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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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Das V. Capitel.
nebst dem Garten, und die vielen raren Schildereyen, setzen den, der es besie-
het, in lauter Verwunderung. (i)

Saltzburg.

Jn dieser Ertz-Bischöfflichen Stadt findet man sehens-würdige Sa-
chen, nemlich in der Kunst- und Rüst-Kammer des Ertz-Bischoffs, in den
Zeughäusern, in der Dom-Kirche S. Petri, und in dem Kloster S. Sebastian,
woselbst unter andern des berüchtigten Theophrasti Paracelsi Epitaphium zu
besehen, als welcher auf gedachtem Dom-Kirchhofe begraben liegt.

Straßburg.

Die vortreffliche Kunst-Kammer in dem Barfüsser-Kloster; das be-
ruffene Zeughaus, worauf ungemeine Curiosa vorkommen, sind nebst der
schönen Bibliothec allhier sehens-würdig. Zu dieser letzten ist von dem

Bi-
(i) Von diesem Fürstl. Schloß, und denen in selbigem befindlichen Schilderey- und an-
dern Curiositaeten-Kammern gab vor ungefähr 15. oder 16. Jahren Tobias Quer-
furt
eine besondere Beschreibung heraus, sub titulo: Kurtze Beschreibung des
Fürstl. Lust-Schlosses Saltzthahlen,
Braunschweig in 4. worinnen er unter
andern von einer besonderen Porcellain-Kammer sagt: Jn diesem Cabinet werden
gesehen die überaus raren Geschirre des Raphael d' Arbino, in einer Quantitaet an
Schüsseln, Bouteillen, Saltz-Fässern von mehr als 1000. Stücken so kostbar und
wohl rangiret, daß dergleichen nirgend mag gesehen werden: Wie denn eine so
grosse Menge dieser raren Art Schüsseln, die man auch Majolica nennet, so von ei-
ner Tochter eines diese Arbeit treibenden Porcellain-Machers, welche wegen ihrer
ungemeinen Schönheit diesen grossen Künstler dergestalt an sich gezogen, daß er
viele Stunden neben ihr zugebracht, und ihr geholffen ihres Vaters Arbeit zu be-
mahlen, (ausgefertiget worden,) wissentlich kein Potentat in der Welt besitzet.
Ausser diesem befindet sich noch ein anderes grosses Porcellain-Cabinet, so mehr denn
8000. Stück vorzeiget: Item 6. kleine Cabinette, die mit verschiedenen Seltenhei-
ten der Natur und Kunst angefüllet seyn. Die sonderbare Menge der vortrefflich-
sten Schildereyen bemercket namentlich in alphabetischer Ordnung der Mahler
Tobias Querfurt in gemeldtem Tractaetlein, wobey er zugleich denen künstlichen
Stücken eine Notam ihrer Vortrefflichkeit beyfüget. Hr. D. Erndtl in der offt ange-
zogenen Relat. meldet p. 10. von dem Gemählde des betenden Heilands am Oel-
berge, so Caraggio verfertiget, daß es 2000. Rthlr. soll gekostet haben. Hr. Quer-
furt
beschreibet selbiges in folgenden: Es zeigen sich hierbey 3. Lichter, das Mond-
Licht, die Fackeln derer, so ihn fahen wollen, und eine himmlische Klarheit, die ihn im
Beten stärcket; dieses Stück ist von solcher Kunst, daß man wenig dergleichen von
diesem grossen Meister finden wird, 5. Fuß breit, und 4. Fuß hoch. Hr D. Erndtl
c. l.
hat auch in einem geheimen Cabinet den Kopff Ariftotelis aus einer kupffernen
Tafel getrieben, von grossem Alter gesehen: Item einen Menschen-Kopff, so ein heid-
nisches Oraculum gewesen etc.
O 3

Das V. Capitel.
nebſt dem Garten, und die vielen raren Schildereyen, ſetzen den, der es beſie-
het, in lauter Verwunderung. (i)

Saltzburg.

