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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Drittes Buch. Cap. XV.
auch nach gemeinen Rechten gezehlt/ wann einer sich fal-
scher Nahmen/ Würden und Aempteren/ so ihme nicht ge-
bühren/ anmaßget/ sich darfür außgibt/ und darmit ande-
re betriegt: Ferners wird auch darunder gerechnet/ wann
jemand eines anderen Brieffen unredlicher Weiß erbricht/
dieselben liset/ oder zu lesen gibt/ also daß der so sie ge-
schrieben hat/ darauß Schaden empfacht.

Mit der
That.

Thätlich wird das Laster deß Falschs auf vielfaltige
Weis begangen. Als durch

Als

Falsch Müntzen/ welches auf dreyerley Weis ge-
schicht; Erstlich/ wann einer betrieglicher Weis eines
Falsch
Müntzen.
Und dessen
Straff.
anderen Zeichen auf die Müntz schlagt: Zum anderen/
wann einer unrecht Metall darzu setzt: Zum dritten/ so ei-
ner der Müntz ihre rechte Gwicht gefahrlich benimbt: Sol-
che Müntz-Fälscher werden nachfolgender massen gestrafft/
Namblich/ welche falsche Müntz machen/ zeichnen/ oder
dieselbige falsche Müntz aufwechslen/ oder sonst zu sich
bringen/ und wiederumb gefahrlich und boßhafftig dem
Nächsten zu Nachtheil wüssentlich außgeben/ die werden
nach den Käyserlichen Rechten mit dem Feur vom Leben
zum Tod gestrafft/ und die so ihre Häuser darzu wüssent-
lich leihen/ dieselben Häuser werden auch darmit verwürckt:
Welcher aber der Müntz ihre rechte Schwäre gefährlicher
Weiß benimbt/ oder auch ohne habende Freyheit Mün-
tzet: Oder eines anderen Müntz umpräget/ ein solcher
wird nach Gestalt der Sachen am Leben/ Leib oder Gut
gestrafft. Peinl. Halßgr. Ord. 111. Gsatz.

Falsche
Gewicht rc
dessen
Straff.

Under das Laster deß thätlichen Falsches/ wird auch
gezehlt/ wann einer bößlicher und gefährlicher Weiß/ Maß/
Waag/ Gewicht/ Specerey/ oder andere Kauffmannschafft
fälschet/ und die für gerecht braucht und außgibt/ ein sol-
cher wird nach gestalt der Uberfahrung willkührlich ge-

strafft/

Drittes Buch. Cap. XV.
auch nach gemeinen Rechten gezehlt/ wann einer ſich fal-
ſcher Nahmen/ Wuͤrden und Aempteren/ ſo ihme nicht ge-
buͤhren/ anmaßget/ ſich darfuͤr außgibt/ und darmit ande-
re betriegt: Ferners wird auch darunder gerechnet/ wann
jemand eines anderen Brieffen unredlicher Weiß erbricht/
dieſelben liſet/ oder zu leſen gibt/ alſo daß der ſo ſie ge-
ſchrieben hat/ darauß Schaden empfacht.

Mit der
That.

