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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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Der Zephyr.

Auf einer Rose ward ich jung,
Ein Rosenblatt war meine Wiege,
Ein Rosenblatt ist einst mein Grab.
Ich schlafe, wann der Winter tobt,
Und mit dem Lenze werd' ich munter,
Und nähre mich von Duft und Kuß.
Du armer, stolzer Herr der Welt,
Du keuchst einher mit deiner Krone,
Und dienstbar trockn' ich deinen Schweiß!

Der Zephyr.

Auf einer Roſe ward ich jung,
Ein Roſenblatt war meine Wiege,
Ein Roſenblatt iſt einſt mein Grab.
Ich ſchlafe, wann der Winter tobt,
Und mit dem Lenze werd' ich munter,
Und naͤhre mich von Duft und Kuß.
Du armer, ſtolzer Herr der Welt,
Du keuchſt einher mit deiner Krone,
Und dienſtbar trockn' ich deinen Schweiß!

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[150/0162] Der Zephyr. Auf einer Roſe ward ich jung, Ein Roſenblatt war meine Wiege, Ein Roſenblatt iſt einſt mein Grab. Ich ſchlafe, wann der Winter tobt, Und mit dem Lenze werd' ich munter, Und naͤhre mich von Duft und Kuß. Du armer, ſtolzer Herr der Welt, Du keuchſt einher mit deiner Krone, Und dienſtbar trockn' ich deinen Schweiß!

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/162>, abgerufen am 27.11.2024.