Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779.oder durch'n Schatten auf der Wand hinter- Phil. Wahrlich Herr! das paßt sich Lieber Philipp, laß den Markus! und ner C 4
oder durch’n Schatten auf der Wand hinter- Phil. Wahrlich Herr! das paßt ſich Lieber Philipp, laß den Markus! und ner C 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0045" n="39"/> oder durch’n Schatten auf der Wand hinter-<lb/> laͤßt; oder auf welche Manier es ſeyn mag,<lb/> den innwendigen Menſchen, erforſcht daraus<lb/> ſeinen Gang und Weſen, folgt ihm in die<lb/> verborgnen Schlupfwinkel ſeines Herzens,<lb/> alſo, daß er ſich vor ihm nicht bergen mag.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Phil.</hi> Wahrlich Herr! das paßt ſich<lb/> ſo herrlich zuſammen, moͤcht’ ſagen, wie<lb/> das Schloß auf die Pfann’. Kann nichts<lb/> darwider aufbringen; nur will mirs noch<lb/> nicht recht ein, um des Markus willen.</p><lb/> <p>Lieber Philipp, laß den Markus! und<lb/> geſteh mirs frey, biſt iezt in deiner lezten<lb/> Fluchtroͤhre, kannſt nicht weiter; alſo ergieb<lb/> dich, und hoͤr: noch eins! Wenn in der<lb/> mannigfaltigen Abartung der Thierfuͤß’ ſo<lb/> viel Gewißheit liegt, daß der verſtaͤndige<lb/> Weidmann ſich nicht irrt, wenn er aus der<lb/> Schrittſpur das Thier iudicirt, da die Ge-<lb/> thier’ nur Beywerk der Schoͤpfung ſind; wie<lb/> ſollt im Menſchen Angeſicht, das Meiſter-<lb/> werk iſt, nicht eben die Gewißheit ſeyn, daß<lb/> man den Menſchen daraus iudiciren koͤnnt?<lb/> Laß nur den Phyſiognomen ſo lang obſervi-<lb/> ren, als der Weidmann obſervirt hat, ſo<lb/> wirſt du Wunder ſehn. Nimrod der ge-<lb/> waltige Jaͤger hatt’s wohl ſchwerlich in ſei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ner</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0045]
oder durch’n Schatten auf der Wand hinter-
laͤßt; oder auf welche Manier es ſeyn mag,
den innwendigen Menſchen, erforſcht daraus
ſeinen Gang und Weſen, folgt ihm in die
verborgnen Schlupfwinkel ſeines Herzens,
alſo, daß er ſich vor ihm nicht bergen mag.
Phil. Wahrlich Herr! das paßt ſich
ſo herrlich zuſammen, moͤcht’ ſagen, wie
das Schloß auf die Pfann’. Kann nichts
darwider aufbringen; nur will mirs noch
nicht recht ein, um des Markus willen.
Lieber Philipp, laß den Markus! und
geſteh mirs frey, biſt iezt in deiner lezten
Fluchtroͤhre, kannſt nicht weiter; alſo ergieb
dich, und hoͤr: noch eins! Wenn in der
mannigfaltigen Abartung der Thierfuͤß’ ſo
viel Gewißheit liegt, daß der verſtaͤndige
Weidmann ſich nicht irrt, wenn er aus der
Schrittſpur das Thier iudicirt, da die Ge-
thier’ nur Beywerk der Schoͤpfung ſind; wie
ſollt im Menſchen Angeſicht, das Meiſter-
werk iſt, nicht eben die Gewißheit ſeyn, daß
man den Menſchen daraus iudiciren koͤnnt?
Laß nur den Phyſiognomen ſo lang obſervi-
ren, als der Weidmann obſervirt hat, ſo
wirſt du Wunder ſehn. Nimrod der ge-
waltige Jaͤger hatt’s wohl ſchwerlich in ſei-
ner
C 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |