Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835.

Bild:
<< vorherige Seite
Reserl.
Warum denn abpaschen? Sie können's ja Ih-
ren Freund den Herrn Leim sagen, daß Sie mich
mitnehmen.
Zwirn.
Das mag ich nicht. Laß mir diese Grille, ich
will Dich entführen.
Reserl.
Hörens auf, Sie seyn doch ein rechter Voka-
tivus.

(Ab zur Mitte.)
Zwirn.
Jetzt geh ich gleich hinein zum Leim, und sag
ihm, daß ich nicht da bleib -- Ah, da ist er selbst.

Zehnter Auftritt.
Zwirn. Leim (von Links).
Leim.
Du bist ein Lump in Folio, Du trittst Dein
Glück mit Füßen. Wegen meiner, wenn Du die
guten Tag nicht ertragen kannst, so geh hin wo
der Pfeffer wachst.
Zwirn.
Bruder Leim, Du mußt nicht bös seyn. Schau,
ich blieb gern bei Dir, aber ich halt's nicht aus.
Reſerl.
Warum denn abpaſchen? Sie können’s ja Ih-
ren Freund den Herrn Leim ſagen, daß Sie mich
mitnehmen.
Zwirn.
Das mag ich nicht. Laß mir dieſe Grille, ich
will Dich entführen.
Reſerl.
Hörens auf, Sie ſeyn doch ein rechter Voka-
tivus.

(Ab zur Mitte.)
Zwirn.
Jetzt geh ich gleich hinein zum Leim, und ſag
ihm, daß ich nicht da bleib — Ah, da iſt er ſelbſt.

Zehnter Auftritt.
Zwirn. Leim (von Links).
Leim.
Du biſt ein Lump in Folio, Du trittſt Dein
Glück mit Füßen. Wegen meiner, wenn Du die
guten Tag nicht ertragen kannſt, ſo geh hin wo
der Pfeffer wachſt.
Zwirn.
Bruder Leim, Du mußt nicht bös ſeyn. Schau,
ich blieb gern bei Dir, aber ich halt’s nicht aus.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0118" n="112"/>
          <sp who="#RES">
            <speaker><hi rendition="#g">Re&#x017F;erl</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Warum denn abpa&#x017F;chen? Sie können&#x2019;s ja Ih-<lb/>
ren Freund den Herrn Leim &#x017F;agen, daß Sie mich<lb/>
mitnehmen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZWI">
            <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Das mag ich nicht. Laß mir die&#x017F;e Grille, ich<lb/>
will Dich entführen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#RES">
            <speaker><hi rendition="#g">Re&#x017F;erl</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Hörens auf, Sie &#x017F;eyn doch ein rechter Voka-<lb/>
tivus.</p><lb/>
            <stage>(Ab zur Mitte.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZWI">
            <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Jetzt geh ich gleich hinein zum Leim, und &#x017F;ag<lb/>
ihm, daß ich nicht da bleib &#x2014; Ah, da i&#x017F;t er &#x017F;elb&#x017F;t.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zehnter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#g">Zwirn. Leim</hi> (von Links).</stage><lb/>
          <sp who="#LEI">
            <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Du bi&#x017F;t ein Lump in Folio, Du tritt&#x017F;t Dein<lb/>
Glück mit Füßen. Wegen meiner, wenn Du die<lb/>
guten Tag nicht ertragen kann&#x017F;t, &#x017F;o geh hin wo<lb/>
der Pfeffer wach&#x017F;t.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZWI">
            <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Bruder Leim, Du mußt nicht bös &#x017F;eyn. Schau,<lb/>
ich blieb gern bei Dir, aber ich halt&#x2019;s nicht aus.<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0118] Reſerl. Warum denn abpaſchen? Sie können’s ja Ih- ren Freund den Herrn Leim ſagen, daß Sie mich mitnehmen. Zwirn. Das mag ich nicht. Laß mir dieſe Grille, ich will Dich entführen. Reſerl. Hörens auf, Sie ſeyn doch ein rechter Voka- tivus. (Ab zur Mitte.) Zwirn. Jetzt geh ich gleich hinein zum Leim, und ſag ihm, daß ich nicht da bleib — Ah, da iſt er ſelbſt. Zehnter Auftritt. Zwirn. Leim (von Links). Leim. Du biſt ein Lump in Folio, Du trittſt Dein Glück mit Füßen. Wegen meiner, wenn Du die guten Tag nicht ertragen kannſt, ſo geh hin wo der Pfeffer wachſt. Zwirn. Bruder Leim, Du mußt nicht bös ſeyn. Schau, ich blieb gern bei Dir, aber ich halt’s nicht aus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/118
Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/118>, abgerufen am 24.11.2024.