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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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Von Museis I. Theil
Palmzweige, die andre einen Krantz mit ausgestrecktem Arm haltend, und
die Worte: FELICITAS AUG. Ausser diesen findet man auch hier ei-
ne Seriem der Occidentalischen Kayser in Silber, von Carolo M. bis auf
Josephum, die nur nach Fridrico II. und Carolo IV. etwas unterbrochen
ist; eine Seriem der Röm. Päbste, darin Hadriani I. und Leonis III.
Pfennige die ältesten sind; eine grosse Menge Bracteatos und andere aus
dem Medio aevo, wie auch unterschiedene Asiarische und 12. Arabische von
Gold und Silber, davon die zwey ältesten sind, den der Abul Abbas, der A.
C.
757. gestorben, und den Almutamid Alalla, so bis an. 901. gelebet,
schlagen lassen; der neuern, so von 300. Jahren her in allen Reichen von
Europa geschlagen worden, zu geschweigen. Unterschiedliche Sigilla, als
des Serapidis und Mercurii, eines Genii, der eine Amphoram hält, eines
Priesters mit der Patera libatoria &c. sind auch wohl zu besehen Was
die Urnas sepulchrales, die rare und vollkommene Mumie, ingleichen die
grosse Menge der Mineralien, Fossilien, Conchylien, allerley raren mathe-
mati
schen Instrumenten und andern unzählichen dergleichen Curiositaeten
anlanget, solches wird zu selbst eigener Besichtigung allen Curiosis recom-
mandi
ret, zumalen sie von der Bibliothec selber alle Mittwochen und Sonn-
abend Nachmittags um 2. Uhr dazu invitiret werden. (h)

Loo.
(h) Hierbey muß noch allegiret werden, daß der Hr. Gottlieb Fridr. Mylius, Autor
der gelehrt-vorgetragenen Saxonioe Subterraneoe, ein schönes Naturalien-Cabinet
gesammlet, so er aber An. 1716. feilgeboten, mir doch zu dato nicht wissend ist, ob
und an wen, oder wie solches veralieniret worden. Die Intimation hiervon gab
man in denen Post-Zeitungen von gelehrten Neuigkeiten An. 1716. n. 10. in
"folgenden: Hr. Gottlieb Fridr. Mylius, der so viel Mühe angewendet, ein voll-
"ständiges Museum von rebus naturalibus & fossilibus anzulegen, und auch allbe-
"reits einen sehr schönen Vorrath davon beysammen hat, ist schlüßig worden, den-
"selben durch öffentliche Auction künfftige Oster-Messe (1716.) zu verhandeln, zu
"welchem Ende er einen accuraten Catalogum, so bey Fridr. Groschuffen zu finden,
"aufgesetzet und drucken lassen. Es ist solcher, gleichwie die Collection selbst, in
"IV. Classen eingetheilet, also daß die I. Terras, Bitumina, gemmas, und andere La-
"pides figuratos:
Die II. Marmora: Die III. Mineras diversi generis, mit ihren
"Speciebus: Die IV. allerhand marina animalia, & vegetabilia, insecta & artefacta
"in sich fasset. Ubrigens wird es verhoffentlich niemand dem Hrn. Besitzer streitig
"machen, was er in der Vorrede dieses Catalogi erinnert, daß es diese mit so grosser
"Mühe und durch kostbare Correspondenz zusammen getragene Curiosa, deren
"theils besonders rar sind, verdienen, daß sie beysammen bleiben, und nicht verthei-
"let werden möchten. Solte sich dahero ein Liebhaber finden, so solche beysammen
"zu behalten resolviren wolte, so verspricht obgedachter Hr. Besitzer denselben gantz
"raisonable zu tractiren, und sie um billigen Preis zu überlassen.
Ferner

Von Muſeis I. Theil
Palmzweige, die andre einen Krantz mit ausgeſtrecktem Arm haltend, und
die Worte: FELICITAS AUG. Auſſer dieſen findet man auch hier ei-
ne Seriem der Occidentaliſchen Kayſer in Silber, von Carolo M. bis auf
Joſephum, die nur nach Fridrico II. und Carolo IV. etwas unterbrochen
iſt; eine Seriem der Roͤm. Paͤbſte, darin Hadriani I. und Leonis III.
Pfennige die aͤlteſten ſind; eine groſſe Menge Bracteatos und andere aus
dem Medio ævo, wie auch unterſchiedene Aſiariſche und 12. Arabiſche von
Gold und Silber, davon die zwey aͤlteſten ſind, den der Abul Abbas, der A.
C.
757. geſtorben, und den Almutamid Alalla, ſo bis an. 901. gelebet,
ſchlagen laſſen; der neuern, ſo von 300. Jahren her in allen Reichen von
Europa geſchlagen worden, zu geſchweigen. Unterſchiedliche Sigilla, als
des Serapidis und Mercurii, eines Genii, der eine Amphoram haͤlt, eines
Prieſters mit der Patera libatoria &c. ſind auch wohl zu beſehen Was
die Urnas ſepulchrales, die rare und vollkommene Mumie, ingleichen die
groſſe Menge der Mineralien, Foſſilien, Conchylien, allerley raren mathe-
mati
ſchen Inſtrumenten und andern unzaͤhlichen dergleichen Curioſitæten
anlanget, ſolches wird zu ſelbſt eigener Beſichtigung allen Curioſis recom-
mandi
ret, zumalen ſie von der Bibliothec ſelber alle Mittwochen und Sonn-
abend Nachmittags um 2. Uhr dazu invitiret werden. (h)

Loo.
(h) Hierbey muß noch allegiret werden, daß der Hr. Gottlieb Fridr. Mylius, Autor
der gelehrt-vorgetragenen Saxoniœ Subterraneœ, ein ſchoͤnes Naturalien-Cabinet
geſammlet, ſo er aber An. 1716. feilgeboten, mir doch zu dato nicht wiſſend iſt, ob
und an wen, oder wie ſolches veralieniret worden. Die Intimation hiervon gab
man in denen Poſt-Zeitungen von gelehrten Neuigkeiten An. 1716. n. 10. in
„folgenden: Hr. Gottlieb Fridr. Mylius, der ſo viel Muͤhe angewendet, ein voll-
„ſtaͤndiges Muſeum von rebus naturalibus & foſſilibus anzulegen, und auch allbe-
„reits einen ſehr ſchoͤnen Vorrath davon beyſammen hat, iſt ſchluͤßig worden, den-
„ſelben durch oͤffentliche Auction kuͤnfftige Oſter-Meſſe (1716.) zu verhandeln, zu
„welchem Ende er einen accuraten Catalogum, ſo bey Fridr. Groſchuffen zu finden,
„aufgeſetzet und drucken laſſen. Es iſt ſolcher, gleichwie die Collection ſelbſt, in
IV. Claſſen eingetheilet, alſo daß die I. Terras, Bitumina, gemmas, und andere La-
„pides figuratos:
Die II. Marmora: Die III. Mineras diverſi generis, mit ihren
Speciebus: Die IV. allerhand marina animalia, & vegetabilia, inſecta & artefacta
„in ſich faſſet. Ubrigens wird es verhoffentlich niemand dem Hrn. Beſitzer ſtreitig
„machen, was er in der Vorrede dieſes Catalogi erinnert, daß es dieſe mit ſo groſſer
„Muͤhe und durch koſtbare Correſpondenz zuſammen getragene Curioſa, deren
„theils beſonders rar ſind, verdienen, daß ſie beyſammen bleiben, und nicht verthei-
„let werden moͤchten. Solte ſich dahero ein Liebhaber finden, ſo ſolche beyſammen
„zu behalten reſolviren wolte, ſo verſpricht obgedachter Hr. Beſitzer denſelben gantz
raiſonable zu tractiren, und ſie um billigen Preis zu uͤberlaſſen.
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[64/0092] Von Muſeis I. Theil Palmzweige, die andre einen Krantz mit ausgeſtrecktem Arm haltend, und die Worte: FELICITAS AUG. Auſſer dieſen findet man auch hier ei- ne Seriem der Occidentaliſchen Kayſer in Silber, von Carolo M. bis auf Joſephum, die nur nach Fridrico II. und Carolo IV. etwas unterbrochen iſt; eine Seriem der Roͤm. Paͤbſte, darin Hadriani I. und Leonis III. Pfennige die aͤlteſten ſind; eine groſſe Menge Bracteatos und andere aus dem Medio ævo, wie auch unterſchiedene Aſiariſche und 12. Arabiſche von Gold und Silber, davon die zwey aͤlteſten ſind, den der Abul Abbas, der A. C. 757. geſtorben, und den Almutamid Alalla, ſo bis an. 901. gelebet, ſchlagen laſſen; der neuern, ſo von 300. Jahren her in allen Reichen von Europa geſchlagen worden, zu geſchweigen. Unterſchiedliche Sigilla, als des Serapidis und Mercurii, eines Genii, der eine Amphoram haͤlt, eines Prieſters mit der Patera libatoria &c. ſind auch wohl zu beſehen Was die Urnas ſepulchrales, die rare und vollkommene Mumie, ingleichen die groſſe Menge der Mineralien, Foſſilien, Conchylien, allerley raren mathe- matiſchen Inſtrumenten und andern unzaͤhlichen dergleichen Curioſitæten anlanget, ſolches wird zu ſelbſt eigener Beſichtigung allen Curioſis recom- mandiret, zumalen ſie von der Bibliothec ſelber alle Mittwochen und Sonn- abend Nachmittags um 2. Uhr dazu invitiret werden. (h) Loo. (h) Hierbey muß noch allegiret werden, daß der Hr. Gottlieb Fridr. Mylius, Autor der gelehrt-vorgetragenen Saxoniœ Subterraneœ, ein ſchoͤnes Naturalien-Cabinet geſammlet, ſo er aber An. 1716. feilgeboten, mir doch zu dato nicht wiſſend iſt, ob und an wen, oder wie ſolches veralieniret worden. Die Intimation hiervon gab man in denen Poſt-Zeitungen von gelehrten Neuigkeiten An. 1716. n. 10. in „folgenden: Hr. Gottlieb Fridr. Mylius, der ſo viel Muͤhe angewendet, ein voll- „ſtaͤndiges Muſeum von rebus naturalibus & foſſilibus anzulegen, und auch allbe- „reits einen ſehr ſchoͤnen Vorrath davon beyſammen hat, iſt ſchluͤßig worden, den- „ſelben durch oͤffentliche Auction kuͤnfftige Oſter-Meſſe (1716.) zu verhandeln, zu „welchem Ende er einen accuraten Catalogum, ſo bey Fridr. Groſchuffen zu finden, „aufgeſetzet und drucken laſſen. Es iſt ſolcher, gleichwie die Collection ſelbſt, in „IV. Claſſen eingetheilet, alſo daß die I. Terras, Bitumina, gemmas, und andere La- „pides figuratos: Die II. Marmora: Die III. Mineras diverſi generis, mit ihren „Speciebus: Die IV. allerhand marina animalia, & vegetabilia, inſecta & artefacta „in ſich faſſet. Ubrigens wird es verhoffentlich niemand dem Hrn. Beſitzer ſtreitig „machen, was er in der Vorrede dieſes Catalogi erinnert, daß es dieſe mit ſo groſſer „Muͤhe und durch koſtbare Correſpondenz zuſammen getragene Curioſa, deren „theils beſonders rar ſind, verdienen, daß ſie beyſammen bleiben, und nicht verthei- „let werden moͤchten. Solte ſich dahero ein Liebhaber finden, ſo ſolche beyſammen „zu behalten reſolviren wolte, ſo verſpricht obgedachter Hr. Beſitzer denſelben gantz „raiſonable zu tractiren, und ſie um billigen Preis zu uͤberlaſſen. Ferner

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/92>, abgerufen am 09.05.2024.