Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.manche harte Nuß aufzubeissen gehabt. Jn- Bezie-
manche harte Nuß aufzubeiſſen gehabt. Jn- Bezie-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0075" n="75"/> manche harte Nuß aufzubeiſſen gehabt. Jn-<lb/> nerhalb der Ringmauern von Zuͤrch gehs<lb/> eben ſo zu, wie all uͤber all auf den weiten<lb/> Umkreiß des Erdbodens: alles dring und<lb/> druͤcke dort auf den lieben Mann dergeſtalt<lb/> und alſo, daß es ihm den Odem zuweilen<lb/> benehmen moͤcht; des Hackens und Beiſſens<lb/> der gelehrten Kampfhaͤhn auf ihn, ſey kein<lb/> End; woll’ immer Einer beſſer befiedert<lb/> ſeyn als der Andere, und wer dem L. ein<lb/> Paar Federn ausrauffen koͤnne, der laß ſich<lb/> beduͤnken Meiſter zu ſeyn. Aber auf dieſen<lb/> Einwurf hab ich eine Antwort. Hat ſchon<lb/> Leßing vor vielen Jahren dargethan, daß<lb/> man muͤß’ einen Unterſchied machen unter<lb/> dem Menſchen und Schriftſteller, beyder<lb/> Perſonalitaͤt ganz trennen, und nicht auf<lb/> die Rechnung des Einen ſetzen, was auf<lb/> den Credit des Andern gehoͤre. Woraus<lb/> denn klar erhellet, daß die gelehrten Katz-<lb/> balgereyen, auf den Menſchen gar keine<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Bezie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0075]
manche harte Nuß aufzubeiſſen gehabt. Jn-
nerhalb der Ringmauern von Zuͤrch gehs
eben ſo zu, wie all uͤber all auf den weiten
Umkreiß des Erdbodens: alles dring und
druͤcke dort auf den lieben Mann dergeſtalt
und alſo, daß es ihm den Odem zuweilen
benehmen moͤcht; des Hackens und Beiſſens
der gelehrten Kampfhaͤhn auf ihn, ſey kein
End; woll’ immer Einer beſſer befiedert
ſeyn als der Andere, und wer dem L. ein
Paar Federn ausrauffen koͤnne, der laß ſich
beduͤnken Meiſter zu ſeyn. Aber auf dieſen
Einwurf hab ich eine Antwort. Hat ſchon
Leßing vor vielen Jahren dargethan, daß
man muͤß’ einen Unterſchied machen unter
dem Menſchen und Schriftſteller, beyder
Perſonalitaͤt ganz trennen, und nicht auf
die Rechnung des Einen ſetzen, was auf
den Credit des Andern gehoͤre. Woraus
denn klar erhellet, daß die gelehrten Katz-
balgereyen, auf den Menſchen gar keine
Bezie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |