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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
grosse Stadt muß gewesen seyn. Der Fluß Nissena fleußt mit-
ten durchhin und theilet gleichsam den Flecken/ über welchen
Fluß eine schöne steinerne Brücke/ oben mit höltzern Gespren-
ge/ gehet/ welche der Bassa zu Ofen verfertigen lassen.

Es lieget dasselbe fast um und um in und zwischen Gebür-
ge sehr lustig und hat um sich her viel Aecker und Weinberge/ so
wol disseits hinein/ als jenseits den Weg nach Const antinopel
zu. Es wächset auch viel Reiß allda und gilt die Occa des-
sen/ welches unsers Gewichts ist anderthalb Pfund fünff
Asper:

Das VIII. Capitul.

Von unserm Auffbruch und Fortreisen von
Nissa.

ALs wir nun den 26. Febr. wiederumb früh mit der Sonnen
Auffgang von dannen fortgezogen/ sind wir Abends um 6.
Uhr als es dunckel worden/ 1. nach Isvvar kommen/ vier Mei-
len von Nissa gelegen/ da wir denn über das hohe Gebürge/
Conavviza, so voller Holtzung und etwas Weinwachs und
flugs vor Nissa her aussen noch von weiten gesehen werden kan/
in sehr bösen und grausamen Wege reisen müssen/ worüber uns
Zeit und Weile lang worden.

Den 27. Febr. früh um Aufgang der Sonnen haben wir
uns wieder aufgemacht und sind Nachmittag um 1. Uhr unge-
fähr 2. zu Pieroth, Türckisch Schörkoi genannt/ ankommen
drey Meilen. Jst ein gepflasterter Marckt/ wiewol man sonst
viel vornehme Städte bey den Türcken ungepflastert findet.
Es ist ein sehr altes Schloß allda mit zwey steinern Mauern
umher/ ligt aber öde und unbewohnt und nahe dabey fleußt
ein kleiner Arm von der Nisseua, so auch sonst unterschiedener
Orthe durch diesen Marck rinnet und von solchem Wasser ge-
theilet wird/ als wie die Stadt Nissa.

Die-

Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
groſſe Stadt muß geweſen ſeyn. Der Fluß Niſſena fleußt mit-
ten durchhin und theilet gleichſam den Flecken/ uͤber welchen
Fluß eine ſchoͤne ſteinerne Bruͤcke/ oben mit hoͤltzern Geſpren-
ge/ gehet/ welche der Baſſa zu Ofen verfertigen laſſen.

Es lieget daſſelbe faſt um und um in und zwiſchen Gebuͤr-
ge ſehr luſtig und hat um ſich her viel Aecker und Weinberge/ ſo
wol diſſeits hinein/ als jenſeits den Weg nach Conſt antinopel
zu. Es waͤchſet auch viel Reiß allda und gilt die Occa deſ-
ſen/ welches unſers Gewichts iſt anderthalb Pfund fuͤnff
Aſper:

Das VIII. Capitul.

Von unſerm Auffbruch und Fortreiſen von
Niſſa.

ALs wir nun den 26. Febr. wiederumb fruͤh mit der Sonnen
Auffgang von dannen fortgezogẽ/ ſind wir Abends um 6.
Uhr als es dunckel worden/ 1. nach Isvvar kom̃en/ vier Mei-
len von Niſſa gelegen/ da wir denn uͤber das hohe Gebuͤrge/
Conavviza, ſo voller Holtzung und etwas Weinwachs und
flugs vor Niſſa her auſſen noch von weiten geſehen werden kan/
in ſehr boͤſen und grauſamen Wege reiſen muͤſſen/ woruͤber uns
Zeit und Weile lang worden.

Den 27. Febr. fruͤh um Aufgang der Sonnen haben wir
uns wieder aufgemacht und ſind Nachmittag um 1. Uhr unge-
faͤhr 2. zu Pieroth, Tuͤrckiſch Schörkoi genannt/ ankommen
drey Meilen. Jſt ein gepflaſterter Marckt/ wiewol man ſonſt
viel vornehme Staͤdte bey den Tuͤrcken ungepflaſtert findet.
Es iſt ein ſehr altes Schloß allda mit zwey ſteinern Mauern
umher/ ligt aber oͤde und unbewohnt und nahe dabey fleußt
ein kleiner Arm von der Niſſeua, ſo auch ſonſt unterſchiedener
Orthe durch dieſen Marck rinnet und von ſolchem Waſſer ge-
theilet wird/ als wie die Stadt Niſſa.

Die-
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[74/0080] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. groſſe Stadt muß geweſen ſeyn. Der Fluß Niſſena fleußt mit- ten durchhin und theilet gleichſam den Flecken/ uͤber welchen Fluß eine ſchoͤne ſteinerne Bruͤcke/ oben mit hoͤltzern Geſpren- ge/ gehet/ welche der Baſſa zu Ofen verfertigen laſſen. Es lieget daſſelbe faſt um und um in und zwiſchen Gebuͤr- ge ſehr luſtig und hat um ſich her viel Aecker und Weinberge/ ſo wol diſſeits hinein/ als jenſeits den Weg nach Conſt antinopel zu. Es waͤchſet auch viel Reiß allda und gilt die Occa deſ- ſen/ welches unſers Gewichts iſt anderthalb Pfund fuͤnff Aſper: Das VIII. Capitul. Von unſerm Auffbruch und Fortreiſen von Niſſa. ALs wir nun den 26. Febr. wiederumb fruͤh mit der Sonnen Auffgang von dannen fortgezogẽ/ ſind wir Abends um 6. Uhr als es dunckel worden/ 1. nach Isvvar kom̃en/ vier Mei- len von Niſſa gelegen/ da wir denn uͤber das hohe Gebuͤrge/ Conavviza, ſo voller Holtzung und etwas Weinwachs und flugs vor Niſſa her auſſen noch von weiten geſehen werden kan/ in ſehr boͤſen und grauſamen Wege reiſen muͤſſen/ woruͤber uns Zeit und Weile lang worden. Den 27. Febr. fruͤh um Aufgang der Sonnen haben wir uns wieder aufgemacht und ſind Nachmittag um 1. Uhr unge- faͤhr 2. zu Pieroth, Tuͤrckiſch Schörkoi genannt/ ankommen drey Meilen. Jſt ein gepflaſterter Marckt/ wiewol man ſonſt viel vornehme Staͤdte bey den Tuͤrcken ungepflaſtert findet. Es iſt ein ſehr altes Schloß allda mit zwey ſteinern Mauern umher/ ligt aber oͤde und unbewohnt und nahe dabey fleußt ein kleiner Arm von der Niſſeua, ſo auch ſonſt unterſchiedener Orthe durch dieſen Marck rinnet und von ſolchem Waſſer ge- theilet wird/ als wie die Stadt Niſſa. Die-

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/80>, abgerufen am 24.11.2024.