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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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Kuß und Lied.

Jüngst küßt' ich einen rothen Mund;
Ein Liedchen saß auf meinen Lippen,
Und aus dem Liedchen ward ein Kuß.
Jetzt ist mein Mädchen fern von mir;
Zum Kusse will mein Mund sich schwellen,
Und aus dem Kusse wird ein Lied.
Fliegt nun, ihr lieben Verse, hin,
Und drückt sie euch an ihre Lippen,
So werdet wieder, was ihr war't!

Kuß und Lied.

Juͤngſt kuͤßt' ich einen rothen Mund;
Ein Liedchen ſaß auf meinen Lippen,
Und aus dem Liedchen ward ein Kuß.
Jetzt iſt mein Maͤdchen fern von mir;
Zum Kuſſe will mein Mund ſich ſchwellen,
Und aus dem Kuſſe wird ein Lied.
Fliegt nun, ihr lieben Verſe, hin,
Und druͤckt ſie euch an ihre Lippen,
So werdet wieder, was ihr war't!

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[151/0163] Kuß und Lied. Juͤngſt kuͤßt' ich einen rothen Mund; Ein Liedchen ſaß auf meinen Lippen, Und aus dem Liedchen ward ein Kuß. Jetzt iſt mein Maͤdchen fern von mir; Zum Kuſſe will mein Mund ſich ſchwellen, Und aus dem Kuſſe wird ein Lied. Fliegt nun, ihr lieben Verſe, hin, Und druͤckt ſie euch an ihre Lippen, So werdet wieder, was ihr war't!

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/163>, abgerufen am 23.11.2024.