Jn dieſer Ertz-Biſchoͤfflichen Stadt findet man ſehens-wuͤrdige Sa-
chen, nemlich in der Kunſt- und Ruͤſt-Kammer des Ertz-Biſchoffs, in den
Zeughaͤuſern, in der Dom-Kirche S. Petri, und in dem Kloſter S. Sebaſtian,
woſelbſt unter andern des beruͤchtigten Theophraſti Paracelſi Epitaphium zu
beſehen, als welcher auf gedachtem Dom-Kirchhofe begraben liegt.

Straßburg.

Die vortreffliche Kunſt-Kammer in dem Barfuͤſſer-Kloſter; das be-
ruffene Zeughaus, worauf ungemeine Curioſa vorkommen, ſind nebſt der
ſchoͤnen Bibliothec allhier ſehens-wuͤrdig. Zu dieſer letzten iſt von dem

Bi-
(i) Von dieſem Fuͤrſtl. Schloß, und denen in ſelbigem befindlichen Schilderey- und an-
dern Curioſitæten-Kammern gab vor ungefaͤhr 15. oder 16. Jahren Tobias Quer-
furt
eine beſondere Beſchreibung heraus, ſub titulo: Kurtze Beſchreibung des
Fuͤrſtl. Luſt-Schloſſes Saltzthahlen,
Braunſchweig in 4. worinnen er unter
andern von einer beſonderen Porcellain-Kammer ſagt: Jn dieſem Cabinet werden
geſehen die uͤberaus raren Geſchirre des Raphaël d’ Arbino, in einer Quantitæt an
Schuͤſſeln, Bouteillen, Saltz-Faͤſſern von mehr als 1000. Stuͤcken ſo koſtbar und
wohl rangiret, daß dergleichen nirgend mag geſehen werden: Wie denn eine ſo
groſſe Menge dieſer raren Art Schuͤſſeln, die man auch Majolica nennet, ſo von ei-
ner Tochter eines dieſe Arbeit treibenden Porcellain-Machers, welche wegen ihrer
ungemeinen Schoͤnheit dieſen groſſen Kuͤnſtler dergeſtalt an ſich gezogen, daß er
viele Stunden neben ihr zugebracht, und ihr geholffen ihres Vaters Arbeit zu be-
mahlen, (ausgefertiget worden,) wiſſentlich kein Potentat in der Welt beſitzet.
Auſſer dieſem befindet ſich noch ein anderes groſſes Porcellain-Cabinet, ſo mehr denn
8000. Stuͤck vorzeiget: Item 6. kleine Cabinette, die mit verſchiedenen Seltenhei-
ten der Natur und Kunſt angefuͤllet ſeyn. Die ſonderbare Menge der vortrefflich-
ſten Schildereyen bemercket namentlich in alphabetiſcher Ordnung der Mahler
Tobias Querfurt in gemeldtem Tractætlein, wobey er zugleich denen kuͤnſtlichen
Stuͤcken eine Notam ihrer Vortrefflichkeit beyfuͤget. Hr. D. Erndtl in der offt ange-
zogenen Relat. meldet p. 10. von dem Gemaͤhlde des betenden Heilands am Oel-
berge, ſo Caraggio verfertiget, daß es 2000. Rthlr. ſoll gekoſtet haben. Hr. Quer-
furt
beſchreibet ſelbiges in folgenden: Es zeigen ſich hierbey 3. Lichter, das Mond-
Licht, die Fackeln derer, ſo ihn fahen wollen, und eine himmliſche Klarheit, die ihn im
Beten ſtaͤrcket; dieſes Stuͤck iſt von ſolcher Kunſt, daß man wenig dergleichen von
dieſem groſſen Meiſter finden wird, 5. Fuß breit, und 4. Fuß hoch. Hr D. Erndtl
c. l.
hat auch in einem geheimen Cabinet den Kopff Ariftotelis aus einer kupffernen
Tafel getrieben, von groſſem Alter geſehen: Item einen Menſchen-Kopff, ſo ein heid-
niſches Oraculum geweſen ꝛc.
O 3
