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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Recht der Menschen zu allerhand Sachen.
geachtet sie zu Feld lauffend/ selbige dennoch ihren Mei-Recht zu
den von
wilder Art
zahm ge-
machten
thieren.

steren zugehören/ gleich anderen zahmen thieren/ so lang
man an ihnen erkennen mag/ daß sie gewohnt seyen/ wie-
derumb under die vorige Hut nacher Hauß zukehren: Der
Beinen halber ist Rechtens/ daß solche von dem sie auß-
geflogen/ mögen verfolget werden: Ein unverfolgter Jm-Beinen
Recht.

pen aber gehört in den Statt-und Land-Grichten der Statt
Bern wie das Maul-Gut einem regierenden Ehren-Haupt/
und in den Aempteren dem Amptsmann/ laut angezoge-
ner Oberkeitlicher Ordnung: Mit den Dauben hats dieDauben-
Recht.

Beschaffenheit/ daß die zahmen Dauben der Persohn zu-
gehören/ in deren Dauben-Hauß sich dieselben aufhalten/
inmassen keiner im hin-und wiederfliegen dem anderen sol-
che auffangen noch darauf schiessen darff/ bey darauf ste-
hender Buß.

Hiehar gehört auch das Recht deß Fischfangs/ alsFischfangs
Recht.

welcher krafft deß Natürlichen Rechtens jedem frey steht
gleich dem Fang deß Gewilds; So aber an verschiedenen
Orthen/ durch die Lands-Oberkeiten auch eingeschrancket
worden/ damit der völligen Erödung vorgebogen werde:
Dannerhar in allhiesigen Landen der Fischfang in Seen
und Flüssen durch gemachte Oberkeitliche Ordnungen de
Annis
1672. und 1693. das Meyengeding genannt in
währender Leichzeit/ namblich von Michaeli biß auff den
neuen Jahrs-Tag etwelcher gestalten eingezihlet/ auch ein
Mäß bestimbt ist/ wie groß die Garn seyn sollind. Jn
den Bächen dann gehört etlicher Orthen der Fischfang der
Lands Oberkeit/ an andern Orten den Twing-Herrn/ auch
andern Particularen/ nach jeden Ohrts Gerechtigkeiten und
Gewohnheiten.

Un-
F

Recht der Menſchen zu allerhand Sachen.
geachtet ſie zu Feld lauffend/ ſelbige dennoch ihren Mei-Recht zu
den von
wilder Art
zahm ge-
machten
thieren.

ſteren zugehoͤren/ gleich anderen zahmen thieren/ ſo lang
man an ihnen erkennen mag/ daß ſie gewohnt ſeyen/ wie-
derumb under die vorige Hut nacher Hauß zukehren: Der
Beinen halber iſt Rechtens/ daß ſolche von dem ſie auß-
geflogen/ moͤgen verfolget werden: Ein unverfolgter Jm-Beinen
Recht.

pen aber gehoͤrt in den Statt-und Land-Grichten der Statt
Bern wie das Maul-Gut einem regierenden Ehren-Haupt/
und in den Aempteren dem Amptsmann/ laut angezoge-
ner Oberkeitlicher Ordnung: Mit den Dauben hats dieDauben-
Recht.

Beſchaffenheit/ daß die zahmen Dauben der Perſohn zu-
gehoͤren/ in deren Dauben-Hauß ſich dieſelben aufhalten/
inmaſſen keiner im hin-und wiederfliegen dem anderen ſol-
che auffangen noch darauf ſchieſſen darff/ bey darauf ſte-
hender Buß.

Hiehar gehoͤrt auch das Recht deß Fiſchfangs/ alsFiſchfangs
Recht.

welcher krafft deß Natuͤrlichen Rechtens jedem frey ſteht
gleich dem Fang deß Gewilds; So aber an verſchiedenen
Orthen/ durch die Lands-Oberkeiten auch eingeſchrancket
worden/ damit der voͤlligen Eroͤdung vorgebogen werde:
Dannerhar in allhieſigen Landen der Fiſchfang in Seen
und Fluͤſſen durch gemachte Oberkeitliche Ordnungen de
Annis
1672. und 1693. das Meyengeding genannt in
waͤhrender Leichzeit/ namblich von Michaeli biß auff den
neuen Jahrs-Tag etwelcher geſtalten eingezihlet/ auch ein
Maͤß beſtimbt iſt/ wie groß die Garn ſeyn ſollind. Jn
den Baͤchen dann gehoͤrt etlicher Orthen der Fiſchfang der
Lands Oberkeit/ an andern Orten den Twing-Herꝛn/ auch
andern Particularen/ nach jeden Ohrts Gerechtigkeiten und
Gewohnheiten.

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F
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[41/0057] Recht der Menſchen zu allerhand Sachen. geachtet ſie zu Feld lauffend/ ſelbige dennoch ihren Mei- ſteren zugehoͤren/ gleich anderen zahmen thieren/ ſo lang man an ihnen erkennen mag/ daß ſie gewohnt ſeyen/ wie- derumb under die vorige Hut nacher Hauß zukehren: Der Beinen halber iſt Rechtens/ daß ſolche von dem ſie auß- geflogen/ moͤgen verfolget werden: Ein unverfolgter Jm- pen aber gehoͤrt in den Statt-und Land-Grichten der Statt Bern wie das Maul-Gut einem regierenden Ehren-Haupt/ und in den Aempteren dem Amptsmann/ laut angezoge- ner Oberkeitlicher Ordnung: Mit den Dauben hats die Beſchaffenheit/ daß die zahmen Dauben der Perſohn zu- gehoͤren/ in deren Dauben-Hauß ſich dieſelben aufhalten/ inmaſſen keiner im hin-und wiederfliegen dem anderen ſol- che auffangen noch darauf ſchieſſen darff/ bey darauf ſte- hender Buß. Recht zu den von wilder Art zahm ge- machten thieren. Beinen Recht. Dauben- Recht. Hiehar gehoͤrt auch das Recht deß Fiſchfangs/ als welcher krafft deß Natuͤrlichen Rechtens jedem frey ſteht gleich dem Fang deß Gewilds; So aber an verſchiedenen Orthen/ durch die Lands-Oberkeiten auch eingeſchrancket worden/ damit der voͤlligen Eroͤdung vorgebogen werde: Dannerhar in allhieſigen Landen der Fiſchfang in Seen und Fluͤſſen durch gemachte Oberkeitliche Ordnungen de Annis 1672. und 1693. das Meyengeding genannt in waͤhrender Leichzeit/ namblich von Michaeli biß auff den neuen Jahrs-Tag etwelcher geſtalten eingezihlet/ auch ein Maͤß beſtimbt iſt/ wie groß die Garn ſeyn ſollind. Jn den Baͤchen dann gehoͤrt etlicher Orthen der Fiſchfang der Lands Oberkeit/ an andern Orten den Twing-Herꝛn/ auch andern Particularen/ nach jeden Ohrts Gerechtigkeiten und Gewohnheiten. Fiſchfangs Recht. Un- F

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/57>, abgerufen am 23.11.2024.