen ſind kleine viereck- er-
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Fluſſe, welches ſie mit einer Bircken-Burcke
ſchoͤpffen. Faͤllen ſie aber ein Wild es ſey von
welcher Gattung es wolle/ oder ſie ſchlachten
Rennthiere/ Pferde und was ſie ſonſten attrapi-
ren/ ſo ſaͤttigen ſie ſich mit dem warmen Bluthe.
Jedennoch wann ſie ſich reche delectiren wollen/
ſo tauchen ſie ein ſtuͤck Fiſch im Fiſch-Trahn/ und
nehmen auch wohl gar einen guten Trunck da-
von/ uͤber alles aber lieben ſie den Chineſiſchen
Char oder Toback/ und zwar rauchen ſie ihn nicht
wie andere Nationen, die den Rauch wieder von
ſich blaſen; Sondern ſie nehmen zuvor etwas
Waſſer im Munde/ und nachdem ſie ſich zur
Erden geſetzt, ſchlucken ſie den angezogenen
Rauch herunter/ welcher ſie nach etlichen Zuͤgen
gantz benimt/ biß ſie mit verſtelleten Geberden
wieder zu ſich ſelbſten kommen und einen
Schleim von ſich werffen. Solche Ubung
wiederhohlen ſie des tages ſo offt es ihnen be-
liebt, und ſie von erwehnten Char einen Vor-
rath haben; Auch brauchen denſelben nicht al-
lein die Maͤnner, ſondern auch die Weiber/ und
gewehnen ihn ihren Kindern von Jugend auff
an, weil er gleichſam an ſtat der Medicin dienet/
die den tranichten Fiſch-Schleim ziemlicher
maſſen ihnen wieder abzapfft.
§. 5. Jhre Wohnungen ſind kleine viereck-
ichte Huͤtten von Strauch aufgebauet/ und mit
Bircken-Burcke belegt, der den Regen und
Schnee abhaͤlt. An denen Waͤnden nehmen
ſie ihre Schlaff-Stellen/ mitten ein iſt der Feu-
er-
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Zitationshilfe: | Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_ostiacken_1726/43>, abgerufen am 16.07.2024. |