Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. larium, oder insgemein die Theatinische genannt, welche sowol am Gebäu-de als Zierath und vornemlich an schönen Büchern eine der besten Padua- nischen Bibliothequen ist. Paulus Benius hat A. 1625. seine herrliche Bücher auch zu dieser vermacht. Und die Patres Theatini sparen keinen Fleiß, diese Biblioth. noch täglich mit noch mehrern raren Büchern zu vermehren. Doch sind nur wenige Cod. MScti dar auf vorhanden. J. P. Tomassin. de Biblioth. MSctis Patav. Parma und Pavia Haben schöne Bibliothequen; zu Pavia war vor langer Zeit auch die Pathmus, Oder Palmosa ist diejenige Jnsul im Archipelago, wohin der Evange- Pergamo. Eine der schönsten und berühmtesten Bibliothequen der Welt ist auch auf-
III. Theil von Bibliothequen. larium, oder insgemein die Theatiniſche genannt, welche ſowol am Gebaͤu-de als Zierath und vornemlich an ſchoͤnen Buͤchern eine der beſten Padua- niſchen Bibliothequen iſt. Paulus Benius hat A. 1625. ſeine herrliche Buͤcher auch zu dieſer vermacht. Und die Patres Theatini ſparen keinen Fleiß, dieſe Biblioth. noch taͤglich mit noch mehrern raren Buͤchern zu vermehren. Doch ſind nur wenige Cod. MScti dar auf vorhanden. J. P. Tomaſſin. de Biblioth. MSctis Patav. Parma und Pavia Haben ſchoͤne Bibliothequen; zu Pavia war vor langer Zeit auch die Pathmus, Oder Palmoſa iſt diejenige Jnſul im Archipelago, wohin der Evange- Pergamo. Eine der ſchoͤnſten und beruͤhmteſten Bibliothequen der Welt iſt auch auf-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0354" n="326"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi><hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi><hi rendition="#b">en.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">larium,</hi></hi> oder insgemein die <hi rendition="#aq">Theatini</hi>ſche genannt, welche ſowol am Gebaͤu-<lb/> de als Zierath und vornemlich an ſchoͤnen Buͤchern eine der beſten <hi rendition="#aq">Padua-<lb/> ni</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en iſt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paulus Benius</hi></hi> hat <hi rendition="#aq">A.</hi> 1625. ſeine herrliche Buͤcher<lb/> auch zu dieſer vermacht. Und die <hi rendition="#aq">Patres Theatini</hi> ſparen keinen Fleiß, dieſe<lb/><hi rendition="#aq">Biblioth.</hi> noch taͤglich mit noch mehrern raren Buͤchern zu vermehren. Doch<lb/> ſind nur wenige <hi rendition="#aq">Cod. MScti</hi> dar auf vorhanden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J. P. Tomaſſin. de Biblioth.</hi><lb/> MSctis Patav.</hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">Parma</hi> und <hi rendition="#aq">Pavia</hi></head><lb/> <p>Haben ſchoͤne <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en; zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pavia</hi></hi> war vor langer Zeit auch die<lb/><hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> beruͤhmt, welche von dem <hi rendition="#aq">Vicomte <hi rendition="#i">Galeatio</hi></hi> aufgerichtet wor-<lb/> den, der vielen gelehrten Leuten <hi rendition="#aq">Salaria</hi> gegeben und ſie unterhalten. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ludo-<lb/> vicus XII</hi></hi> Koͤnig in Franckreich aber hat dieſe <hi rendition="#aq">Bibliothec An.</hi> 1500. mit ſich<lb/> in <hi rendition="#fr">Franckreich</hi> gefuͤhret, und ſeine <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paris</hi></hi> damit vermehret.<lb/> Gedachte <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> gehoͤrte den Hertzogen von Mayland, wie bereits dro-<lb/> ben bey den Pariſer <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en angefuͤhret worden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Pathmus,</hi> </head><lb/> <p>Oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Palmoſa</hi></hi> iſt diejenige Jnſul im <hi rendition="#aq">Archipelago,</hi> wohin der Evange-<lb/> liſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Johannes</hi></hi> von dem Kayſer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Domitiano</hi></hi> ins Elend verwieſen worden, da-<lb/> ſelbſt er auch ſeine Offenbarung geſchrieben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Poſſevinus</hi></hi> giebt in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Appendice<lb/> Apparatus Sacri</hi></hi> einige Regiſter von geſchriebenen Buͤchern nicht allein, die in<lb/><hi rendition="#fr">Jtalien, Teutſchland</hi> und <hi rendition="#fr">Franckreich,</hi> ſondern auch die ſelbſt in <hi rendition="#fr">Grie-<lb/> chenland,</hi> zu <hi rendition="#fr">Conſtantinopel</hi> im <hi rendition="#aq">Patriarchat</hi> bey etlichen gelehrten Grie-<lb/> chiſchen von Adel, im Kloſter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">S. Blaſii,</hi></hi> zu <hi rendition="#aq">Caffa</hi> im Egaͤiſchen Meer in der<lb/> Jnſul <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Patbmos</hi> &c.