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[109/0137] Das V. Capitel. nebſt dem Garten, und die vielen raren Schildereyen, ſetzen den, der es beſie- het, in lauter Verwunderung. (i) Saltzburg. Jn dieſer Ertz-Biſchoͤfflichen Stadt findet man ſehens-wuͤrdige Sa- chen, nemlich in der Kunſt- und Ruͤſt-Kammer des Ertz-Biſchoffs, in den Zeughaͤuſern, in der Dom-Kirche S. Petri, und in dem Kloſter S. Sebaſtian, woſelbſt unter andern des beruͤchtigten Theophraſti Paracelſi Epitaphium zu beſehen, als welcher auf gedachtem Dom-Kirchhofe begraben liegt. Straßburg. Die vortreffliche Kunſt-Kammer in dem Barfuͤſſer-Kloſter; das be- ruffene Zeughaus, worauf ungemeine Curioſa vorkommen, ſind nebſt der ſchoͤnen Bibliothec allhier ſehens-wuͤrdig. Zu dieſer letzten iſt von dem Bi- (i) Von dieſem Fuͤrſtl. Schloß, und denen in ſelbigem befindlichen Schilderey- und an- dern Curioſitæten-Kammern gab vor ungefaͤhr 15. oder 16. Jahren Tobias Quer- furt eine beſondere Beſchreibung heraus, ſub titulo: Kurtze Beſchreibung des Fuͤrſtl. Luſt-Schloſſes Saltzthahlen, Braunſchweig in 4. worinnen er unter andern von einer beſonderen Porcellain-Kammer ſagt: Jn dieſem Cabinet werden geſehen die uͤberaus raren Geſchirre des Raphaël d’ Arbino, in einer Quantitæt an Schuͤſſeln, Bouteillen, Saltz-Faͤſſern von mehr als 1000. Stuͤcken ſo koſtbar und wohl rangiret, daß dergleichen nirgend mag geſehen werden: Wie denn eine ſo groſſe Menge dieſer raren Art Schuͤſſeln, die man auch Majolica nennet, ſo von ei- ner Tochter eines dieſe Arbeit treibenden Porcellain-Machers, welche wegen ihrer ungemeinen Schoͤnheit dieſen groſſen Kuͤnſtler dergeſtalt an ſich gezogen, daß er viele Stunden neben ihr zugebracht, und ihr geholffen ihres Vaters Arbeit zu be- mahlen, (ausgefertiget worden,) wiſſentlich kein Potentat in der Welt beſitzet. Auſſer dieſem befindet ſich noch ein anderes groſſes Porcellain-Cabinet, ſo mehr denn 8000. Stuͤck vorzeiget: Item 6. kleine Cabinette, die mit verſchiedenen Seltenhei- ten der Natur und Kunſt angefuͤllet ſeyn. Die ſonderbare Menge der vortrefflich- ſten Schildereyen bemercket namentlich in alphabetiſcher Ordnung der Mahler Tobias Querfurt in gemeldtem Tractætlein, wobey er zugleich denen kuͤnſtlichen Stuͤcken eine Notam ihrer Vortrefflichkeit beyfuͤget. Hr. D. Erndtl in der offt ange- zogenen Relat. meldet p. 10. von dem Gemaͤhlde des betenden Heilands am Oel- berge, ſo Caraggio verfertiget, daß es 2000. Rthlr. ſoll gekoſtet haben. Hr. Quer- furt beſchreibet ſelbiges in folgenden: Es zeigen ſich hierbey 3. Lichter, das Mond- Licht, die Fackeln derer, ſo ihn fahen wollen, und eine himmliſche Klarheit, die ihn im Beten ſtaͤrcket; dieſes Stuͤck iſt von ſolcher Kunſt, daß man wenig dergleichen von dieſem groſſen Meiſter finden wird, 5. Fuß breit, und 4. Fuß hoch. Hr D. Erndtl c. l. hat auch in einem geheimen Cabinet den Kopff Ariftotelis aus einer kupffernen Tafel getrieben, von groſſem Alter geſehen: Item einen Menſchen-Kopff, ſo ein heid- niſches Oraculum geweſen ꝛc. O 3

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/137>, abgerufen am 13.05.2024.