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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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Von Museis I. Theil.
brunst den herrlichen Glantz dieses schönen Gebäues (Happelius hält es für
das 8te Wunder-Gebäue der Welt,) mercklich verdunckelt; so lässet sich
dennoch aus den Uberbleibseln genugsam abnehmen, daß es noch heutiges
Tages für ein schönes und köstliches Gebäue vollkommen passiren könne.

F.
Fano.

DJese gar artige Stadt (in Jtalien) zeiget denen Liebhabern eine voll-
kommene Bibliothec, und die von der Antiquität Fait machen, finden
hier einen Triumph-Bogen, welcher für den schönsten in Jtalien gehalten
wird. (q)

Franckfurt an der Oder.

Solte ein Curiöser keine Cabinetter in dieser Stadt antreffen, so wird
er doch auf der Bibliothec sein Vergnügen finden. Jngleichen zeiget man
in der Carthäuser-Kirche vor der Stadt 300. Tractate, so allda Joh. ab In-
dagine
,
gewesener Prior, mit eigener Hand geschrieben. (r)

Franck-
Elbingen.
Hieselbst ist in Sammlung derer Müntzen in Polen und Preussen bis dato be-
schäfftiget gewesen der Hr. Prof. Seiler, dessen Polnisches und Preußisches Müntz-
Cabinet bereits in Königsberg gedruckt wird: Ex literis D. D. Nath. Sendelii d. d.
25. Aug. 1726.
Bey dem Zweifels ohne auch eine feine Sammlung von Curiositati-
bus Succineis
anzutreffen, wie hiervon dessen gelehrte Electrologia (wovon zu dato
2. Missus
am Tage liegen,) edit. Elbing. 1725. & 26. in 4. ein gnugsames Zeugniß
ablegen kan. Jn selbigem Miss. I. p. 11. in Schol. allegiret er den Herrn Carol.
Ramsey
,
hochansehnlichen Praeconsulem in Elbingen, als einen grossen Liebhaber der
Birnstein-Raritäten, bey dem daher sonder Zweifel auch ein schöner Vorrath da-
von zu finden.
Erfurt.
Allhier, (wie mir ein gelehrter Freund von daher schreibet,) hat der Herr ge-
heimde Rath von Lincker
(der ein Bruder des zu Wien letzthin verstorbenen
Reichs-Hof-Raths dieses Namens ist,) schöne und rare Schildereyen, worunter
sich verschiedene rare antique Stücke befinden, die man in etlichen berühmten An-
tiquitaet
en-Cabinettern so ächt nicht antrifft.
(q) Vid. Misson in seinen Reisen p. 285.
(r) Es wird mit der Zeit allhier ein feines Mineralien-Cabinet zu sehen seyn, welches
ein gelehrter Medicus allda, Hr. D. Gottfr. Mich. Cortum, sammlet; wie er denn,
ausser andern, einen schönen Vorrath von Hungarischen Mineralien auf seiner deß-
halb dahin gethanen Reise gesammlet: Es sey denn, daß selbiger seinen Wohnplatz
mit

Von Muſeis I. Theil.
brunſt den herrlichen Glantz dieſes ſchoͤnen Gebaͤues (Happelius haͤlt es fuͤr
das 8te Wunder-Gebaͤue der Welt,) mercklich verdunckelt; ſo laͤſſet ſich
dennoch aus den Uberbleibſeln genugſam abnehmen, daß es noch heutiges
Tages fuͤr ein ſchoͤnes und koͤſtliches Gebaͤue vollkommen paſſiren koͤnne.

F.
Fano.

DJeſe gar artige Stadt (in Jtalien) zeiget denen Liebhabern eine voll-
kommene Bibliothec, und die von der Antiquität Fait machen, finden
hier einen Triumph-Bogen, welcher fuͤr den ſchoͤnſten in Jtalien gehalten
wird. (q)

Franckfurt an der Oder.

Solte ein Curiöſer keine Cabinetter in dieſer Stadt antreffen, ſo wird
er doch auf der Bibliothec ſein Vergnuͤgen finden. Jngleichen zeiget man
in der Carthaͤuſer-Kirche vor der Stadt 300. Tractate, ſo allda Joh. ab In-
dagine
,
geweſener Prior, mit eigener Hand geſchrieben. (r)

Franck-
Elbingen.
Hieſelbſt iſt in Sammlung derer Muͤntzen in Polen und Preuſſen bis dato be-
ſchaͤfftiget geweſen der Hr. Prof. Seiler, deſſen Polniſches und Preußiſches Muͤntz-
Cabinet bereits in Koͤnigsberg gedruckt wird: Ex literis D. D. Nath. Sendelii d. d.
25. Aug. 1726.
Bey dem Zweifels ohne auch eine feine Sammlung von Curioſitati-
bus Succineis
anzutreffen, wie hiervon deſſen gelehrte Electrologia (wovon zu dato
2. Miſſus
am Tage liegen,) edit. Elbing. 1725. & 26. in 4. ein gnugſames Zeugniß
ablegen kan. Jn ſelbigem Miſſ. I. p. 11. in Schol. allegiret er den Herrn Carol.
Ramſey
,
hochanſehnlichen Præconſulem in Elbingen, als einen groſſen Liebhaber der
Birnſtein-Raritaͤten, bey dem daher ſonder Zweifel auch ein ſchoͤner Vorrath da-
von zu finden.
Erfurt.
Allhier, (wie mir ein gelehrter Freund von daher ſchreibet,) hat der Herr ge-
heimde Rath von Lincker
(der ein Bruder des zu Wien letzthin verſtorbenen
Reichs-Hof-Raths dieſes Namens iſt,) ſchoͤne und rare Schildereyen, worunter
ſich verſchiedene rare antique Stuͤcke befinden, die man in etlichen beruͤhmten An-
tiquitæt
en-Cabinettern ſo aͤcht nicht antrifft.
(q) Vid. Miſſon in ſeinen Reiſen p. 285.
(r) Es wird mit der Zeit allhier ein feines Mineralien-Cabinet zu ſehen ſeyn, welches
ein gelehrter Medicus allda, Hr. D. Gottfr. Mich. Cortum, ſammlet; wie er denn,
auſſer andern, einen ſchoͤnen Vorrath von Hungariſchen Mineralien auf ſeiner deß-
halb dahin gethanen Reiſe geſammlet: Es ſey denn, daß ſelbiger ſeinen Wohnplatz
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[36/0064] Von Muſeis I. Theil. brunſt den herrlichen Glantz dieſes ſchoͤnen Gebaͤues (Happelius haͤlt es fuͤr das 8te Wunder-Gebaͤue der Welt,) mercklich verdunckelt; ſo laͤſſet ſich dennoch aus den Uberbleibſeln genugſam abnehmen, daß es noch heutiges Tages fuͤr ein ſchoͤnes und koͤſtliches Gebaͤue vollkommen paſſiren koͤnne. F. Fano. DJeſe gar artige Stadt (in Jtalien) zeiget denen Liebhabern eine voll- kommene Bibliothec, und die von der Antiquität Fait machen, finden hier einen Triumph-Bogen, welcher fuͤr den ſchoͤnſten in Jtalien gehalten wird. (q) Franckfurt an der Oder. Solte ein Curiöſer keine Cabinetter in dieſer Stadt antreffen, ſo wird er doch auf der Bibliothec ſein Vergnuͤgen finden. Jngleichen zeiget man in der Carthaͤuſer-Kirche vor der Stadt 300. Tractate, ſo allda Joh. ab In- dagine, geweſener Prior, mit eigener Hand geſchrieben. (r) Franck- (p) (q) Vid. Miſſon in ſeinen Reiſen p. 285. (r) Es wird mit der Zeit allhier ein feines Mineralien-Cabinet zu ſehen ſeyn, welches ein gelehrter Medicus allda, Hr. D. Gottfr. Mich. Cortum, ſammlet; wie er denn, auſſer andern, einen ſchoͤnen Vorrath von Hungariſchen Mineralien auf ſeiner deß- halb dahin gethanen Reiſe geſammlet: Es ſey denn, daß ſelbiger ſeinen Wohnplatz mit (p) Elbingen. Hieſelbſt iſt in Sammlung derer Muͤntzen in Polen und Preuſſen bis dato be- ſchaͤfftiget geweſen der Hr. Prof. Seiler, deſſen Polniſches und Preußiſches Muͤntz- Cabinet bereits in Koͤnigsberg gedruckt wird: Ex literis D. D. Nath. Sendelii d. d. 25. Aug. 1726. Bey dem Zweifels ohne auch eine feine Sammlung von Curioſitati- bus Succineis anzutreffen, wie hiervon deſſen gelehrte Electrologia (wovon zu dato 2. Miſſus am Tage liegen,) edit. Elbing. 1725. & 26. in 4. ein gnugſames Zeugniß ablegen kan. Jn ſelbigem Miſſ. I. p. 11. in Schol. allegiret er den Herrn Carol. Ramſey, hochanſehnlichen Præconſulem in Elbingen, als einen groſſen Liebhaber der Birnſtein-Raritaͤten, bey dem daher ſonder Zweifel auch ein ſchoͤner Vorrath da- von zu finden. Erfurt. Allhier, (wie mir ein gelehrter Freund von daher ſchreibet,) hat der Herr ge- heimde Rath von Lincker (der ein Bruder des zu Wien letzthin verſtorbenen Reichs-Hof-Raths dieſes Namens iſt,) ſchoͤne und rare Schildereyen, worunter ſich verſchiedene rare antique Stuͤcke befinden, die man in etlichen beruͤhmten An- tiquitæten-Cabinettern ſo aͤcht nicht antrifft.

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/64>, abgerufen am 21.11.2024.