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Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898.

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deckten. Dabei blieben die geistige Rangstellung und
der moralische Einfluß unserer Mission nach wie vor sehr
bedeutend. Wenn schon bemerkt wurde, daß das Jahr
1897 ein Segensjahr für die japanische Arbeit war, so
gilt das im besonderen Maße für das deutsch-schweizerische
Missionsunternehmen. Keine Zeit zuvor brachte ihm einen
solchen Zuwachs an Arbeitskräften. Aus Deutschland
kam ein dritter Missionar mit seiner Gattin und in der
jungen Gefährtin des einzigen bisher unverheirateten
Missionars ist dem Werke noch eine weitere Gehilfin
erstanden. Die theologische Schule absolvierten gleich-
zeitig drei hoffnungsvolle und thatenfrohe junge Männer,
deren einer schon vor Beginn seines theologischen Stu-
diums in einer angesehenen Lehrerstellung an einer
höheren Schule seine Tüchtigkeit erwiesen hatte. Sie
traten sofort in die praktische Arbeit ein. Neben der
Muttergemeinde Hongo bestehen heute noch weitere drei
Stationen, zwei in den Stadtteilen Yotzuya und Shi-
taya und eine in der Tokyo benachbarten Kreishaupt-
stadt Chiba. Als ein weiterer Erfolg des Jahres 1897
darf auch die Einweihung der neuerbauten deutsch-evan-
gelischen Kirche zu Tokyo bezeichnet werden. Heute geht
es auf der ganzen Linie langsam, aber mit Vertrauen
erweckender Sicherheit voran. Die Berichte unserer
Missionare klingen zuversichtlich, und wer ihre Ar-
beit mit Aufmerksamkeit verfolgt und neben ihrem
unverdrossenen Thun auch das betende Herz erkennt,
mit welchem sie unter der Fahne Christi, des einigen
Heilandes, stehen, der kann nimmermehr zweifeln, daß
auch hier das Verheißungswort Gottes mehr und mehr
zur Erfüllung kommen wird: "Ich will dich segnen und
du sollst ein Segen sein!"

Die evangelische Mission ist die einzige nicht, ja
sie wird gegenwärtig an Zahl der Mitglieder noch über-

deckten. Dabei blieben die geiſtige Rangſtellung und
der moraliſche Einfluß unſerer Miſſion nach wie vor ſehr
bedeutend. Wenn ſchon bemerkt wurde, daß das Jahr
1897 ein Segensjahr für die japaniſche Arbeit war, ſo
gilt das im beſonderen Maße für das deutſch-ſchweizeriſche
Miſſionsunternehmen. Keine Zeit zuvor brachte ihm einen
ſolchen Zuwachs an Arbeitskräften. Aus Deutſchland
kam ein dritter Miſſionar mit ſeiner Gattin und in der
jungen Gefährtin des einzigen bisher unverheirateten
Miſſionars iſt dem Werke noch eine weitere Gehilfin
erſtanden. Die theologiſche Schule abſolvierten gleich-
zeitig drei hoffnungsvolle und thatenfrohe junge Männer,
deren einer ſchon vor Beginn ſeines theologiſchen Stu-
diums in einer angeſehenen Lehrerſtellung an einer
höheren Schule ſeine Tüchtigkeit erwieſen hatte. Sie
traten ſofort in die praktiſche Arbeit ein. Neben der
Muttergemeinde Hongo beſtehen heute noch weitere drei
Stationen, zwei in den Stadtteilen Yotzuya und Shi-
taya und eine in der Tokyo benachbarten Kreishaupt-
ſtadt Chiba. Als ein weiterer Erfolg des Jahres 1897
darf auch die Einweihung der neuerbauten deutſch-evan-
geliſchen Kirche zu Tokyo bezeichnet werden. Heute geht
es auf der ganzen Linie langſam, aber mit Vertrauen
erweckender Sicherheit voran. Die Berichte unſerer
Miſſionare klingen zuverſichtlich, und wer ihre Ar-
beit mit Aufmerkſamkeit verfolgt und neben ihrem
unverdroſſenen Thun auch das betende Herz erkennt,
mit welchem ſie unter der Fahne Chriſti, des einigen
Heilandes, ſtehen, der kann nimmermehr zweifeln, daß
auch hier das Verheißungswort Gottes mehr und mehr
zur Erfüllung kommen wird: „Ich will dich ſegnen und
du ſollſt ein Segen ſein!“

Die evangeliſche Miſſion iſt die einzige nicht, ja
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[299/0313] deckten. Dabei blieben die geiſtige Rangſtellung und der moraliſche Einfluß unſerer Miſſion nach wie vor ſehr bedeutend. Wenn ſchon bemerkt wurde, daß das Jahr 1897 ein Segensjahr für die japaniſche Arbeit war, ſo gilt das im beſonderen Maße für das deutſch-ſchweizeriſche Miſſionsunternehmen. Keine Zeit zuvor brachte ihm einen ſolchen Zuwachs an Arbeitskräften. Aus Deutſchland kam ein dritter Miſſionar mit ſeiner Gattin und in der jungen Gefährtin des einzigen bisher unverheirateten Miſſionars iſt dem Werke noch eine weitere Gehilfin erſtanden. Die theologiſche Schule abſolvierten gleich- zeitig drei hoffnungsvolle und thatenfrohe junge Männer, deren einer ſchon vor Beginn ſeines theologiſchen Stu- diums in einer angeſehenen Lehrerſtellung an einer höheren Schule ſeine Tüchtigkeit erwieſen hatte. Sie traten ſofort in die praktiſche Arbeit ein. Neben der Muttergemeinde Hongo beſtehen heute noch weitere drei Stationen, zwei in den Stadtteilen Yotzuya und Shi- taya und eine in der Tokyo benachbarten Kreishaupt- ſtadt Chiba. Als ein weiterer Erfolg des Jahres 1897 darf auch die Einweihung der neuerbauten deutſch-evan- geliſchen Kirche zu Tokyo bezeichnet werden. Heute geht es auf der ganzen Linie langſam, aber mit Vertrauen erweckender Sicherheit voran. Die Berichte unſerer Miſſionare klingen zuverſichtlich, und wer ihre Ar- beit mit Aufmerkſamkeit verfolgt und neben ihrem unverdroſſenen Thun auch das betende Herz erkennt, mit welchem ſie unter der Fahne Chriſti, des einigen Heilandes, ſtehen, der kann nimmermehr zweifeln, daß auch hier das Verheißungswort Gottes mehr und mehr zur Erfüllung kommen wird: „Ich will dich ſegnen und du ſollſt ein Segen ſein!“ Die evangeliſche Miſſion iſt die einzige nicht, ja ſie wird gegenwärtig an Zahl der Mitglieder noch über-

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Zitationshilfe: Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/munzinger_japaner_1898/313>, abgerufen am 22.11.2024.