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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809.

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mit 3 L. 17 sh 101/2 d zu bezahlen, 3 L. 19 sh.
als den Münzpreis einer Unze Goldes ansetzte,
alles Gold nach der Münze strömen, das dort
erhaltene Silber auf dem Markte gegen das hier
wohlfeilere Gold umgesetzt und so auf's neue
der Münze zugebracht werden, und das Münz-
wesen in Unordnung gerathen würde, zumal auf
dem empfindlichen Markte von London, wo, ich
möchte sagen, jeder glückliche Hammerschlag in
den Bergwerken von Peru, und jede im Indi-
schen und Chinesischen Handel untergehende Unze
Silbers unmittelbar gefühlt wird und auf den
Marktpreis der edlen Metalle Einfluß hat. --

Welche Kräfte, welchen Scharfsinn hat die
Welt angewendet, 1) um den Real-Werth der
edlen Metalle zu fixiren, oder für die Ewigkeit zu
bestimmen; 2) um einen festen Nominal-Werth
oder eine feste Münze, eine Rechnungsmünze zu
gewinnen, den Real-Werth der Metalle über
alle Schwankungen des Weltmarktes zu erheben
und sicher zu stellen, und eben so die Ueberein-
stimmung des Real-Werthes einer Münze mit
dem Nominal-Werthe derselben gegen alle Ver-
fälschungen und Herabsetzungen der nationalen
Finanzkunst einerseits und gegen die Verminde-
rung des Werthes, die alle Münzen im bloßen
Gebrauch, oder durch Kippen und Wippen (wear

mit 3 L. 17 sh 10½ d zu bezahlen, 3 L. 19 sh.
als den Muͤnzpreis einer Unze Goldes anſetzte,
alles Gold nach der Muͤnze ſtroͤmen, das dort
erhaltene Silber auf dem Markte gegen das hier
wohlfeilere Gold umgeſetzt und ſo auf’s neue
der Muͤnze zugebracht werden, und das Muͤnz-
weſen in Unordnung gerathen wuͤrde, zumal auf
dem empfindlichen Markte von London, wo, ich
moͤchte ſagen, jeder gluͤckliche Hammerſchlag in
den Bergwerken von Peru, und jede im Indi-
ſchen und Chineſiſchen Handel untergehende Unze
Silbers unmittelbar gefuͤhlt wird und auf den
Marktpreis der edlen Metalle Einfluß hat. —

Welche Kraͤfte, welchen Scharfſinn hat die
Welt angewendet, 1) um den Real-Werth der
edlen Metalle zu fixiren, oder fuͤr die Ewigkeit zu
beſtimmen; 2) um einen feſten Nominal-Werth
oder eine feſte Muͤnze, eine Rechnungsmuͤnze zu
gewinnen, den Real-Werth der Metalle uͤber
alle Schwankungen des Weltmarktes zu erheben
und ſicher zu ſtellen, und eben ſo die Ueberein-
ſtimmung des Real-Werthes einer Muͤnze mit
dem Nominal-Werthe derſelben gegen alle Ver-
faͤlſchungen und Herabſetzungen der nationalen
Finanzkunſt einerſeits und gegen die Verminde-
rung des Werthes, die alle Muͤnzen im bloßen
Gebrauch, oder durch Kippen und Wippen (wear

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[281/0289] mit 3 L. 17 sh 10½ d zu bezahlen, 3 L. 19 sh. als den Muͤnzpreis einer Unze Goldes anſetzte, alles Gold nach der Muͤnze ſtroͤmen, das dort erhaltene Silber auf dem Markte gegen das hier wohlfeilere Gold umgeſetzt und ſo auf’s neue der Muͤnze zugebracht werden, und das Muͤnz- weſen in Unordnung gerathen wuͤrde, zumal auf dem empfindlichen Markte von London, wo, ich moͤchte ſagen, jeder gluͤckliche Hammerſchlag in den Bergwerken von Peru, und jede im Indi- ſchen und Chineſiſchen Handel untergehende Unze Silbers unmittelbar gefuͤhlt wird und auf den Marktpreis der edlen Metalle Einfluß hat. — Welche Kraͤfte, welchen Scharfſinn hat die Welt angewendet, 1) um den Real-Werth der edlen Metalle zu fixiren, oder fuͤr die Ewigkeit zu beſtimmen; 2) um einen feſten Nominal-Werth oder eine feſte Muͤnze, eine Rechnungsmuͤnze zu gewinnen, den Real-Werth der Metalle uͤber alle Schwankungen des Weltmarktes zu erheben und ſicher zu ſtellen, und eben ſo die Ueberein- ſtimmung des Real-Werthes einer Muͤnze mit dem Nominal-Werthe derſelben gegen alle Ver- faͤlſchungen und Herabſetzungen der nationalen Finanzkunſt einerſeits und gegen die Verminde- rung des Werthes, die alle Muͤnzen im bloßen Gebrauch, oder durch Kippen und Wippen (wear

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/289>, abgerufen am 24.11.2024.