Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.die Elementa kaum halb begriffen/ und diese noch so man- Alle diese Ungelegenheiten nun/ so viel die Natur der Erstlich hab ich mich nach dem Exempel vieler berühmten Solches alles nun zu verbessern/ so viel ich nehmlich dazu capable
die Elementa kaum halb begriffen/ und dieſe noch ſo man- Alle dieſe Ungelegenheiten nun/ ſo viel die Natur der Erſtlich hab ich mich nach dem Exempel vieler beruͤhmten Solches alles nun zu verbeſſern/ ſo viel ich nehmlich dazu capable
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014"/> die <hi rendition="#aq">Elementa</hi> kaum halb begriffen/ und dieſe noch ſo man-<lb/> gelhafft ſeynd/ daß die Eigenſchafften der Coͤrper/ gantz aus-<lb/> gelaſſen/ ſoviel nemlich die <hi rendition="#aq">Demonſtrationes</hi> oder Beweißthuͤ-<lb/> mer derſelben angehet: Zudem ſeynd alle/ von was fuͤr eine<lb/> Sprach man auch reden mag/ daher unbequem/ daß die<lb/> eine zu weitlaͤufftig/ die andere aber zu kurtz eingeſchrencket:<lb/> und neben dem/ daß ſie wegen der unbequemer Art ihrer <hi rendition="#aq">Ci-<lb/> tationum,</hi> ſehr beſchwerlich fallen; Endlich brauchen ſie auch<lb/> viele ſolche Redens-Arten/ welche von dem gemeinen Ge-<lb/> hrauch im Reden ſo weit entfernet/ und ſo unnatuͤrlich ſchei-<lb/> nen/ daß ſie bey denen Anfaͤngern/ nicht anderſt als mit groſ-<lb/> ſer Muͤhe koͤnnen gebraucht werden/ da man doch vornehm-<lb/> lich darauff ſonderlich Acht zu geben hat/ wann ſie einer <hi rendition="#aq">di-<lb/> ſtinguir</hi>ten Jugend dienen ſollen/ welche nicht gewohnet iſt/<lb/> mit groſſer Muͤhe etwas zu faſſen.</p><lb/> <p>Alle dieſe Ungelegenheiten nun/ ſo viel die Natur der<lb/> Sache zulaͤßt/ zu vermeiden/ habe ich mir vorgenommen/<lb/> ſolche <hi rendition="#aq">Elementa</hi> auszugeben/ die ohne eitelen Ruhm/ hierin-<lb/> nen etwas ſonderliches in ſich begreiffen.</p><lb/> <p>Erſtlich hab ich mich nach dem <hi rendition="#aq">Exempel</hi> vieler beruͤhmten<lb/><hi rendition="#aq">Profeſſorum Matheſeos</hi> unſerer Zeit/ gar nicht an die Ord-<lb/> nung noch an die <hi rendition="#aq">demonſtrationes</hi> des <hi rendition="#aq">Euclidis</hi> binden wollen/<lb/> ſintemahl von ihm man wol ſagen kan/ daß er zu kurtz und<lb/> zu lang/ oder zu weitlaͤufftig/ und zu ſehr eingeſchrencket ge-<lb/> handelt hat: jenes/ weil er hunderterley unnuͤtze Sachen<lb/><hi rendition="#aq">tracti</hi>ret und mit groſſen Fleiß beweiſet/ die man ſehr wol<lb/> entbaͤhren koͤnte; dieſes aber/ weil ſehr viele Sachen/ die zu<lb/> den <hi rendition="#aq">Elemen</hi>ten der <hi rendition="#aq">Geometrie</hi> gehoͤren/ und dazu noͤthig ſeynd/<lb/> darinnen nicht zu finden ſeynd; Als zum <hi rendition="#aq">Exempel,</hi> der Be-<lb/> weiß von den Wiſſenſchafften/ welche noͤhtig ſind um die Ku-<lb/> gel und ihre Theile abzumeſſen.</p><lb/> <p>Solches alles nun zu verbeſſern/ ſo viel ich nehmlich dazu<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">capable</hi></fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0014]
die Elementa kaum halb begriffen/ und dieſe noch ſo man-
gelhafft ſeynd/ daß die Eigenſchafften der Coͤrper/ gantz aus-
gelaſſen/ ſoviel nemlich die Demonſtrationes oder Beweißthuͤ-
mer derſelben angehet: Zudem ſeynd alle/ von was fuͤr eine
Sprach man auch reden mag/ daher unbequem/ daß die
eine zu weitlaͤufftig/ die andere aber zu kurtz eingeſchrencket:
und neben dem/ daß ſie wegen der unbequemer Art ihrer Ci-
tationum, ſehr beſchwerlich fallen; Endlich brauchen ſie auch
viele ſolche Redens-Arten/ welche von dem gemeinen Ge-
hrauch im Reden ſo weit entfernet/ und ſo unnatuͤrlich ſchei-
nen/ daß ſie bey denen Anfaͤngern/ nicht anderſt als mit groſ-
ſer Muͤhe koͤnnen gebraucht werden/ da man doch vornehm-
lich darauff ſonderlich Acht zu geben hat/ wann ſie einer di-
ſtinguirten Jugend dienen ſollen/ welche nicht gewohnet iſt/
mit groſſer Muͤhe etwas zu faſſen.
Alle dieſe Ungelegenheiten nun/ ſo viel die Natur der
Sache zulaͤßt/ zu vermeiden/ habe ich mir vorgenommen/
ſolche Elementa auszugeben/ die ohne eitelen Ruhm/ hierin-
nen etwas ſonderliches in ſich begreiffen.
Erſtlich hab ich mich nach dem Exempel vieler beruͤhmten
Profeſſorum Matheſeos unſerer Zeit/ gar nicht an die Ord-
nung noch an die demonſtrationes des Euclidis binden wollen/
ſintemahl von ihm man wol ſagen kan/ daß er zu kurtz und
zu lang/ oder zu weitlaͤufftig/ und zu ſehr eingeſchrencket ge-
handelt hat: jenes/ weil er hunderterley unnuͤtze Sachen
tractiret und mit groſſen Fleiß beweiſet/ die man ſehr wol
entbaͤhren koͤnte; dieſes aber/ weil ſehr viele Sachen/ die zu
den Elementen der Geometrie gehoͤren/ und dazu noͤthig ſeynd/
darinnen nicht zu finden ſeynd; Als zum Exempel, der Be-
weiß von den Wiſſenſchafften/ welche noͤhtig ſind um die Ku-
gel und ihre Theile abzumeſſen.
Solches alles nun zu verbeſſern/ ſo viel ich nehmlich dazu
capable
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