gien-Begriff, der Handwerker an seinen todten Zunftbegriff, der Kaufmann an seinen todten Innungsbegriff, der Soldat an seinen todten Ehrebegriff, die Regierung an ihren todten Suveränetäts-Begriff. Alle diese Begriffe, die, als Ideen, eine so ehrwürdige Rolle spielten, stoßen und reiben sich jetzt maschinenmäßig, so lange es gehen will, an einander, und der allge- meine Götze, ein philosophisch-metaphysischer Begriff des Rechtes, wird in dem Tumult allent- halben herausgestoßen; er, selbst todt, kann die andern nicht beleben. Nun kommen Gelehrte, Weltverbesserer von aller Art, und verbinden sich mit dem Pöbel, der nichts zu verlieren hat, und rufen: die Formen taugen nichts; die Göt- zen taugen nichts! Neue Formen, neue Götzen! -- Dies ist die Essenz aller politischen Bewegun- gen in unsren Tagen.
Consequenter rufen Andre: die Menschen taugen nicht; denn sie machen die Götzen, und sind allzumal Götzendiener. Dies giebt den Re- volutionnär von Grund aus, einen Robespierre, einen St. Just.
Die Nichtswürdigsten rufen: einige Menschen taugen nichts, die, welche zunächst bei den Göt- zen stehen, die Regierenden, der Adel, die Geist- lichkeit; das Volk ist gut. Dies giebt die Bris-
gien-Begriff, der Handwerker an ſeinen todten Zunftbegriff, der Kaufmann an ſeinen todten Innungsbegriff, der Soldat an ſeinen todten Ehrebegriff, die Regierung an ihren todten Suveraͤnetaͤts-Begriff. Alle dieſe Begriffe, die, als Ideen, eine ſo ehrwuͤrdige Rolle ſpielten, ſtoßen und reiben ſich jetzt maſchinenmaͤßig, ſo lange es gehen will, an einander, und der allge- meine Goͤtze, ein philoſophiſch-metaphyſiſcher Begriff des Rechtes, wird in dem Tumult allent- halben herausgeſtoßen; er, ſelbſt todt, kann die andern nicht beleben. Nun kommen Gelehrte, Weltverbeſſerer von aller Art, und verbinden ſich mit dem Poͤbel, der nichts zu verlieren hat, und rufen: die Formen taugen nichts; die Goͤt- zen taugen nichts! Neue Formen, neue Goͤtzen! — Dies iſt die Eſſenz aller politiſchen Bewegun- gen in unſren Tagen.
Conſequenter rufen Andre: die Menſchen taugen nicht; denn ſie machen die Goͤtzen, und ſind allzumal Goͤtzendiener. Dies giebt den Re- volutionnaͤr von Grund aus, einen Robespierre, einen St. Juſt.
Die Nichtswuͤrdigſten rufen: einige Menſchen taugen nichts, die, welche zunaͤchſt bei den Goͤt- zen ſtehen, die Regierenden, der Adel, die Geiſt- lichkeit; das Volk iſt gut. Dies giebt die Briſ-
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gien-Begriff, der Handwerker an ſeinen todten
Zunftbegriff, der Kaufmann an ſeinen todten
Innungsbegriff, der Soldat an ſeinen todten
Ehrebegriff, die Regierung an ihren todten
Suveraͤnetaͤts-Begriff. Alle dieſe Begriffe, die,
als Ideen, eine ſo ehrwuͤrdige Rolle ſpielten,
ſtoßen und reiben ſich jetzt maſchinenmaͤßig, ſo
lange es gehen will, an einander, und der allge-
meine Goͤtze, ein philoſophiſch-metaphyſiſcher
Begriff des Rechtes, wird in dem Tumult allent-
halben herausgeſtoßen; er, ſelbſt todt, kann die
andern nicht beleben. Nun kommen Gelehrte,
Weltverbeſſerer von aller Art, und verbinden
ſich mit dem Poͤbel, der nichts zu verlieren hat,
und rufen: die Formen taugen nichts; die Goͤt-
zen taugen nichts! Neue Formen, neue Goͤtzen!
— Dies iſt die Eſſenz aller politiſchen Bewegun-
gen in unſren Tagen.
Conſequenter rufen Andre: die Menſchen
taugen nicht; denn ſie machen die Goͤtzen, und
ſind allzumal Goͤtzendiener. Dies giebt den Re-
volutionnaͤr von Grund aus, einen Robespierre,
einen St. Juſt.
Die Nichtswuͤrdigſten rufen: einige Menſchen
taugen nichts, die, welche zunaͤchſt bei den Goͤt-
zen ſtehen, die Regierenden, der Adel, die Geiſt-
lichkeit; das Volk iſt gut. Dies giebt die Briſ-
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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 1. Berlin, 1809, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst01_1809/198>, abgerufen am 22.11.2024.
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