Thaͤtlich wird das Laſter deß Falſchs auf vielfaltige
Weis begangen. Als durch

Als

Falſch Muͤntzen/ welches auf dreyerley Weis ge-
ſchicht; Erſtlich/ wann einer betrieglicher Weis eines
Falſch
Muͤntzen.
Und deſſen
Straff.
anderen Zeichen auf die Muͤntz ſchlagt: Zum anderen/
wann einer unrecht Metall darzu ſetzt: Zum dritten/ ſo ei-
ner der Muͤntz ihre rechte Gwicht gefahrlich benimbt: Sol-
che Muͤntz-Faͤlſcher werden nachfolgender maſſen geſtrafft/
Namblich/ welche falſche Muͤntz machen/ zeichnen/ oder
dieſelbige falſche Muͤntz aufwechslen/ oder ſonſt zu ſich
bringen/ und wiederumb gefahrlich und boßhafftig dem
Naͤchſten zu Nachtheil wuͤſſentlich außgeben/ die werden
nach den Kaͤyſerlichen Rechten mit dem Feur vom Leben
zum Tod geſtrafft/ und die ſo ihre Haͤuſer darzu wuͤſſent-
lich leihen/ dieſelben Haͤuſer werden auch darmit verwuͤrckt:
Welcher aber der Muͤntz ihre rechte Schwaͤre gefaͤhrlicher
Weiß benimbt/ oder auch ohne habende Freyheit Muͤn-
tzet: Oder eines anderen Muͤntz umpraͤget/ ein ſolcher
wird nach Geſtalt der Sachen am Leben/ Leib oder Gut
geſtrafft. Peinl. Halßgr. Ord. 111. Gſatz.

Falſche
Gewicht ꝛc
deſſen
Straff.

Under das Laſter deß thaͤtlichen Falſches/ wird auch
gezehlt/ wann einer boͤßlicher und gefaͤhrlicher Weiß/ Maß/
Waag/ Gewicht/ Specerey/ oder andere Kauffmannſchafft
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cher wird nach geſtalt der Uberfahrung willkuͤhrlich ge-

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[168/0184] Drittes Buch. Cap. XV. auch nach gemeinen Rechten gezehlt/ wann einer ſich fal- ſcher Nahmen/ Wuͤrden und Aempteren/ ſo ihme nicht ge- buͤhren/ anmaßget/ ſich darfuͤr außgibt/ und darmit ande- re betriegt: Ferners wird auch darunder gerechnet/ wann jemand eines anderen Brieffen unredlicher Weiß erbricht/ dieſelben liſet/ oder zu leſen gibt/ alſo daß der ſo ſie ge- ſchrieben hat/ darauß Schaden empfacht. Thaͤtlich wird das Laſter deß Falſchs auf vielfaltige Weis begangen. Als durch Falſch Muͤntzen/ welches auf dreyerley Weis ge- ſchicht; Erſtlich/ wann einer betrieglicher Weis eines anderen Zeichen auf die Muͤntz ſchlagt: Zum anderen/ wann einer unrecht Metall darzu ſetzt: Zum dritten/ ſo ei- ner der Muͤntz ihre rechte Gwicht gefahrlich benimbt: Sol- che Muͤntz-Faͤlſcher werden nachfolgender maſſen geſtrafft/ Namblich/ welche falſche Muͤntz machen/ zeichnen/ oder dieſelbige falſche Muͤntz aufwechslen/ oder ſonſt zu ſich bringen/ und wiederumb gefahrlich und boßhafftig dem Naͤchſten zu Nachtheil wuͤſſentlich außgeben/ die werden nach den Kaͤyſerlichen Rechten mit dem Feur vom Leben zum Tod geſtrafft/ und die ſo ihre Haͤuſer darzu wuͤſſent- lich leihen/ dieſelben Haͤuſer werden auch darmit verwuͤrckt: Welcher aber der Muͤntz ihre rechte Schwaͤre gefaͤhrlicher Weiß benimbt/ oder auch ohne habende Freyheit Muͤn- tzet: Oder eines anderen Muͤntz umpraͤget/ ein ſolcher wird nach Geſtalt der Sachen am Leben/ Leib oder Gut geſtrafft. Peinl. Halßgr. Ord. 111. Gſatz. Falſch Muͤntzen. Und deſſen Straff. Under das Laſter deß thaͤtlichen Falſches/ wird auch gezehlt/ wann einer boͤßlicher und gefaͤhrlicher Weiß/ Maß/ Waag/ Gewicht/ Specerey/ oder andere Kauffmannſchafft faͤlſchet/ und die fuͤr gerecht braucht und außgibt/ ein ſol- cher wird nach geſtalt der Uberfahrung willkuͤhrlich ge- ſtrafft/

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/184>, abgerufen am 29.11.2024.