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Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

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Elementa Geometriae Lib. II.
wenn also dieser Bogen wäre von 60. Gra-
dus,
so wird man sagen/ der Winckel A B C.
seye von 60. Grad.

Hieraus folget 1. Fig. 34. Daß je mehr man158
den Winckel öffnet/ je grösser wird der Bo-
gen/ und daß wann dieser Bogen A C.
gleich einer halben Circumferentz/ die zwo Li-
nien A B. B C. nicht mehr einen Winckel/ son-
dern eine einige gerade Linie machen. 2. Daß
wann man den Bogen A C. grösser machet/
als die halbe Circumferentz/ der Winckel
puckelicht wird/ und gegen über einen hohlen
Winckel machet/ den man gemeiniglich be-
trachtet. 3. fig. 36. Es gilt gleich/ mit welcher
Oeffnung man den Bogen A C. macht/
w[e]lcher den Winckel messet/ dann seine
Schenckel werden eben so viel Gradus eines
grossen Circkels A C. als eines kleinen a c.
abschneiden/ durch n 143. darum kommet die
Grösse eines Winckels nicht von der Länge
seiner Schenckel/ sondern von der Oeffnung
die darzwischen ist/ also daß man diese
Schenckel länger oder kürtzer machen kan/
ohne Veränderung des Winckels.

II. Fig. 37. Zwey Winckel ABC. DEF.159
seynd gleich/ wann sie gleiche Bogen eines ei-
nigen Circkels für ihre Maaß haben/ oder
auch zweyer gleichen Circkel/ oder endlich/
wann sie Bogen gleicher Zahl Gradus für
ihre Maaß haben in ungleichen Circkeln.

Es seynd dreyerley Sorten Winckel/ nehm-160
lich gerade/ spitzige/ oder scharffe/ und stumpf-
fe.

Der
H 2

Elementa Geometriæ Lib. II.
wenn alſo dieſer Bogen waͤre von 60. Gra-
dus,
ſo wird man ſagen/ der Winckel A B C.
ſeye von 60. Grad.

Hieraus folget 1. Fig. 34. Daß je mehr man158
den Winckel oͤffnet/ je groͤſſer wird der Bo-
gen/ und daß wann dieſer Bogen A C.
gleich einer halben Circumferentz/ die zwo Li-
nien A B. B C. nicht mehr einen Winckel/ ſon-
dern eine einige gerade Linie machen. 2. Daß
wann man den Bogen A C. groͤſſer machet/
als die halbe Circumferentz/ der Winckel
puckelicht wird/ und gegen uͤber einen hohlen
Winckel machet/ den man gemeiniglich be-
trachtet. 3. fig. 36. Es gilt gleich/ mit welcher
Oeffnung man den Bogen A C. macht/
w[e]lcher den Winckel meſſet/ dann ſeine
Schenckel werden eben ſo viel Gradus eines
groſſen Circkels A C. als eines kleinen a c.
abſchneiden/ durch n 143. darum kommet die
Groͤſſe eines Winckels nicht von der Laͤnge
ſeiner Schenckel/ ſondern von der Oeffnung
die darzwiſchen iſt/ alſo daß man dieſe
Schenckel laͤnger oder kuͤrtzer machen kan/
ohne Veraͤnderung des Winckels.

II. Fig. 37. Zwey Winckel ABC. DEF.159
ſeynd gleich/ wann ſie gleiche Bogen eines ei-
nigen Circkels fuͤr ihre Maaß haben/ oder
auch zweyer gleichen Circkel/ oder endlich/
wann ſie Bogen gleicher Zahl Gradus fuͤr
ihre Maaß haben in ungleichen Circkeln.

Es ſeynd dreyerley Sorten Winckel/ nehm-160
lich gerade/ ſpitzige/ oder ſcharffe/ und ſtumpf-
fe.

Der
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[59/0079] Elementa Geometriæ Lib. II. wenn alſo dieſer Bogen waͤre von 60. Gra- dus, ſo wird man ſagen/ der Winckel A B C. ſeye von 60. Grad. Hieraus folget 1. Fig. 34. Daß je mehr man den Winckel oͤffnet/ je groͤſſer wird der Bo- gen/ und daß wann dieſer Bogen A C. gleich einer halben Circumferentz/ die zwo Li- nien A B. B C. nicht mehr einen Winckel/ ſon- dern eine einige gerade Linie machen. 2. Daß wann man den Bogen A C. groͤſſer machet/ als die halbe Circumferentz/ der Winckel puckelicht wird/ und gegen uͤber einen hohlen Winckel machet/ den man gemeiniglich be- trachtet. 3. fig. 36. Es gilt gleich/ mit welcher Oeffnung man den Bogen A C. macht/ welcher den Winckel meſſet/ dann ſeine Schenckel werden eben ſo viel Gradus eines groſſen Circkels A C. als eines kleinen a c. abſchneiden/ durch n 143. darum kommet die Groͤſſe eines Winckels nicht von der Laͤnge ſeiner Schenckel/ ſondern von der Oeffnung die darzwiſchen iſt/ alſo daß man dieſe Schenckel laͤnger oder kuͤrtzer machen kan/ ohne Veraͤnderung des Winckels. 158 II. Fig. 37. Zwey Winckel ABC. DEF. ſeynd gleich/ wann ſie gleiche Bogen eines ei- nigen Circkels fuͤr ihre Maaß haben/ oder auch zweyer gleichen Circkel/ oder endlich/ wann ſie Bogen gleicher Zahl Gradus fuͤr ihre Maaß haben in ungleichen Circkeln. 159 Es ſeynd dreyerley Sorten Winckel/ nehm- lich gerade/ ſpitzige/ oder ſcharffe/ und ſtumpf- fe. 160 Der H 2

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Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/79>, abgerufen am 21.11.2024.