Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Von Museis I. Theil M. Magdeburg. VOrzeiten hat hier der berühmte Otto von Guericke einen Ausbund von Madrit Jst des Königs von Spanien Residentz-Stadt, in deren Pallast sein Messina. Ehedessen ist allhier das vortreffliche Raritäten-Cabinet des berühm- Milano, oder Meyland. Das erste, so ein Curiosus hier beschauet, ist das berühmte Cabinet stus: und Schnecken, figurirten Steinen u. d. g. zu suchen, worüber er verschiedene Schriff-
ten ediret, und unter andern methodum novam & facilem testacea marina distribuen- di. Lucernae 1712. 4. Von Muſeis I. Theil M. Magdeburg. VOrzeiten hat hier der beruͤhmte Otto von Guericke einen Ausbund von Madrit Jſt des Koͤnigs von Spanien Reſidentz-Stadt, in deren Pallaſt ſein Meſſina. Ehedeſſen iſt allhier das vortreffliche Raritaͤten-Cabinet des beruͤhm- Milano, oder Meyland. Das erſte, ſo ein Curioſus hier beſchauet, iſt das beruͤhmte Cabinet ſtus: und Schnecken, figurirten Steinen u. d. g. zu ſuchen, woruͤber er verſchiedene Schriff-
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Von Muſeis I. Theil
M.
Magdeburg.
VOrzeiten hat hier der beruͤhmte Otto von Guericke einen Ausbund von
pnevmatiſchen Curioſitäten beſeſſen, welche aber durch die 1631. ge-
ſchehene erbaͤrmliche Zerſtoͤrung mehrentheils vernichtet worden. Ein Lieb-
haber der Antiquitäten findet dennoch in der Dom-Kirche zu St. Mauritii, ſo
Kayſer Otto der I. erbauet, eine Menge von Antiquitäten, wovon derjenige,
ſo ſelbige zeiget, einen gantzen gedruckten Tractat præſentiret.
Madrit
Jſt des Koͤnigs von Spanien Reſidentz-Stadt, in deren Pallaſt ſein
Schatz bewahret wird in 4. Altaͤren. Es ſind zwar viele Raritaͤten darin
zu ſehen: Allein ſie beſtehen mehrentheils in koſtbar ausgeſchmuͤckten Reli-
quien, darum wende ich mich nach
Meſſina.
Ehedeſſen iſt allhier das vortreffliche Raritaͤten-Cabinet des beruͤhm-
ten D. Petri Caſtelli zu beſehen geweſen. Ob aber daſſelbe allda noch vorhan-
den, laß ich unbeſagt. Curiöſe finden an dem Ufer die beruͤhmte Meer-En-
ge, Faro di Meſſina genannt, bey deren Eingang die gefaͤhrlichen Oerter Scyllæ
und Charybdis, welcher erſtere ſich von Meſſina gegen uͤber als ein Kopff mit
Augen, Naſe und Bart kuͤnſtlich præſentiret, und haben dieſe bey den Poë-
ten ſo beſchriene Oerter den Urſprung des Sprichworts: Incidit in Scyllam,
qui vult vitare Charybdim, gegeben.
Milano, oder Meyland.
Das erſte, ſo ein Curioſus hier beſchauet, iſt das beruͤhmte Cabinet
des Manfredi Settala, darinnen wird er einen Ausbund rarer Sachen finden.
Nur deren etliche zu gedencken, ſo remarquiret man darin eine Anzahl
Brenn-Glaͤſer, die doch nicht convex oder erhoben, wie die unſrige zu ſeyn
pflegen, deren eines doch in einem Huy ein Bret anzuͤnden kan: Eine Man-
dragora, oder Alraun-Wurtzel: Ein Vogel ohne Fuͤſſe, ſonder Zweifel ein
Paradis-Vogel: Ein Stein, wovon man Faden ſpinnen kan, iſt ein Asbe-
ſtus:
(o)
(o) und Schnecken, figurirten Steinen u. d. g. zu ſuchen, woruͤber er verſchiedene Schriff-
ten ediret, und unter andern methodum novam & facilem teſtacea marina diſtribuen-
di. Lucernæ 1712. 4.
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