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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.

Von Griechisch-Weissenburg biß auf den Fluß Moravam
wird das Land Servia genennet/ von dar aber hebt sich das Kö-
nigreich Bulgaria an und sein wir darinnen gereiset biß 3. an Te-
mir Capi.
Das ist gar ein merckwürdiges Orth. Denn da stehet
auf einem hohen Gebürge gar ein uhraltes von gehauenen
Steinen sehr hohes und oben rund zugewölbtes Thor/ welches
vor alten Zeiten ein fester Paß gewesen/ dahero es auch auff
Türckisch Temir Capi, das ist/ ein eisern Thor genennet worden.
Von Temir Capi sind wir an Macedoniam, das uhralte be-
rühmte Königreich kommen/ wie unten im 9. Capitul mit meh-
rerm soll gedacht werden.

Den 27. Febr. früh gegen 7. Uhr haben wir uns wieder
auf den Weg gemachet und sind Abends gegen 7. Uhr 4. nach
Alexintschi kommen/ welches sind 4. Meilen. Haben also den
gantzen Tag in lauter Wald und hohem Gebürge gar schwer
Reisen gehabt. Und weil da keine Gelegenheit den Herrn Lega-
ten
zu logiren/ hat er an einer Türckischen Kirchen in einem Ve-
stibulo,
oder Halle vorlieb nehmen müssen/ wir aber sind in der
Carabassari verblieben.

Den 24. Febr. früh um 6. Uhr sind wir aufgebrochen und
Nachmittage um 2. Uhr 5. nach Nissa kommen/ sind 4. Meilen
und ist abermahls um deß hohen Gebürgs und vielen Gehöltze
willen eine sehr beschwerliche Tagesreise gewesen/ wobey wir
den Fluß Moravam immer zur rechten gelassen.

Das VII. Capitul.

Von Nissa der alten Hauptstadt deß Bulgarischen
Reiches.

DJeses Nissa soll vorzeiten die Hauptstadt deß Bulgari-
schen Reichs gewesen seyn/ wie man denn an dem alten
Gemäuer und andern Dingen wol siehet/ daß es eine

gros-
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.

Von Griechiſch-Weiſſenburg biß auf den Fluß Moravam
wird das Land Servia genennet/ von dar aber hebt ſich das Koͤ-
nigreich Bulgaria an und ſein wir darinnen gereiſet biß 3. an Te-
mir Capi.
Das iſt gar ein merckwuͤrdiges Orth. Denn da ſtehet
auf einem hohen Gebuͤrge gar ein uhraltes von gehauenen
Steinen ſehr hohes und oben rund zugewoͤlbtes Thor/ welches
vor alten Zeiten ein feſter Paß geweſen/ dahero es auch auff
Tuͤrckiſch Temir Capi, das iſt/ ein eiſern Thor genennet worden.
Von Temir Capi ſind wir an Macedoniam, das uhralte be-
ruͤhmte Koͤnigreich kommen/ wie unten im 9. Capitul mit meh-
rerm ſoll gedacht werden.

Den 27. Febr. fruͤh gegen 7. Uhr haben wir uns wieder
auf den Weg gemachet und ſind Abends gegen 7. Uhr 4. nach
Alexintſchi kommen/ welches ſind 4. Meilen. Haben alſo den
gantzen Tag in lauter Wald und hohem Gebuͤrge gar ſchwer
Reiſen gehabt. Und weil da keine Gelegenheit den Herrn Lega-
ten
zu logiren/ hat er an einer Tuͤrckiſchen Kirchen in einem Ve-
ſtibulo,
oder Halle vorlieb nehmen muͤſſen/ wir aber ſind in der
Carabaſſari verblieben.

Den 24. Febr. fruͤh um 6. Uhr ſind wir aufgebrochen und
Nachmittage um 2. Uhr 5. nach Niſſa kommen/ ſind 4. Meilen
und iſt abermahls um deß hohen Gebuͤrgs und vielen Gehoͤltze
willen eine ſehr beſchwerliche Tagesreiſe geweſen/ wobey wir
den Fluß Moravam immer zur rechten gelaſſen.

Das VII. Capitul.

Von Niſſa der alten Hauptſtadt deß Bulgariſchen
Reiches.

DJeſes Niſſa ſoll vorzeiten die Hauptſtadt deß Bulgari-
ſchen Reichs geweſen ſeyn/ wie man denn an dem alten
Gemaͤuer und andern Dingen wol ſiehet/ daß es eine

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[73/0079] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Von Griechiſch-Weiſſenburg biß auf den Fluß Moravam wird das Land Servia genennet/ von dar aber hebt ſich das Koͤ- nigreich Bulgaria an und ſein wir darinnen gereiſet biß 3. an Te- mir Capi. Das iſt gar ein merckwuͤrdiges Orth. Denn da ſtehet auf einem hohen Gebuͤrge gar ein uhraltes von gehauenen Steinen ſehr hohes und oben rund zugewoͤlbtes Thor/ welches vor alten Zeiten ein feſter Paß geweſen/ dahero es auch auff Tuͤrckiſch Temir Capi, das iſt/ ein eiſern Thor genennet worden. Von Temir Capi ſind wir an Macedoniam, das uhralte be- ruͤhmte Koͤnigreich kommen/ wie unten im 9. Capitul mit meh- rerm ſoll gedacht werden. Den 27. Febr. fruͤh gegen 7. Uhr haben wir uns wieder auf den Weg gemachet und ſind Abends gegen 7. Uhr 4. nach Alexintſchi kommen/ welches ſind 4. Meilen. Haben alſo den gantzen Tag in lauter Wald und hohem Gebuͤrge gar ſchwer Reiſen gehabt. Und weil da keine Gelegenheit den Herrn Lega- ten zu logiren/ hat er an einer Tuͤrckiſchen Kirchen in einem Ve- ſtibulo, oder Halle vorlieb nehmen muͤſſen/ wir aber ſind in der Carabaſſari verblieben. Den 24. Febr. fruͤh um 6. Uhr ſind wir aufgebrochen und Nachmittage um 2. Uhr 5. nach Niſſa kommen/ ſind 4. Meilen und iſt abermahls um deß hohen Gebuͤrgs und vielen Gehoͤltze willen eine ſehr beſchwerliche Tagesreiſe geweſen/ wobey wir den Fluß Moravam immer zur rechten gelaſſen. Das VII. Capitul. Von Niſſa der alten Hauptſtadt deß Bulgariſchen Reiches. DJeſes Niſſa ſoll vorzeiten die Hauptſtadt deß Bulgari- ſchen Reichs geweſen ſeyn/ wie man denn an dem alten Gemaͤuer und andern Dingen wol ſiehet/ daß es eine groſ- K 2

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/79>, abgerufen am 24.11.2024.