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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
Das IV. Capitul.

Von unserm Aufbruch und Fortzug von
Castello Novo.

ZU Castello Novo haben wir uns/ wie oben gedacht/ im Port
9. Tage aufgehalten/ von welchem ohngefähr in die 18. wel-
sche Meilen abgelegen 1. die Stadt Cataro, so an dem Scla-
vonischen/ oder Dalmatischen Ufer gelegen und von Natur
fest ist/ weil man ihr um der vielen Berge/ rauhen Wege und
engen Clausen zu Lande nicht beykommen kan. Jst sonst
denen Venetianern zuständig/ wie auch 2. die Stadt Ra-
pusa,
welche zwantzig Welsche Meilen von gedachtem
Castello Novo gelegen. Diese Stadt hat ein freyes Regiment.
Weil aber ihre Macht nicht groß gnug/ so müssen sie es mit den
Nachbarn halten/ und sonderlich dem Türcken jährlich 14000.
Ducaten Tribut bezahlen. An sich selber ist sie zwar Volckreich/
ob sie gleich so gar übrig groß nicht ist. Ausser der Stadt liegt
das Schloß/ S. Laurentij genannt/ welches fest und nicht groß/
aber sehr bequem zur Gegenwehr ist/ dabey es auch gegen
Auffgang einen bequemen Fort hat. Bey dem Castell auf der
andern Seiten ist ein Bergen an welchem unten die Stadt ge-
legen/ nicht weit vom Meer und gar an einem lustigen Orth.
Es gibt viel Spring Brunnen denn die von den Bergen herab
kommen. Jhre Sprach ist Sclavonisch/ sie reden aber alle
auch Jtalienisch.

Nach dem nun unser Schiff wieder ergäntzet und fertig
war/ auch wir uns mit Nothdurfft zur Reise wider versehen/
sind wir den 16ten Sept. mit sehr guthem Winde wieder auß-
gelauffen und den 17. Sept. vorbey gesegelt 3. bey der Jnsul Cor-
fu,
die bey dem alten Griechischen Poeten Homero sehr berühmt
gewesen.


Die
D 3
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Das IV. Capitul.

Von unſerm Aufbruch und Fortzug von
Caſtello Novo.

ZU Caſtello Novo haben wir uns/ wie oben gedacht/ im Port
9. Tage aufgehalten/ von welchem ohngefaͤhr in die 18. wel-
ſche Meilen abgelegen 1. die Stadt Cataro, ſo an dem Scla-
voniſchen/ oder Dalmatiſchen Ufer gelegen und von Natur
feſt iſt/ weil man ihr um der vielen Berge/ rauhen Wege und
engen Clauſen zu Lande nicht beykommen kan. Jſt ſonſt
denen Venetianern zuſtaͤndig/ wie auch 2. die Stadt Ra-
puſa,
welche zwantzig Welſche Meilen von gedachtem
Caſtello Novo gelegen. Dieſe Stadt hat ein freyes Regiment.
Weil aber ihre Macht nicht groß gnug/ ſo muͤſſen ſie es mit den
Nachbarn halten/ und ſonderlich dem Tuͤrcken jaͤhrlich 14000.
Ducaten Tribut bezahlen. An ſich ſelber iſt ſie zwar Volckreich/
ob ſie gleich ſo gar uͤbrig groß nicht iſt. Auſſer der Stadt liegt
das Schloß/ S. Laurentij genannt/ welches feſt und nicht groß/
aber ſehr bequem zur Gegenwehr iſt/ dabey es auch gegen
Auffgang einen bequemen Fort hat. Bey dem Caſtell auf der
andern Seiten iſt ein Bergen an welchem unten die Stadt ge-
legen/ nicht weit vom Meer und gar an einem luſtigen Orth.
Es gibt viel Spring Brunnen denn die von den Bergen herab
kommen. Jhre Sprach iſt Sclavoniſch/ ſie reden aber alle
auch Jtalieniſch.

Nach dem nun unſer Schiff wieder ergaͤntzet und fertig
war/ auch wir uns mit Nothdurfft zur Reiſe wider verſehen/
ſind wir den 16ten Sept. mit ſehr guthem Winde wieder auß-
gelauffen und den 17. Sept. vorbey geſegelt 3. bey der Jnſul Cor-
fu,
die bey dem alten Griechiſchen Poëten Homero ſehr beruͤhmt
geweſen.


Die
D 3
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[27/0033] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Das IV. Capitul. Von unſerm Aufbruch und Fortzug von Caſtello Novo. ZU Caſtello Novo haben wir uns/ wie oben gedacht/ im Port 9. Tage aufgehalten/ von welchem ohngefaͤhr in die 18. wel- ſche Meilen abgelegen 1. die Stadt Cataro, ſo an dem Scla- voniſchen/ oder Dalmatiſchen Ufer gelegen und von Natur feſt iſt/ weil man ihr um der vielen Berge/ rauhen Wege und engen Clauſen zu Lande nicht beykommen kan. Jſt ſonſt denen Venetianern zuſtaͤndig/ wie auch 2. die Stadt Ra- puſa, welche zwantzig Welſche Meilen von gedachtem Caſtello Novo gelegen. Dieſe Stadt hat ein freyes Regiment. Weil aber ihre Macht nicht groß gnug/ ſo muͤſſen ſie es mit den Nachbarn halten/ und ſonderlich dem Tuͤrcken jaͤhrlich 14000. Ducaten Tribut bezahlen. An ſich ſelber iſt ſie zwar Volckreich/ ob ſie gleich ſo gar uͤbrig groß nicht iſt. Auſſer der Stadt liegt das Schloß/ S. Laurentij genannt/ welches feſt und nicht groß/ aber ſehr bequem zur Gegenwehr iſt/ dabey es auch gegen Auffgang einen bequemen Fort hat. Bey dem Caſtell auf der andern Seiten iſt ein Bergen an welchem unten die Stadt ge- legen/ nicht weit vom Meer und gar an einem luſtigen Orth. Es gibt viel Spring Brunnen denn die von den Bergen herab kommen. Jhre Sprach iſt Sclavoniſch/ ſie reden aber alle auch Jtalieniſch. Nach dem nun unſer Schiff wieder ergaͤntzet und fertig war/ auch wir uns mit Nothdurfft zur Reiſe wider verſehen/ ſind wir den 16ten Sept. mit ſehr guthem Winde wieder auß- gelauffen und den 17. Sept. vorbey geſegelt 3. bey der Jnſul Cor- fu, die bey dem alten Griechiſchen Poëten Homero ſehr beruͤhmt geweſen. Die D 3

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/33>, abgerufen am 21.11.2024.