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Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898.

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prot. Missions-Vereins, gefunden. Nachdem die Missio-
nare der japanischen Sprache völlig Herr geworden
waren, machten sie sich selbst daran, solche Schriften
herauszugeben. Frühe auch schon ging man daran,
christliche Zeitungen zu veröffentlichen. Schon 1876
erschien die "Wochenschau" (Shichi Ichi Zappo), welche
später von der heute noch sehr einflußreichen "Christ-
lichen Zeitung" (Kristokyo Shimbun) abgelöst wurde,
und 1882 wurde die als wissenschaftlich-theologische und
apologetische Wochenschrift hochangesehene Rikugozasshi
ins Leben gerufen. Beide Veröffentlichungen gingen
von dem American Board aus bezw. von japanischen
Christen der Kumiai Kyokwai, wie sich die Kirche der
Kongregationalisten in Japan nannte (kumiai = Kon-
gregation, Gemeinde) 1). Weitaus das wichtigste aber,
was auf dem Gebiet der christlichen Litteratur geschah,
war die Übersetzung des Neuen Testamentes. Im Jahre
1872 fand in Yokohama eine gemeinschaftliche Missions-
konferenz statt, welche am 20. September eine Kom-
mission zur Übersetzung des Neuen Testaments ein-
setzte. Die hervorragendsten Mitglieder derselben waren
Hepburn, Brown und Greene und die Japaner Okuno,
Matsuyama und Takahashi. Das große Werk war im
Jahre 1880 vollendet. Der Verbreitung von Bibeln
und christlichen Schriften nahmen sich drei Bibel- und
zwei Traktatgesellschaften an, welche alle schon im Jahre
1882 zur Stelle waren.

1) Dr. L. Busse in seiner hochinteressanten Abhandlung
"Streifzüge durch die japanische ethische Litteratur der Gegen-
wart" in den Mittlg. d. deutschen Gesellschaft für Natur- und
Völkerkunde Ostasiens, Heft 50, zählt bis 1892 27 christliche
Wochen- und Monatsschriften auf. Dabei sind die rein lokalen
nicht mitgezählt; auch wurden seitdem wieder einige gegründet.

prot. Miſſions-Vereins, gefunden. Nachdem die Miſſio-
nare der japaniſchen Sprache völlig Herr geworden
waren, machten ſie ſich ſelbſt daran, ſolche Schriften
herauszugeben. Frühe auch ſchon ging man daran,
chriſtliche Zeitungen zu veröffentlichen. Schon 1876
erſchien die „Wochenſchau“ (Shichi Ichi Zappo), welche
ſpäter von der heute noch ſehr einflußreichen „Chriſt-
lichen Zeitung“ (Kristokyo Shimbun) abgelöſt wurde,
und 1882 wurde die als wiſſenſchaftlich-theologiſche und
apologetiſche Wochenſchrift hochangeſehene Rikugozasshi
ins Leben gerufen. Beide Veröffentlichungen gingen
von dem American Board aus bezw. von japaniſchen
Chriſten der Kumiai Kyokwai, wie ſich die Kirche der
Kongregationaliſten in Japan nannte (kumiai = Kon-
gregation, Gemeinde) 1). Weitaus das wichtigſte aber,
was auf dem Gebiet der chriſtlichen Litteratur geſchah,
war die Überſetzung des Neuen Teſtamentes. Im Jahre
1872 fand in Yokohama eine gemeinſchaftliche Miſſions-
konferenz ſtatt, welche am 20. September eine Kom-
miſſion zur Überſetzung des Neuen Teſtaments ein-
ſetzte. Die hervorragendſten Mitglieder derſelben waren
Hepburn, Brown und Greene und die Japaner Okuno,
Matſuyama und Takahaſhi. Das große Werk war im
Jahre 1880 vollendet. Der Verbreitung von Bibeln
und chriſtlichen Schriften nahmen ſich drei Bibel- und
zwei Traktatgeſellſchaften an, welche alle ſchon im Jahre
1882 zur Stelle waren.

1) Dr. L. Buſſe in ſeiner hochintereſſanten Abhandlung
„Streifzüge durch die japaniſche ethiſche Litteratur der Gegen-
wart“ in den Mittlg. d. deutſchen Geſellſchaft für Natur- und
Völkerkunde Oſtaſiens, Heft 50, zählt bis 1892 27 chriſtliche
Wochen- und Monatsſchriften auf. Dabei ſind die rein lokalen
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[276/0290] prot. Miſſions-Vereins, gefunden. Nachdem die Miſſio- nare der japaniſchen Sprache völlig Herr geworden waren, machten ſie ſich ſelbſt daran, ſolche Schriften herauszugeben. Frühe auch ſchon ging man daran, chriſtliche Zeitungen zu veröffentlichen. Schon 1876 erſchien die „Wochenſchau“ (Shichi Ichi Zappo), welche ſpäter von der heute noch ſehr einflußreichen „Chriſt- lichen Zeitung“ (Kristokyo Shimbun) abgelöſt wurde, und 1882 wurde die als wiſſenſchaftlich-theologiſche und apologetiſche Wochenſchrift hochangeſehene Rikugozasshi ins Leben gerufen. Beide Veröffentlichungen gingen von dem American Board aus bezw. von japaniſchen Chriſten der Kumiai Kyokwai, wie ſich die Kirche der Kongregationaliſten in Japan nannte (kumiai = Kon- gregation, Gemeinde) 1). Weitaus das wichtigſte aber, was auf dem Gebiet der chriſtlichen Litteratur geſchah, war die Überſetzung des Neuen Teſtamentes. Im Jahre 1872 fand in Yokohama eine gemeinſchaftliche Miſſions- konferenz ſtatt, welche am 20. September eine Kom- miſſion zur Überſetzung des Neuen Teſtaments ein- ſetzte. Die hervorragendſten Mitglieder derſelben waren Hepburn, Brown und Greene und die Japaner Okuno, Matſuyama und Takahaſhi. Das große Werk war im Jahre 1880 vollendet. Der Verbreitung von Bibeln und chriſtlichen Schriften nahmen ſich drei Bibel- und zwei Traktatgeſellſchaften an, welche alle ſchon im Jahre 1882 zur Stelle waren. 1) Dr. L. Buſſe in ſeiner hochintereſſanten Abhandlung „Streifzüge durch die japaniſche ethiſche Litteratur der Gegen- wart“ in den Mittlg. d. deutſchen Geſellſchaft für Natur- und Völkerkunde Oſtaſiens, Heft 50, zählt bis 1892 27 chriſtliche Wochen- und Monatsſchriften auf. Dabei ſind die rein lokalen nicht mitgezählt; auch wurden ſeitdem wieder einige gegründet.

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Zitationshilfe: Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/munzinger_japaner_1898/290>, abgerufen am 23.11.2024.