Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. ses Heiligen Grabe siehet man auch einen überauß grossenPfeil von Eisen und ein Armbrust/ welches er im Leben gefüh- ret haben soll. Den 19. Martij sind wir früh um halb 7. Uhr zu Babba Den 20. Martij sind wir wieder fortgezogen früh Mor- Den 21. Martij ohngefähr eine Stunde nach der Son- Jst eine Stadt nicht übrig groß am Meere gelegen und Den 22. Martij früh um 7. Uhr haben wir uns wieder auf den
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. ſes Heiligen Grabe ſiehet man auch einen uͤberauß groſſenPfeil von Eiſen und ein Armbruſt/ welches er im Leben gefuͤh- ret haben ſoll. Den 19. Martij ſind wir fruͤh um halb 7. Uhr zu Babba Den 20. Martij ſind wir wieder fortgezogen fruͤh Mor- Den 21. Martij ohngefaͤhr eine Stunde nach der Son- Jſt eine Stadt nicht uͤbrig groß am Meere gelegen und Den 22. Martij fruͤh um 7. Uhr haben wir uns wieder auf den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0092" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.</hi></fw><lb/> ſes Heiligen Grabe ſiehet man auch einen uͤberauß groſſen<lb/> Pfeil von Eiſen und ein Armbruſt/ welches er im Leben gefuͤh-<lb/> ret haben ſoll.</p><lb/> <p>Den 19. Martij ſind wir fruͤh um halb 7. Uhr zu <hi rendition="#aq">Babba</hi><lb/> aufgeweſen im ſtarcken Re gen und Wind und haben aber-<lb/> mahls einen ſehr boͤſen Weguͤber Berg und Thaal und um ein<lb/> Uhr nach Mittage 4. nacher <hi rendition="#aq">Borgas</hi> kommen/ allwo wir uͤber<lb/> eine ſteinerne Bruͤcke fahren muͤſſen nach dem Hann/ da wir uͤ-<lb/> bernacht <hi rendition="#aq">logir</hi>et. Dieſes <hi rendition="#aq">Borgas</hi> iſt ein Marckt und iſt ein Tuͤr-<lb/> ckiſch Geſtiffte daſelbſt/ daß man die Durchreiſende allda ſpei-<lb/> ſen muß. Hier ſind wir ans Meer/ <hi rendition="#aq">Propontis</hi> genannt/ kom-<lb/> men.</p><lb/> <p>Den 20. Martij ſind wir wieder fortgezogen fruͤh Mor-<lb/> gens um 3. Uhr und um halb 7. Uhr 5. nach <hi rendition="#aq">Schorli</hi> kommen. Jſt<lb/> ietzo ein Marckt/ vorzeiten aber eine beruͤhmte Stadt geweſen<lb/> und iſt 7. Meilen von <hi rendition="#aq">Borgas</hi> gelegen/ das Waſſer ſo bey hin<lb/> fleußt/ wird Johann genennet und der Herr <hi rendition="#aq">Logat</hi> muſte an ei-<lb/> ner Tuͤrckiſchen <hi rendition="#aq">Meſchit,</hi> oder Kirche <hi rendition="#aq">logir</hi>en.</p><lb/> <p>Den 21. Martij ohngefaͤhr eine Stunde nach der Son-<lb/> nen Aufgang ſind wir zu <hi rendition="#aq">Schorli</hi> wieder fort und Abends um<lb/> 5. Uhr 6. nach <hi rendition="#aq">Selymbria</hi> kommen fuͤnff Meilen von <hi rendition="#aq">Schorli</hi> ab-<lb/> gelegen.</p><lb/> <p>Jſt eine Stadt nicht uͤbrig groß am Meere gelegen und<lb/> haben wir dieſe Tagreiſe abermahls in lauter truͤben Regen-<lb/> wetter und boͤſen Wegen zwiſchen engen Thaalen und Bergen<lb/> zugebracht/ und iſt uns hier <hi rendition="#aq">S. Agnetis</hi> Coͤrper unverweſet in deꝛ<lb/> Hoͤhe gewieſen worden/ wie denn auch eine ſehr ſchoͤne Bruͤcke<lb/> von 32. ſteinern Jochen allda zu ſehen/ wiewol wenig Waſſer<lb/> unter hinfleuſſet.</p><lb/> <p>Den 22. Martij fruͤh um 7. Uhr haben wir uns wieder auf<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0092]
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
ſes Heiligen Grabe ſiehet man auch einen uͤberauß groſſen
Pfeil von Eiſen und ein Armbruſt/ welches er im Leben gefuͤh-
ret haben ſoll.
Den 19. Martij ſind wir fruͤh um halb 7. Uhr zu Babba
aufgeweſen im ſtarcken Re gen und Wind und haben aber-
mahls einen ſehr boͤſen Weguͤber Berg und Thaal und um ein
Uhr nach Mittage 4. nacher Borgas kommen/ allwo wir uͤber
eine ſteinerne Bruͤcke fahren muͤſſen nach dem Hann/ da wir uͤ-
bernacht logiret. Dieſes Borgas iſt ein Marckt und iſt ein Tuͤr-
ckiſch Geſtiffte daſelbſt/ daß man die Durchreiſende allda ſpei-
ſen muß. Hier ſind wir ans Meer/ Propontis genannt/ kom-
men.
Den 20. Martij ſind wir wieder fortgezogen fruͤh Mor-
gens um 3. Uhr und um halb 7. Uhr 5. nach Schorli kommen. Jſt
ietzo ein Marckt/ vorzeiten aber eine beruͤhmte Stadt geweſen
und iſt 7. Meilen von Borgas gelegen/ das Waſſer ſo bey hin
fleußt/ wird Johann genennet und der Herr Logat muſte an ei-
ner Tuͤrckiſchen Meſchit, oder Kirche logiren.
Den 21. Martij ohngefaͤhr eine Stunde nach der Son-
nen Aufgang ſind wir zu Schorli wieder fort und Abends um
5. Uhr 6. nach Selymbria kommen fuͤnff Meilen von Schorli ab-
gelegen.
Jſt eine Stadt nicht uͤbrig groß am Meere gelegen und
haben wir dieſe Tagreiſe abermahls in lauter truͤben Regen-
wetter und boͤſen Wegen zwiſchen engen Thaalen und Bergen
zugebracht/ und iſt uns hier S. Agnetis Coͤrper unverweſet in deꝛ
Hoͤhe gewieſen worden/ wie denn auch eine ſehr ſchoͤne Bruͤcke
von 32. ſteinern Jochen allda zu ſehen/ wiewol wenig Waſſer
unter hinfleuſſet.
Den 22. Martij fruͤh um 7. Uhr haben wir uns wieder auf
den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |