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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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zum III. Theil von Bibliothequen.
der nachmals in diesen Codicem sollen seyn zusammen getragen worden.
Wie denn Hagetius viele anführet, die in gedachtem Codice anzutreffen.
VII. Campanellae Atheismus triumphatus fol. MSct. Man sagt
zwar, er habe diesen Codicem mit eigner Hand geschrieben, allein man fin-
det vielerley Hände darinnen, daß also Campanella ihn aufs wenigste nicht
gar geschrieben. Dieses Buch ist zwar gedruckt worden, aber nicht zu be-
kommen.
VIII. Ein Alcoran, roth und schwartz illuminiret in fol. auf sehr fein
Papier geschrieben.
IX. Ein kleiner Alcoran in 12mo. dergleichen Gattungen rarer sind
als die andern.
X. Codex Evangelistarum, Literis Longobardicis exaratus Sec.
X. in fol. praemittitur Praefatio Hieronymi cum Parallelismo Evange-
listarum.
XI. Martyrologium latinum Bedae ex Sec. XII. Es hat selbiges ein
Mönch aus dem Kloster Altach in Bayern gehabt, welcher hin und wieder
seine Sachen annotiret.
XII. Martyrologium in Deutscher Sprache ex Sec. XII. fol. Zur sel-
ben Zeit hat man über die i noch kein (.) sondern nur (´) gemacht, und
meist, wo wir ein s haben, g geschrieben. Es werden alle genera Crucia-
tuum
abgemahlt vorgestellet. Sonst ists ein sehr rarer Codex.
XIII. Geographus Hubiensis Arabisch vom Velstio mit eigner Hand
sauber abgeschrieben in fol. in Arabischer Sprache ist er noch nicht ediret.
XIV. Otto Frisingensis in MScto ex Sec. XII. Er ist in vielen Stü-
cken vollkommner, als ihn Urstisius in seinen Scriptoribus exhibiret. Die
vornehmsten Historien hat er in Bilder gebracht, daraus man siehet, wie der
Alten Habit beschaffen gewesen.
XV. Codex MSct. de Infantia Christi ex Sec. XII. in Teutschen Rei-
men, ist noch niemals ediret.
XVI. Otfredus Tempore Caroli M. Evangelia Germanice vertit
in Reimen, quem librum Flacius An. 1579. edidit. Zu Wien hat man
den Otfredum in MSct.
XVII. Sophocles in MSct. cum Scholiis ineditis. Codex est char-
taceus.
Er ist wol in Orient geschrieben worden. Bosius hat ihn ediren
wollen; ist etwan 300. Jahr alt.
XVIII. Marcus Paulus de Venetis de Conditionibus Regionum
Orientalium in 4to.
Dazumal schrieb man mit gezognen Linien. Liber
nondum editus est.
XIX.
zum III. Theil von Bibliothequen.
der nachmals in dieſen Codicem ſollen ſeyn zuſammen getragen worden.
Wie denn Hagetius viele anfuͤhret, die in gedachtem Codice anzutreffen.
VII. Campanellæ Atheismus triumphatus fol. MSct. Man ſagt
zwar, er habe dieſen Codicem mit eigner Hand geſchrieben, allein man fin-
det vielerley Haͤnde darinnen, daß alſo Campanella ihn aufs wenigſte nicht
gar geſchrieben. Dieſes Buch iſt zwar gedruckt worden, aber nicht zu be-
kommen.
VIII. Ein Alcoran, roth und ſchwartz illuminiret in fol. auf ſehr fein
Papier geſchrieben.
IX. Ein kleiner Alcoran in 12mo. dergleichen Gattungen rarer ſind
als die andern.
X. Codex Evangeliſtarum, Literis Longobardicis exaratus Sec.
X. in fol. præmittitur Præfatio Hieronymi cum Parallelismo Evange-
liſtarum.
XI. Martyrologium latinum Bedæ ex Sec. XII. Es hat ſelbiges ein
Moͤnch aus dem Kloſter Altach in Bayern gehabt, welcher hin und wieder
ſeine Sachen annotiret.
XII. Martyrologium in Deutſcher Sprache ex Sec. XII. fol. Zur ſel-
ben Zeit hat man uͤber die i noch kein (˙) ſondern nur (´) gemacht, und
meiſt, wo wir ein ſ haben, g geſchrieben. Es werden alle genera Crucia-
tuum
abgemahlt vorgeſtellet. Sonſt iſts ein ſehr rarer Codex.
XIII. Geographus Hubienſis Arabiſch vom Velſtio mit eigner Hand
ſauber abgeſchrieben in fol. in Arabiſcher Sprache iſt er noch nicht ediret.
XIV. Otto Friſingenſis in MScto ex Sec. XII. Er iſt in vielen Stuͤ-
cken vollkommner, als ihn Urſtiſius in ſeinen Scriptoribus exhibiret. Die
vornehmſten Hiſtorien hat er in Bilder gebracht, daraus man ſiehet, wie der
Alten Habit beſchaffen geweſen.
XV. Codex MSct. de Infantia Chriſti ex Sec. XII. in Teutſchen Rei-
men, iſt noch niemals ediret.
XVI. Otfredus Tempore Caroli M. Evangelia Germanice vertit
in Reimen, quem librum Flacius An. 1579. edidit. Zu Wien hat man
den Otfredum in MSct.
XVII. Sophocles in MSct. cum Scholiis ineditis. Codex eſt char-
taceus.
Er iſt wol in Orient geſchrieben worden. Boſius hat ihn ediren
wollen; iſt etwan 300. Jahr alt.
XVIII. Marcus Paulus de Venetis de Conditionibus Regionum
Orientalium in 4to.
Dazumal ſchrieb man mit gezognen Linien. Liber
nondum editus eſt.
XIX.
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[399/0427] zum III. Theil von Bibliothequen. der nachmals in dieſen Codicem ſollen ſeyn zuſammen getragen worden. Wie denn Hagetius viele anfuͤhret, die in gedachtem Codice anzutreffen. VII. Campanellæ Atheismus triumphatus fol. MSct. Man ſagt zwar, er habe dieſen Codicem mit eigner Hand geſchrieben, allein man fin- det vielerley Haͤnde darinnen, daß alſo Campanella ihn aufs wenigſte nicht gar geſchrieben. Dieſes Buch iſt zwar gedruckt worden, aber nicht zu be- kommen. VIII. Ein Alcoran, roth und ſchwartz illuminiret in fol. auf ſehr fein Papier geſchrieben. IX. Ein kleiner Alcoran in 12mo. dergleichen Gattungen rarer ſind als die andern. X. Codex Evangeliſtarum, Literis Longobardicis exaratus Sec. X. in fol. præmittitur Præfatio Hieronymi cum Parallelismo Evange- liſtarum. XI. Martyrologium latinum Bedæ ex Sec. XII. Es hat ſelbiges ein Moͤnch aus dem Kloſter Altach in Bayern gehabt, welcher hin und wieder ſeine Sachen annotiret. XII. Martyrologium in Deutſcher Sprache ex Sec. XII. fol. Zur ſel- ben Zeit hat man uͤber die i noch kein (˙) ſondern nur (´) gemacht, und meiſt, wo wir ein ſ haben, g geſchrieben. Es werden alle genera Crucia- tuum abgemahlt vorgeſtellet. Sonſt iſts ein ſehr rarer Codex. XIII. Geographus Hubienſis Arabiſch vom Velſtio mit eigner Hand ſauber abgeſchrieben in fol. in Arabiſcher Sprache iſt er noch nicht ediret. XIV. Otto Friſingenſis in MScto ex Sec. XII. Er iſt in vielen Stuͤ- cken vollkommner, als ihn Urſtiſius in ſeinen Scriptoribus exhibiret. Die vornehmſten Hiſtorien hat er in Bilder gebracht, daraus man ſiehet, wie der Alten Habit beſchaffen geweſen. XV. Codex MSct. de Infantia Chriſti ex Sec. XII. in Teutſchen Rei- men, iſt noch niemals ediret. XVI. Otfredus Tempore Caroli M. Evangelia Germanice vertit in Reimen, quem librum Flacius An. 1579. edidit. Zu Wien hat man den Otfredum in MSct. XVII. Sophocles in MSct. cum Scholiis ineditis. Codex eſt char- taceus. Er iſt wol in Orient geſchrieben worden. Boſius hat ihn ediren wollen; iſt etwan 300. Jahr alt. XVIII. Marcus Paulus de Venetis de Conditionibus Regionum Orientalium in 4to. Dazumal ſchrieb man mit gezognen Linien. Liber nondum editus eſt. XIX.

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/427>, abgerufen am 22.11.2024.