Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 1, 2. Aufl. Altenburg, 1779.klang, wie er seyn könne harmonischer Ein- Meine Gedanken??? Behür' der Him- ein
klang, wie er ſeyn koͤnne harmoniſcher Ein- Meine Gedanken??? Behuͤr’ der Him- ein
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klang, wie er ſeyn koͤnne harmoniſcher Ein-
klang oder Zuſammenklang, ruhend auf eben
ſo erweißbarem phyſiſchen Grunde, als die
Beſtimmtheit des Wohllauts oder auch des
Mißlauts im Zuſammenklang verſchiedener
Toͤne, aus dem geometriſchen Verhaͤltniſſe
der Laͤnge oder Verkuͤrzung der Saiten.
Dafuͤr aber auch ſind dem Hohnlacher ver-
ſchloſſen die Pforten des Heiligthums, wie
billig, zur Strafe: er iſt unter dem Ban-
ne, denn er will es ſo, weil er ſich ſelbſt
verbannet. Sezt ſich hin an die reine Sil-
berquelle, ſchmachtend und durſtend, will
ſich nicht hinab beugen, des koͤſtlichen Waſ-
ſers zu koſten, ſondern lieber Muthwillen
treiben, drein harnen, oder Staub drein
werfen um es zu truͤben; liebt nicht, und
wird nicht geliebt. Das waren meine Ge-
danken — —
Meine Gedanken??? Behuͤr’ der Him-
mel! Da weiß ich kein Wort von! Muß
traun ein Gloͤßlein einſchieben, daß ich das
Werk wieder eingleiſe. Hat der Schoͤnfaͤr-
ber hier von ſeiner eignen Farb ſo viel auf-
getragen, und mein Gemaͤchts dergeſtalt
und alſo uͤberpinſelt, daß kaum einer mei-
ner Grundzuͤg noch durchſchimmert. Moͤcht
ein
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