Münter, Balthasar: Bekehrungsgeschichte des vormaligen Grafen [...] Johann Friederich Struensee. Kopenhagen, 1772.schätzt. Unsere Gesellschaften werden die weisen und heili- gen Geister des Himmels seyn, und die seeligen Menschen. Ebr. 12, 22-23. Jeder unter ihnen wird bey aller persön- lichen Verschiedenheit, einerley Gesinnungen, einerley Geschäffte der Wahrheit und Tugend, einerley Jnteresse mit allen übrigen haben. Welch eine vertraute allgemeine Freundschaft wird sich darin gründen! Vergleichen Sie die beste irdische Freundschaft mit dieser himmlischen, und schließen Sie dann von der Freude, die jene bey aller ihrer Unvollkommenheit einer guten Seele gewährt, auf die Wollust, die wir uns dort von dieser werden verspre- chen können. Setzen Sie endlich noch hinzu, daß dieser glück- Welt
ſchaͤtzt. Unſere Geſellſchaften werden die weiſen und heili- gen Geiſter des Himmels ſeyn, und die ſeeligen Menſchen. Ebr. 12, 22-23. Jeder unter ihnen wird bey aller perſoͤn- lichen Verſchiedenheit, einerley Geſinnungen, einerley Geſchaͤffte der Wahrheit und Tugend, einerley Jntereſſe mit allen uͤbrigen haben. Welch eine vertraute allgemeine Freundſchaft wird ſich darin gruͤnden! Vergleichen Sie die beſte irdiſche Freundſchaft mit dieſer himmliſchen, und ſchließen Sie dann von der Freude, die jene bey aller ihrer Unvollkommenheit einer guten Seele gewaͤhrt, auf die Wolluſt, die wir uns dort von dieſer werden verſpre- chen koͤnnen. Setzen Sie endlich noch hinzu, daß dieſer gluͤck- Welt
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ſchaͤtzt. Unſere Geſellſchaften werden die weiſen und heili-
gen Geiſter des Himmels ſeyn, und die ſeeligen Menſchen.
Ebr. 12, 22-23. Jeder unter ihnen wird bey aller perſoͤn-
lichen Verſchiedenheit, einerley Geſinnungen, einerley
Geſchaͤffte der Wahrheit und Tugend, einerley Jntereſſe
mit allen uͤbrigen haben. Welch eine vertraute allgemeine
Freundſchaft wird ſich darin gruͤnden! Vergleichen Sie
die beſte irdiſche Freundſchaft mit dieſer himmliſchen, und
ſchließen Sie dann von der Freude, die jene bey aller
ihrer Unvollkommenheit einer guten Seele gewaͤhrt, auf
die Wolluſt, die wir uns dort von dieſer werden verſpre-
chen koͤnnen.
Setzen Sie endlich noch hinzu, daß dieſer gluͤck-
liche Zuſtand der Seeligen nie ein Ende haben, wohl aber
eines allmaͤhligen und unausgeſetzten Fortganges zur
hoͤchſtmoͤglichen Vollkommenheit faͤhig ſeyn wird. Die
Vollkommenheit endlicher Weſen muß aber doch irgend
eine hoͤchſte Stufe haben, wie hoch dieſe auch ſtehen mag.
Es ſcheint mir daher zu erwarten zu ſeyn, daß die Seeli-
gen endlich aufhoͤren werden in der Vollkommenheit zuzu-
nehmen, nur den Wachsthum in der Erkenntniß Gottes
ausgenommen, denn die iſt, weil Gott unendlich iſt, un-
erſchoͤpflich. Daraus iſt mir muhtmaßlich, daß alle See-
ligen einmahl zu einerley, oder doch ungefaͤhr zu einerley,
Grad von Gluͤckſeeligkeit gelangen werden. Der Abſtand
zwiſchen den Faͤhigkeiten einzelner Menſchen, der hier
oft ſehr betraͤchtlich iſt, wird es dort vielleicht weniger ſeyn.
Doch dieß ſind nur meine unerwieſene und noch unreife
Vorſtellungen. Sollte es aber auch ſich ſo verhalten,
daß alle Seeligen einmahl in gleichem Grade ſeelig ſeyn
werden, ſo werden ſie ſich doch in der Auferſtehung, im
Anfange ihrer himmliſchen Gluͤckſeeligkeit nicht gleich ſeyn.
Der Richter der Welt wird ſie auf verſchiedene Stufen
ſtellen, und dieſe Stufen werden in Verhaͤltniß mit dem
Grade der moraliſchen Guͤte ſtehen, welche ſie aus dieſer
Welt
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