heit zwingen/ auch auf Bekanntnuß desselben Mords zur
Todts-Straff: Doch wo eines solchen Weibs Schuld
oder Unschuld halb gezweifflet wird/ pflegt der Rechts ver-
ständige Richter nach Befindung der Umbständen willkühr-
lich darüber zuerkennen. Peinlich Halß-Gricht. 131.
G'satz.
Jtem so ein Weib ihr Kind/ umb daß sie deß ab-
komme/ von ihr legt/ und das Kind wird funden und er-
nehrt/ dieselbe Mutter soll/ wo sie dessen überwunden und
betreiten wird/ nach gutfinden deß Richters gestrafft wer-
den: Stirbt aber das Kind von solchem Hinlegen/ so soll
man die Mutter nach Beschaffenheit deß gefährlichen Hin-
legens an Leib oder Leben straffen. Ibid. 132. G'satz.
Jtem so jemand einem Weibs-Bild durch Bezwang/
Essen oder Trincken ein lebendiges Kind abtreibt/ wer auch
einen Mann oder Weib unfruchtbar macht/ so solch Ubel
vorsätzlicher und boßhaffter Weiß beschicht/ soll der Mann
mit dem Schwerdt als ein Todschläger/ und die Frau/ so
sie es auch an ihr selbsten thäte/ auch zum Tod gestrafft
werden: So aber ein Kind/ das noch nicht lebendig wä-
re/ von einem Weibs-Bild getrieben wurde/ sollen die
Richter der Straff halb nach beschaffenen Dingen erkennen.
Ibid. 133. G'satz.
So ein Artzt auß Unfleiß/ oder Ungunst/ und doch
unfürsätzlich/ jemand mit seiner Artzney tödet/ erfunde sich
dann durch die Verständigen der Artzney/ daß er die Artz-
ney leichtfertig und verwegenlich mißbraucht/ oder sich un-
gegründeter unzulässiger Artzney/ die ihm nicht gezimmet
hat/ understanden/ und damit einem zum Tod Ursach ge-
ben/ der soll nach gestalt der Sachen gestrafft werden; Und
in diesem Fahl soll allermeist Achtung gehabt werden/ auff
leichtfertige Leuth/ die sich der Artzney understehen/ und
die
heit zwingen/ auch auf Bekanntnuß deſſelben Mords zur
Todts-Straff: Doch wo eines ſolchen Weibs Schuld
oder Unſchuld halb gezweifflet wird/ pflegt der Rechts ver-
ſtaͤndige Richter nach Befindung der Umbſtaͤnden willkuͤhr-
lich daruͤber zuerkennen. Peinlich Halß-Gricht. 131.
G’ſatz.
Jtem ſo ein Weib ihr Kind/ umb daß ſie deß ab-
komme/ von ihr legt/ und das Kind wird funden und er-
nehrt/ dieſelbe Mutter ſoll/ wo ſie deſſen uͤberwunden und
betreiten wird/ nach gutfinden deß Richters geſtrafft wer-
den: Stirbt aber das Kind von ſolchem Hinlegen/ ſo ſoll
man die Mutter nach Beſchaffenheit deß gefaͤhrlichen Hin-
legens an Leib oder Leben ſtraffen. Ibid. 132. G’ſatz.
Jtem ſo jemand einem Weibs-Bild durch Bezwang/
Eſſen oder Trincken ein lebendiges Kind abtreibt/ wer auch
einen Mann oder Weib unfruchtbar macht/ ſo ſolch Ubel
vorſaͤtzlicher und boßhaffter Weiß beſchicht/ ſoll der Mann
mit dem Schwerdt als ein Todſchlaͤger/ und die Frau/ ſo
ſie es auch an ihr ſelbſten thaͤte/ auch zum Tod geſtrafft
werden: So aber ein Kind/ das noch nicht lebendig waͤ-
re/ von einem Weibs-Bild getrieben wurde/ ſollen die
Richter der Straff halb nach beſchaffenen Dingen erkennen.
Ibid. 133. G’ſatz.
So ein Artzt auß Unfleiß/ oder Ungunſt/ und doch
unfuͤrſaͤtzlich/ jemand mit ſeiner Artzney toͤdet/ erfunde ſich
dann durch die Verſtaͤndigen der Artzney/ daß er die Artz-
ney leichtfertig und verwegenlich mißbraucht/ oder ſich un-
gegruͤndeter unzulaͤſſiger Artzney/ die ihm nicht gezimmet
hat/ underſtanden/ und damit einem zum Tod Urſach ge-
ben/ der ſoll nach geſtalt der Sachen geſtrafft werden; Und
in dieſem Fahl ſoll allermeiſt Achtung gehabt werden/ auff
leichtfertige Leuth/ die ſich der Artzney underſtehen/ und
die
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[152/0168]
Drittes Buch. Cap. IX.
heit zwingen/ auch auf Bekanntnuß deſſelben Mords zur
Todts-Straff: Doch wo eines ſolchen Weibs Schuld
oder Unſchuld halb gezweifflet wird/ pflegt der Rechts ver-
ſtaͤndige Richter nach Befindung der Umbſtaͤnden willkuͤhr-
lich daruͤber zuerkennen. Peinlich Halß-Gricht. 131.
G’ſatz.
Jtem ſo ein Weib ihr Kind/ umb daß ſie deß ab-
komme/ von ihr legt/ und das Kind wird funden und er-
nehrt/ dieſelbe Mutter ſoll/ wo ſie deſſen uͤberwunden und
betreiten wird/ nach gutfinden deß Richters geſtrafft wer-
den: Stirbt aber das Kind von ſolchem Hinlegen/ ſo ſoll
man die Mutter nach Beſchaffenheit deß gefaͤhrlichen Hin-
legens an Leib oder Leben ſtraffen. Ibid. 132. G’ſatz.
Kinderen
Hinderle-
gung.
Jtem ſo jemand einem Weibs-Bild durch Bezwang/
Eſſen oder Trincken ein lebendiges Kind abtreibt/ wer auch
einen Mann oder Weib unfruchtbar macht/ ſo ſolch Ubel
vorſaͤtzlicher und boßhaffter Weiß beſchicht/ ſoll der Mann
mit dem Schwerdt als ein Todſchlaͤger/ und die Frau/ ſo
ſie es auch an ihr ſelbſten thaͤte/ auch zum Tod geſtrafft
werden: So aber ein Kind/ das noch nicht lebendig waͤ-
re/ von einem Weibs-Bild getrieben wurde/ ſollen die
Richter der Straff halb nach beſchaffenen Dingen erkennen.
Ibid. 133. G’ſatz.
Kinder
abtreiben.
So ein Artzt auß Unfleiß/ oder Ungunſt/ und doch
unfuͤrſaͤtzlich/ jemand mit ſeiner Artzney toͤdet/ erfunde ſich
dann durch die Verſtaͤndigen der Artzney/ daß er die Artz-
ney leichtfertig und verwegenlich mißbraucht/ oder ſich un-
gegruͤndeter unzulaͤſſiger Artzney/ die ihm nicht gezimmet
hat/ underſtanden/ und damit einem zum Tod Urſach ge-
ben/ der ſoll nach geſtalt der Sachen geſtrafft werden; Und
in dieſem Fahl ſoll allermeiſt Achtung gehabt werden/ auff
leichtfertige Leuth/ die ſich der Artzney underſtehen/ und
die
Nachlaͤſſi-
ger Tod-
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