</hi> anzutreffen ſind.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Pergamo.</hi> </head><lb/> <p>Eine der ſchoͤnſten und beruͤhmteſten <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en der Welt iſt auch<lb/> wol diejenige geweſen, welche die groſſen Koͤnige in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aſia, Attalus</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eumenes</hi></hi><lb/> zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pergamo</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bergamo</hi></hi> aufgerichtet. Die Zahl ihrer Buͤcher hat ſich auf<lb/> 200000. erſtrecket, und waren alle auf zum ſchreiben bereitete zarte Felle oder<lb/> Pergament mit der Feder geſchrieben: Wozu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galenus</hi></hi> auch uͤber 150. von<lb/> ſeinen Buͤchern noch dazu gegeben, die von allerley Kuͤnſten und Wiſſen-<lb/> ſchafften gehandelt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Plutarchus</hi></hi> aber ſchreibet, daß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Antonius</hi></hi> dieſe <hi rendition="#aq">Biblio-<lb/> thec</hi> der Koͤnigin <hi rendition="#aq">Cleopatræ</hi> verehret, welche damit die ihrige, die ſie zu<lb/><hi rendition="#fr">Rom</hi> auf dem ſogenannten heiligen Wege, nahe bey dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sandalario</hi></hi> und<lb/> Friedens-Tempel aufgerichtet, vermehret. Als aber dieſer Tempel im Rauch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auf-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0354]
III. Theil von Bibliothequen.
larium, oder insgemein die Theatiniſche genannt, welche ſowol am Gebaͤu-
de als Zierath und vornemlich an ſchoͤnen Buͤchern eine der beſten Padua-
niſchen Bibliothequen iſt. Paulus Benius hat A. 1625. ſeine herrliche Buͤcher
auch zu dieſer vermacht. Und die Patres Theatini ſparen keinen Fleiß, dieſe
Biblioth. noch taͤglich mit noch mehrern raren Buͤchern zu vermehren. Doch
ſind nur wenige Cod. MScti dar auf vorhanden. J. P. Tomaſſin. de Biblioth.
MSctis Patav.
Parma und Pavia
Haben ſchoͤne Bibliothequen; zu Pavia war vor langer Zeit auch die
Bibliothec beruͤhmt, welche von dem Vicomte Galeatio aufgerichtet wor-
den, der vielen gelehrten Leuten Salaria gegeben und ſie unterhalten. Ludo-
vicus XII Koͤnig in Franckreich aber hat dieſe Bibliothec An. 1500. mit ſich
in Franckreich gefuͤhret, und ſeine Bibliothec zu Paris damit vermehret.
Gedachte Bibliothec gehoͤrte den Hertzogen von Mayland, wie bereits dro-
ben bey den Pariſer Bibliothequen angefuͤhret worden.
Pathmus,
Oder Palmoſa iſt diejenige Jnſul im Archipelago, wohin der Evange-
liſt Johannes von dem Kayſer Domitiano ins Elend verwieſen worden, da-
ſelbſt er auch ſeine Offenbarung geſchrieben. Poſſevinus giebt in Appendice
Apparatus Sacri einige Regiſter von geſchriebenen Buͤchern nicht allein, die in
Jtalien, Teutſchland und Franckreich, ſondern auch die ſelbſt in Grie-
chenland, zu Conſtantinopel im Patriarchat bey etlichen gelehrten Grie-
chiſchen von Adel, im Kloſter S. Blaſii, zu Caffa im Egaͤiſchen Meer in der
Jnſul Patbmos &c. anzutreffen ſind.
Pergamo.
Eine der ſchoͤnſten und beruͤhmteſten Bibliothequen der Welt iſt auch
wol diejenige geweſen, welche die groſſen Koͤnige in Aſia, Attalus und Eumenes
zu Pergamo oder Bergamo aufgerichtet. Die Zahl ihrer Buͤcher hat ſich auf
200000. erſtrecket, und waren alle auf zum ſchreiben bereitete zarte Felle oder
Pergament mit der Feder geſchrieben: Wozu Galenus auch uͤber 150. von
ſeinen Buͤchern noch dazu gegeben, die von allerley Kuͤnſten und Wiſſen-
ſchafften gehandelt. Plutarchus aber ſchreibet, daß M. Antonius dieſe Biblio-
thec der Koͤnigin Cleopatræ verehret, welche damit die ihrige, die ſie zu
Rom auf dem ſogenannten heiligen Wege, nahe bey dem Sandalario und
Friedens-Tempel aufgerichtet, vermehret. Als aber dieſer Tempel im Rauch
auf-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |