Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Von Museis I. Theil von lauter geschlagenem Golde mit Perlen und köstlichen Steinen besetzt,und dem Gemählde Cosmi des Andern, mitten darin sehr schön gemacht: Oben über diesem Antipendio stehet eine Schrifft, davon ein ieder Buch- staben zween Finger lang ist, und lauten die Worte also: Cosmus II. DEI GRATIA Magnus Dux ETRURIAE. Jn einem andern Schranck wird gezeiget ein Elents-Fuß mit Turcoisen Gent. (t) Dieser ohnedem weitläufftigen Relation füge ich mehr nicht bey, als daß von dieser
Materie auch nachzulesen Monconnys p. 135. seq. 141. 158. It. Misson p. 912. 913. 918. 920. 921. 923. 936. It. Nemritz in Supplem. p. 352. 356. 357. 362. Freyberg in Meissen. Ein rechtes Mineralien-Cabinet hat hier niemand, als der Herr Berg-Haupt- mann von Tettau. Sonsten hat man wol auch Collectiones, aber nicht recte digestas, multo minus absolutas, da die Leute nur auf Schönheiten, nicht aber auf Historiam sehen. Meines ist nur ein Anfang, und ich intendire eine Historiam ter- rarum & lapidum, welche das Publicum dereinst mit GOttes Hülffe zu sehen kriegen soll. So lauten die Worte aus dem von dem dasigen berühmten Medico und Phy- sico Hrn. D. Joh. Frid. Henckel an mich d, d, 18, Aug. 1726. abgelassenen Schreiben. Von Muſeis I. Theil von lauter geſchlagenem Golde mit Perlen und koͤſtlichen Steinen beſetzt,und dem Gemaͤhlde Coſmi des Andern, mitten darin ſehr ſchoͤn gemacht: Oben uͤber dieſem Antipendio ſtehet eine Schrifft, davon ein ieder Buch- ſtaben zween Finger lang iſt, und lauten die Worte alſo: Coſmus II. DEI GRATIA Magnus Dux ETRURIÆ. Jn einem andern Schranck wird gezeiget ein Elents-Fuß mit Turcoiſen Gent. (t) Dieſer ohnedem weitlaͤufftigen Relation fuͤge ich mehr nicht bey, als daß von dieſer
Materie auch nachzuleſen Monconnys p. 135. ſeq. 141. 158. It. Miſſon p. 912. 913. 918. 920. 921. 923. 936. It. Nemritz in Supplem. p. 352. 356. 357. 362. Freyberg in Meiſſen. Ein rechtes Mineralien-Cabinet hat hier niemand, als der Herr Berg-Haupt- mann von Tettau. Sonſten hat man wol auch Collectiones, aber nicht recte digeſtas, multo minus abſolutas, da die Leute nur auf Schoͤnheiten, nicht aber auf Hiſtoriam ſehen. Meines iſt nur ein Anfang, und ich intendire eine Hiſtoriam ter- rarum & lapidum, welche das Publicum dereinſt mit GOttes Huͤlffe zu ſehen kriegen ſoll. So lauten die Worte aus dem von dem daſigen beruͤhmten Medico und Phy- ſico Hrn. D. Joh. Frid. Henckel an mich d, d, 18, Aug. 1726. abgelaſſenen Schreiben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0070" n="42"/><fw place="top" type="header">Von <hi rendition="#aq">Muſeis I.</hi> Theil</fw><lb/> von lauter geſchlagenem Golde mit Perlen und koͤſtlichen Steinen beſetzt,<lb/> und dem Gemaͤhlde <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Coſmi</hi></hi> des <hi rendition="#fr">Andern,</hi> mitten darin ſehr ſchoͤn gemacht:<lb/> Oben uͤber dieſem <hi rendition="#aq">Antipendio</hi> ſtehet eine Schrifft, davon ein ieder Buch-<lb/> ſtaben zween Finger lang iſt, und lauten die Worte alſo:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Coſmus II. DEI GRATIA Magnus Dux ETRURIÆ.<lb/> EX VOTO.</hi> </quote> </cit><lb/> <p>Jn einem andern Schranck wird gezeiget ein Elents-Fuß mit <hi rendition="#aq">Turcoiſ</hi>en<lb/> beſetzt. 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Von Muſeis I. Theil
von lauter geſchlagenem Golde mit Perlen und koͤſtlichen Steinen beſetzt,
und dem Gemaͤhlde Coſmi des Andern, mitten darin ſehr ſchoͤn gemacht:
Oben uͤber dieſem Antipendio ſtehet eine Schrifft, davon ein ieder Buch-
ſtaben zween Finger lang iſt, und lauten die Worte alſo:
Coſmus II. DEI GRATIA Magnus Dux ETRURIÆ.
EX VOTO.
Jn einem andern Schranck wird gezeiget ein Elents-Fuß mit Turcoiſen
beſetzt. Von dannen wird man gefuͤhret in den groſſen Saal dieſes Palla-
ſtes, der ſehr groß, und an beyden Seiten mit heroiſchen Bildern gemahlt
iſt, die alten Victorien der Florentiner præſentirende: Und bey dem Ende
dieſes Pallaſts ſchlieſſe ich nun auch die Beſchreibung dieſes herrlichen Flo-
rentiniſchen Schatz-Hauſes. Zwar iſt mir wohl bewuſt, daß ich nicht
den 10den Theil der darinn befindlichen Curiöſitäten beſchrieben; allein die-
ſes iſt auch nicht mein Vorhaben geweſen, und was ich itzund davon ange-
fuͤhret, iſt zur Commodität des Leſers geſchehen, um dadurch das Nach-
ſchlagen anderer Auctorum zu erſparen, weil er ſich aus angefuͤhrtem leicht
ein Concept dieſes vortrefflichen Schatz-Hauſes machen kan. Jch haͤtte
faſt vergeſſen, noch den geneigten Leſer zu erinnern, daß in dieſem Pallaſte
der groͤſte Diamant in Europa zu finden, er ſoll bey nahe die Groͤſſe eines
Tauben-Eyes haben, und der wohl gereiſte Tavernier berichtet, daß er ſelbi-
gen gewogen, und 139½. Carat ſchwer befunden: Es iſt Schade, daß ſein
Waſſer auf Citron-Farbe ziehet. Suchet man aber den groͤſten Diamant
in der Welt, ſo findet man denſelben in dem Schatze des groſſen Mogols,
welcher ungeſchliffen 793. Carat, nun aber, da er geſchliffen, 279[FORMEL]. Carat
wieget. Und da ich den Schatz zu Florentz nicht mehr beruͤhren will, und
inſonderheit die beruͤhmte Bibliothec zu St. Lorentz, darinnen eine Menge
MSS. vorhanden; ſo verlaſſen wir dieſe ſchoͤne Stadt, indem wir darinn
von Raritaͤten faſt muͤd und ſatt worden ſind, und wenden uns nach (t)
Gent.
(t) Dieſer ohnedem weitlaͤufftigen Relation fuͤge ich mehr nicht bey, als daß von dieſer
Materie auch nachzuleſen Monconnys p. 135. ſeq. 141. 158. It. Miſſon p. 912.
913. 918. 920. 921. 923. 936. It. Nemritz in Supplem. p. 352. 356. 357. 362.
Freyberg in Meiſſen.
Ein rechtes Mineralien-Cabinet hat hier niemand, als der Herr Berg-Haupt-
mann von Tettau. Sonſten hat man wol auch Collectiones, aber nicht recte
digeſtas, multo minus abſolutas, da die Leute nur auf Schoͤnheiten, nicht aber auf
Hiſtoriam ſehen. Meines iſt nur ein Anfang, und ich intendire eine Hiſtoriam ter-
rarum & lapidum, welche das Publicum dereinſt mit GOttes Huͤlffe zu ſehen kriegen
ſoll. So lauten die Worte aus dem von dem daſigen beruͤhmten Medico und Phy-
ſico Hrn. D. Joh. Frid. Henckel an mich d, d, 18, Aug. 1726. abgelaſſenen Schreiben.
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