Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778.Nieten zog. Denn mein Cicerone, der Meine verlohrne Müh und Wege wur- woll-
Nieten zog. Denn mein Cicerone, der Meine verlohrne Muͤh und Wege wur- woll-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="48"/> Nieten zog. Denn mein Cicerone, der<lb/> mich herum fuͤhrte, war der Hausknecht,<lb/> der konnte freylich nicht zween Herren, dem<lb/> Gaſtgeber und dem Apollo, zugleich dienen.<lb/> Die Geſellſchaft der Funfzehner, bey de-<lb/> nen ich muͤde Bein und uͤbeln Humor gehabt<lb/> hatte, waren meinem Beduͤnken nach ins-<lb/> geſamt Seidenſchwaͤnze, mit den Blumiſten<lb/> zu reden, mit denen es noch nicht zum<lb/> Durchbruch kommen war, muß die Zeit<lb/> lehren, ob einer oder der andre von ihnen<lb/> einmal hohe Farben ſpielen, und unter die<lb/> Numer kommen werd’, oder ob ſie ihr Leb-<lb/> tag im Rummel bleiben.</p><lb/> <p>Meine verlohrne Muͤh und Wege wur-<lb/> den mir indeſſen doch auf gewiſſe Art, durch<lb/> eine lehrreiche Bekanntſchaft verguͤtet. Traf<lb/> ſich, daß ich auf ein Koffeehaus kam, wo<lb/> alles von Leuten lebt’ und webt’, die<lb/> ihre Grillen verſcheuchen, oder durch Ge-<lb/> ſpraͤch und Spiel das Gemuͤth aufheitern<lb/> <fw place="bottom" type="catch">woll-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0048]
Nieten zog. Denn mein Cicerone, der
mich herum fuͤhrte, war der Hausknecht,
der konnte freylich nicht zween Herren, dem
Gaſtgeber und dem Apollo, zugleich dienen.
Die Geſellſchaft der Funfzehner, bey de-
nen ich muͤde Bein und uͤbeln Humor gehabt
hatte, waren meinem Beduͤnken nach ins-
geſamt Seidenſchwaͤnze, mit den Blumiſten
zu reden, mit denen es noch nicht zum
Durchbruch kommen war, muß die Zeit
lehren, ob einer oder der andre von ihnen
einmal hohe Farben ſpielen, und unter die
Numer kommen werd’, oder ob ſie ihr Leb-
tag im Rummel bleiben.
Meine verlohrne Muͤh und Wege wur-
den mir indeſſen doch auf gewiſſe Art, durch
eine lehrreiche Bekanntſchaft verguͤtet. Traf
ſich, daß ich auf ein Koffeehaus kam, wo
alles von Leuten lebt’ und webt’, die
ihre Grillen verſcheuchen, oder durch Ge-
ſpraͤch und Spiel das Gemuͤth aufheitern
woll-
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