sten kann davon die Rede sein, dass die Erkenntnis der Not- wendigkeit einer bestimmten Entwicklung es nun überflüssig machte, nach ihr mit allen Kräften zu ringen. Die innerlich notwendige d. i. geforderte Entwicklung wird vielmehr dann allein eintreten, wenn alle Kräfte dafür eingesetzt werden. Dann aber genügt es nicht, das Ziel zu wissen und damit die allgemeine Richtung des einzuschlagenden Weges, sondern es fragt sich, was haben wir unmittelbar zu thun, um uns gleich- sam aus der Stelle zu bringen; wie haben wir zu marschieren, um die nächsten Hindernisse zu besiegen, die sich uns auf diesem Wege, so klar auch seine Grundrichtung bestimmt ist, doch immer wieder entgegentürmen. Soweit die Antwort dar- auf im Bereiche der Erziehungslehre liegt, soll sie im dritten Teil gegeben werden.
sten kann davon die Rede sein, dass die Erkenntnis der Not- wendigkeit einer bestimmten Entwicklung es nun überflüssig machte, nach ihr mit allen Kräften zu ringen. Die innerlich notwendige d. i. geforderte Entwicklung wird vielmehr dann allein eintreten, wenn alle Kräfte dafür eingesetzt werden. Dann aber genügt es nicht, das Ziel zu wissen und damit die allgemeine Richtung des einzuschlagenden Weges, sondern es fragt sich, was haben wir unmittelbar zu thun, um uns gleich- sam aus der Stelle zu bringen; wie haben wir zu marschieren, um die nächsten Hindernisse zu besiegen, die sich uns auf diesem Wege, so klar auch seine Grundrichtung bestimmt ist, doch immer wieder entgegentürmen. Soweit die Antwort dar- auf im Bereiche der Erziehungslehre liegt, soll sie im dritten Teil gegeben werden.
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sten kann davon die Rede sein, dass die Erkenntnis der Not-
wendigkeit einer bestimmten Entwicklung es nun überflüssig
machte, nach ihr mit allen Kräften zu ringen. Die innerlich
notwendige d. i. geforderte Entwicklung wird vielmehr dann
allein eintreten, wenn alle Kräfte dafür eingesetzt werden.
Dann aber genügt es nicht, das Ziel zu wissen und damit die
allgemeine Richtung des einzuschlagenden Weges, sondern es
fragt sich, was haben wir unmittelbar zu thun, um uns gleich-
sam aus der Stelle zu bringen; wie haben wir zu marschieren,
um die nächsten Hindernisse zu besiegen, die sich uns auf
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doch immer wieder entgegentürmen. Soweit die Antwort dar-
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Natorp, Paul: Sozialpädagogik. Stuttgart, 1899, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/natorp_sozialpaedagogik_1899/205>, abgerufen am 21.11.2024.
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