Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779.sonanz, Diskrepanz, Flecken, Mängel und Nun ist mir Sonnenklar, warum zu so Kan mir auch nun ein Problem des selb' H 5
ſonanz, Diſkrepanz, Flecken, Maͤngel und Nun iſt mir Sonnenklar, warum zu ſo Kan mir auch nun ein Problem des ſelb’ H 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0127" n="121"/> ſonanz, Diſkrepanz, Flecken, Maͤngel und<lb/> Gebrechen. Hab’ mir das Theoremgen aus<lb/> eigner Erfahrung zugeſpitzt, und befind’,<lb/> daß es auf Phyſiognomik angewendet, ſo<lb/> viel werth iſt als irgend eins, woruͤber ſein<lb/> Erfinder das ευρηκα laut uͤber die Straßen<lb/> poſaunet hat.</p><lb/> <p>Nun iſt mir Sonnenklar, warum zu ſo<lb/> vielen Leuten, unter andern auch zu den<lb/> Goͤttinger Recenſenten, die Geſichter in den<lb/> Fragmenten ſehr oft ganz was anders ſa-<lb/> gen, als was L. geſehen hat: naͤmlich die<lb/> Herren ſind, beym Beſchauen derſelben,<lb/> nicht in der Lavaterſchen Stimmung gewe-<lb/> ſen, und da verruͤckt ſich der Geſichtspunkt<lb/> unvermerkt, daß wie iedermann ſeinen eig-<lb/> nen Regenbogen, oder nach P. Hells Mey-<lb/> nung auch ſein eigen Nordlicht ſieht mit<lb/> leiblichen Augen; ſo beſchaut auch ieder<lb/> Phyſiognom, aus ſeinem eignen Stand-<lb/> punkt, des Menſchenantlitz mit den Augen<lb/> des Verſtandes, und dieſer Standpunkt<lb/> verruͤckt ſich, ſo oft die Stimmung der<lb/> Seele ſich veraͤndert.</p><lb/> <p>Kan mir auch nun ein Problem des<lb/> Herzguten L. gar anſchaulich erklaͤren, das<lb/> mir vorher unaufloͤßbar war. Spricht der-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ſelb’</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0127]
ſonanz, Diſkrepanz, Flecken, Maͤngel und
Gebrechen. Hab’ mir das Theoremgen aus
eigner Erfahrung zugeſpitzt, und befind’,
daß es auf Phyſiognomik angewendet, ſo
viel werth iſt als irgend eins, woruͤber ſein
Erfinder das ευρηκα laut uͤber die Straßen
poſaunet hat.
Nun iſt mir Sonnenklar, warum zu ſo
vielen Leuten, unter andern auch zu den
Goͤttinger Recenſenten, die Geſichter in den
Fragmenten ſehr oft ganz was anders ſa-
gen, als was L. geſehen hat: naͤmlich die
Herren ſind, beym Beſchauen derſelben,
nicht in der Lavaterſchen Stimmung gewe-
ſen, und da verruͤckt ſich der Geſichtspunkt
unvermerkt, daß wie iedermann ſeinen eig-
nen Regenbogen, oder nach P. Hells Mey-
nung auch ſein eigen Nordlicht ſieht mit
leiblichen Augen; ſo beſchaut auch ieder
Phyſiognom, aus ſeinem eignen Stand-
punkt, des Menſchenantlitz mit den Augen
des Verſtandes, und dieſer Standpunkt
verruͤckt ſich, ſo oft die Stimmung der
Seele ſich veraͤndert.
Kan mir auch nun ein Problem des
Herzguten L. gar anſchaulich erklaͤren, das
mir vorher unaufloͤßbar war. Spricht der-
ſelb’
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