Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. terschiedlichen Orten gesammlet,) als auch von besondern schönen Büchernund Schrifften besessen, viele rare MScta hat er selbst verfertiget, und darin- nen den Statum Magdeburg. genau aufgezeichnet; deßgleichen hat dieser Hr. Otto auch eine genaue Anmerckung über der jämmerlichen Zerstörung dieser Stadt Magdeburg A. 1631. bis auf den geringsten Umstand in einem andern MScto mit eigener Hand verzeichnet: Die von Guericken haben auch eine geschriebene Chronic von der Stadt Magdeburg in ihrem Be- sitz gehabt, welche nachmalen von denselben auf die Bibliothec zu Berlin praesentiret worden, das MSctum von der Magdeburgischen Zerstörung ist auch noch erhalten, die andern aber sind mit allen übrigen Schrifften und Büchern durch die grausame Wut der Kayserlichen Soldaten den Flam- men ausgeopffert worden. Marpurg. Die Marpurger Bibliothec ist wohl zu sehen, Landgraf Wilhelm Mantua. Virgilius gedencket auch dieses seines Vaterlandes in seinen Schriff- Marocco. Zu Marocco, einer Welt-bekandten Stadt in Mauritanien, hat der ge- Mauritanien. Vor nicht gar vielen Jahren hat ein Schiffer von Marsilien die Arabi- May- Q q 3
III. Theil von Bibliothequen. terſchiedlichen Orten geſammlet,) als auch von beſondern ſchoͤnen Buͤchernund Schrifften beſeſſen, viele rare MScta hat er ſelbſt verfertiget, und darin- nen den Statum Magdeburg. genau aufgezeichnet; deßgleichen hat dieſer Hr. Otto auch eine genaue Anmerckung uͤber der jaͤmmerlichen Zerſtoͤrung dieſer Stadt Magdeburg A. 1631. bis auf den geringſten Umſtand in einem andern MScto mit eigener Hand verzeichnet: Die von Guericken haben auch eine geſchriebene Chronic von der Stadt Magdeburg in ihrem Be- ſitz gehabt, welche nachmalen von denſelben auf die Bibliothec zu Berlin præſentiret worden, das MSctum von der Magdeburgiſchen Zerſtoͤrung iſt auch noch erhalten, die andern aber ſind mit allen uͤbrigen Schrifften und Buͤchern durch die grauſame Wut der Kayſerlichen Soldaten den Flam- men auſgeopffert worden. Marpurg. Die Marpurger Bibliothec iſt wohl zu ſehen, Landgraf Wilhelm Mantua. Virgilius gedencket auch dieſes ſeines Vaterlandes in ſeinen Schriff- Marocco. Zu Marocco, einer Welt-bekandten Stadt in Mauritanien, hat der ge- Mauritanien. Vor nicht gar vielen Jahren hat ein Schiffer von Marſilien die Arabi- May- Q q 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0337" n="309"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi><hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi><hi rendition="#b">en.</hi></fw><lb/> terſchiedlichen Orten geſammlet,) als auch von beſondern ſchoͤnen Buͤchern<lb/> und Schrifften beſeſſen, viele rare <hi rendition="#aq">MScta</hi> hat er ſelbſt verfertiget, und darin-<lb/> nen den <hi rendition="#aq">Statum Magdeburg.</hi> genau aufgezeichnet; deßgleichen hat dieſer<lb/> Hr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Otto</hi></hi> auch eine genaue Anmerckung uͤber der jaͤmmerlichen Zerſtoͤrung<lb/> dieſer Stadt <hi rendition="#fr">Magdeburg</hi> <hi rendition="#aq">A.</hi> 1631. bis auf den geringſten Umſtand in einem<lb/> andern <hi rendition="#aq">MScto</hi> mit eigener Hand verzeichnet: Die <hi rendition="#fr">von Guericken</hi> haben<lb/> auch eine geſchriebene Chronic von der Stadt <hi rendition="#fr">Magdeburg</hi> in ihrem Be-<lb/> ſitz gehabt, welche nachmalen von denſelben auf die <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> zu <hi rendition="#fr">Berlin</hi><lb/><hi rendition="#aq">præſenti</hi>ret worden, das <hi rendition="#aq">MSctum</hi> von der Magdeburgiſchen Zerſtoͤrung iſt<lb/> auch noch erhalten, die andern aber ſind mit allen uͤbrigen Schrifften und<lb/> Buͤchern durch die grauſame Wut der Kayſerlichen Soldaten den Flam-<lb/> men auſgeopffert worden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Marpurg.</hi> </head><lb/> <p>Die Marpurger <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> iſt wohl zu ſehen, Landgraf <hi rendition="#fr">Wilhelm</hi><lb/> hat <hi rendition="#aq">An.</hi> 1573. die <hi rendition="#aq">Biblia Complutenſia</hi> darein verehret, <hi rendition="#aq">vid. <hi rendition="#i">Treutl. Orat. de<lb/> ejus vita & obitu.</hi></hi> Die beruͤhmte hohe Schule allhier hat Landgraf <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philippus</hi><lb/> An.