Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829."Ein schwacher Stockdegen, sonst nichts." "Und Sie selbst;" "Ein doppelläufiges Terzerol. Ach Gott, Gott! das war sein Tod!" "Wie? Ihr Feuergewehr?" "So fürcht' ich. Ich riß es aus dem Gürtel, als ich zu Hülfe eilte. Als der Räuber mich sah, schoß er und warf sich in das Dickicht. Heinrich sank zusammen. - Ich sprang in das Gebüsch, ich schickte dem Fliehenden eine Kugel nach, eilte zurück - - vergebliche Hoffnung! Er war tödtlich getroffen, in die Brust. Noch lebte er - in meinen Armen - " "Rette dich - dich Ferdinand" - - O Elend, o Jammer!" Er warf sich an meinen Hals, und heiße Thränen entstürzten seinen Augen. Tröstende Worte wären hier nicht am Platze gewesen. „Ein schwacher Stockdegen, sonst nichts.“ „Und Sie selbst;“ „Ein doppelläufiges Terzerol. Ach Gott, Gott! das war sein Tod!“ „Wie? Ihr Feuergewehr?“ „So fürcht’ ich. Ich riß es aus dem Gürtel, als ich zu Hülfe eilte. Als der Räuber mich sah, schoß er und warf sich in das Dickicht. Heinrich sank zusammen. – Ich sprang in das Gebüsch, ich schickte dem Fliehenden eine Kugel nach, eilte zurück – – vergebliche Hoffnung! Er war tödtlich getroffen, in die Brust. Noch lebte er – in meinen Armen – „ „Rette dich – dich Ferdinand“ – – O Elend, o Jammer!“ Er warf sich an meinen Hals, und heiße Thränen entstürzten seinen Augen. Tröstende Worte wären hier nicht am Platze gewesen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0034" n="14"/> <p>„Ein schwacher Stockdegen, sonst nichts.“</p> <p>„Und Sie selbst;“</p> <p>„Ein doppelläufiges Terzerol. Ach Gott, Gott! das war sein Tod!“</p> <p>„Wie? <hi rendition="#g">Ihr</hi> Feuergewehr?“</p> <p>„So fürcht’ ich. Ich riß es aus dem Gürtel, als ich zu Hülfe eilte. Als der Räuber mich sah, schoß <hi rendition="#g">er</hi> und warf sich in das Dickicht. Heinrich sank zusammen. – Ich sprang in das Gebüsch, ich schickte dem Fliehenden eine Kugel nach, eilte zurück – – vergebliche Hoffnung! Er war tödtlich getroffen, in die Brust. Noch lebte er – in meinen Armen – „ „Rette dich – <hi rendition="#g">dich</hi> Ferdinand“ – – O Elend, o Jammer!“</p> <p>Er warf sich an meinen Hals, und heiße Thränen entstürzten seinen Augen. Tröstende Worte wären hier nicht am Platze gewesen. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0034]
„Ein schwacher Stockdegen, sonst nichts.“
„Und Sie selbst;“
„Ein doppelläufiges Terzerol. Ach Gott, Gott! das war sein Tod!“
„Wie? Ihr Feuergewehr?“
„So fürcht’ ich. Ich riß es aus dem Gürtel, als ich zu Hülfe eilte. Als der Räuber mich sah, schoß er und warf sich in das Dickicht. Heinrich sank zusammen. – Ich sprang in das Gebüsch, ich schickte dem Fliehenden eine Kugel nach, eilte zurück – – vergebliche Hoffnung! Er war tödtlich getroffen, in die Brust. Noch lebte er – in meinen Armen – „ „Rette dich – dich Ferdinand“ – – O Elend, o Jammer!“
Er warf sich an meinen Hals, und heiße Thränen entstürzten seinen Augen. Tröstende Worte wären hier nicht am Platze gewesen.
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/34>, abgerufen am 16.07.2024. |