auf der linken Seite war die Kugel eingedrungen, hatte der Schuß die Kleider versengt.
Ferdinand steht einige Augenblicke betäubt; doch Heinrich zuckt, athmet noch, und Ferdinand wirft sich über ihn, will den Blutstrom hemmen, richtet den Gefallenen halb empor, und schwach flammt noch einmal dessen Lebensfackel auf.
"Rette dich - dich Ferdinand," stammelte er: "dort - dort - ein Räuber - nicht du - eile! Unsre Ehre - unser Name - zeig' es an, fort - fort!"
Das waren, so gut Ferdinand sie behalten hatte, die letzten Worte des Bruders, der - besonnen wie er war - noch in dem Augenblicke des Verscheidens an die Folgen des Unfalls dachte, und unfehlbar dem Ferdinand
auf der linken Seite war die Kugel eingedrungen, hatte der Schuß die Kleider versengt.
Ferdinand steht einige Augenblicke betäubt; doch Heinrich zuckt, athmet noch, und Ferdinand wirft sich über ihn, will den Blutstrom hemmen, richtet den Gefallenen halb empor, und schwach flammt noch einmal dessen Lebensfackel auf.
„Rette dich – dich Ferdinand,“ stammelte er: „dort – dort – ein Räuber – nicht du – eile! Unsre Ehre – unser Name – zeig’ es an, fort – fort!“
Das waren, so gut Ferdinand sie behalten hatte, die letzten Worte des Bruders, der – besonnen wie er war – noch in dem Augenblicke des Verscheidens an die Folgen des Unfalls dachte, und unfehlbar dem Ferdinand
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auf der <hirendition="#g">linken</hi> Seite war die Kugel eingedrungen, hatte der Schuß die Kleider versengt.</p><p>Ferdinand steht einige Augenblicke betäubt; doch Heinrich zuckt, athmet noch, und Ferdinand wirft sich über ihn, will den Blutstrom hemmen, richtet den Gefallenen halb empor, und schwach flammt noch einmal dessen Lebensfackel auf.</p><p>„Rette dich –<hirendition="#g">dich</hi> Ferdinand,“ stammelte er: „dort –<hirendition="#g">dort</hi>– ein Räuber – nicht <hirendition="#g">du</hi>– eile! Unsre Ehre – unser Name – zeig’ es an, fort – fort!“</p><p>Das waren, so gut Ferdinand sie behalten hatte, die letzten Worte des Bruders, der – besonnen wie er war – noch in dem Augenblicke des Verscheidens an die <hirendition="#g">Folgen</hi> des Unfalls dachte, und unfehlbar dem Ferdinand
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auf der linken Seite war die Kugel eingedrungen, hatte der Schuß die Kleider versengt.
Ferdinand steht einige Augenblicke betäubt; doch Heinrich zuckt, athmet noch, und Ferdinand wirft sich über ihn, will den Blutstrom hemmen, richtet den Gefallenen halb empor, und schwach flammt noch einmal dessen Lebensfackel auf.
„Rette dich – dich Ferdinand,“ stammelte er: „dort – dort – ein Räuber – nicht du – eile! Unsre Ehre – unser Name – zeig’ es an, fort – fort!“
Das waren, so gut Ferdinand sie behalten hatte, die letzten Worte des Bruders, der – besonnen wie er war – noch in dem Augenblicke des Verscheidens an die Folgen des Unfalls dachte, und unfehlbar dem Ferdinand
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Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/140>, abgerufen am 16.02.2025.
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