</hi> 1527. geſtifftet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Mantua.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Virgilius</hi></hi> gedencket auch dieſes ſeines Vaterlandes in ſeinen Schriff-<lb/> ten. Jn des Hertzogen von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mantua</hi> Bibliothec</hi> ſiehet man unter andern eine<lb/> kupfferne Tafel voller Egyptiſcher Hieroglyphiſcher Zeichen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Marocco.</hi> </head><lb/> <p>Zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marocco</hi>,</hi> einer Welt-bekandten Stadt in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mauritanien</hi>,</hi> hat der ge-<lb/> lehrte Araber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Abu Gaafar Al Manſor</hi>,</hi> ein Mann, der im Geſetz und <hi rendition="#aq">Aſtrono-<lb/> mie</hi> ein groſſes Licht gehabt, hohe Schulen und vortreffliche <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en<lb/> aufgerichtet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Peucer. Orat. de Stud. vet. Philoſoph. inter declam. Melanch. tom. 4.</hi></hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Mauritanien.</hi> </head><lb/> <p>Vor nicht gar vielen Jahren hat ein Schiffer von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marſilien</hi></hi> die Arabi-<lb/> ſche <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> des Koͤnigs in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mauritanien</hi></hi> nach Spanien uͤbergefuͤhret, und<lb/> der Koͤnigl. Spaniſchen <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> einverleibet, und hat dieſes <hi rendition="#aq">Mauritani-</hi><lb/> ſchen Koͤniges <hi rendition="#aq">Bibliothec An.</hi> 1610. nach dem Bericht eines <hi rendition="#aq">Mauritani-</hi><lb/> ſchen Abgeſandten in 7800. ſehr ſchoͤnen Buͤchern beſtanden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Happel. Relat.<lb/> Cur.</hi> Part. 2. pag.</hi> 314.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">Q q 3</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">May-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [309/0337]
III. Theil von Bibliothequen.
terſchiedlichen Orten geſammlet,) als auch von beſondern ſchoͤnen Buͤchern
und Schrifften beſeſſen, viele rare MScta hat er ſelbſt verfertiget, und darin-
nen den Statum Magdeburg. genau aufgezeichnet; deßgleichen hat dieſer
Hr. Otto auch eine genaue Anmerckung uͤber der jaͤmmerlichen Zerſtoͤrung
dieſer Stadt Magdeburg A. 1631. bis auf den geringſten Umſtand in einem
andern MScto mit eigener Hand verzeichnet: Die von Guericken haben
auch eine geſchriebene Chronic von der Stadt Magdeburg in ihrem Be-
ſitz gehabt, welche nachmalen von denſelben auf die Bibliothec zu Berlin
præſentiret worden, das MSctum von der Magdeburgiſchen Zerſtoͤrung iſt
auch noch erhalten, die andern aber ſind mit allen uͤbrigen Schrifften und
Buͤchern durch die grauſame Wut der Kayſerlichen Soldaten den Flam-
men auſgeopffert worden.
Marpurg.
Die Marpurger Bibliothec iſt wohl zu ſehen, Landgraf Wilhelm
hat An. 1573. die Biblia Complutenſia darein verehret, vid. Treutl. Orat. de
ejus vita & obitu. Die beruͤhmte hohe Schule allhier hat Landgraf Philippus
An. 1527. geſtifftet.
Mantua.
Virgilius gedencket auch dieſes ſeines Vaterlandes in ſeinen Schriff-
ten. Jn des Hertzogen von Mantua Bibliothec ſiehet man unter andern eine
kupfferne Tafel voller Egyptiſcher Hieroglyphiſcher Zeichen.
Marocco.
Zu Marocco, einer Welt-bekandten Stadt in Mauritanien, hat der ge-
lehrte Araber Abu Gaafar Al Manſor, ein Mann, der im Geſetz und Aſtrono-
mie ein groſſes Licht gehabt, hohe Schulen und vortreffliche Bibliothequen
aufgerichtet. Peucer. Orat. de Stud. vet. Philoſoph. inter declam. Melanch. tom. 4.
Mauritanien.
Vor nicht gar vielen Jahren hat ein Schiffer von Marſilien die Arabi-
ſche Bibliothec des Koͤnigs in Mauritanien nach Spanien uͤbergefuͤhret, und
der Koͤnigl. Spaniſchen Bibliothec einverleibet, und hat dieſes Mauritani-
ſchen Koͤniges Bibliothec An. 1610. nach dem Bericht eines Mauritani-
ſchen Abgeſandten in 7800. ſehr ſchoͤnen Buͤchern beſtanden. Happel. Relat.
Cur. Part. 2. pag. 314.
May-
Q q 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |