Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Zwirn. Es ist wahr, Du bist bedeutend mägerer gewor- den, Du brauchst auf ein Frack jetzt nicht mehr, als anderthalb Achtel Kasimir. (Der Bediente hat das Maß gebracht.) Was willst denn haben? Windwachel. Einen modernen Kaput. Zwirn (ihm Maß nehmend). Was nehmen wir den für eine Farb? Windwachel. Ich denke, kastanienbraun. Zwirn. Die Hand halt so, daß wir die Armlänge krie- gen. -- (Nimmt ihm die Länge zu einem Schlepp.) Was nehmen wir denn für einen Kragen? Windwachel. Schwarzblauen Sammt. Zwirn. G'fallt mir nicht -- ich glaubet Pomeran- zengelb. Windwachel. Ah, was fallt Dir ein! Zwirn. Es iſt wahr, Du biſt bedeutend mägerer gewor- den, Du brauchſt auf ein Frack jetzt nicht mehr, als anderthalb Achtel Kaſimir. (Der Bediente hat das Maß gebracht.) Was willſt denn haben? Windwachel. Einen modernen Kaput. Zwirn (ihm Maß nehmend). Was nehmen wir den für eine Farb? Windwachel. Ich denke, kaſtanienbraun. Zwirn. Die Hand halt ſo, daß wir die Armlänge krie- gen. — (Nimmt ihm die Länge zu einem Schlepp.) Was nehmen wir denn für einen Kragen? Windwachel. Schwarzblauen Sammt. Zwirn. G’fallt mir nicht — ich glaubet Pomeran- zengelb. Windwachel. Ah, was fallt Dir ein! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0078" n="72"/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Es iſt wahr, Du biſt bedeutend mägerer gewor-<lb/> den, Du brauchſt auf ein Frack jetzt nicht mehr, als<lb/> anderthalb Achtel Kaſimir.</p> <stage>(Der Bediente hat das<lb/> Maß gebracht.)</stage> <p>Was willſt denn haben?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERW"> <speaker><hi rendition="#g">Windwachel</hi>.</speaker><lb/> <p>Einen modernen Kaput.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker> <hi rendition="#g">Zwirn</hi> </speaker><lb/> <stage>(ihm Maß nehmend).</stage><lb/> <p>Was nehmen wir den für eine Farb?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERW"> <speaker><hi rendition="#g">Windwachel</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich denke, kaſtanienbraun.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Die Hand halt ſo, daß wir die Armlänge krie-<lb/> gen. —</p> <stage>(Nimmt ihm die Länge zu einem Schlepp.)</stage><lb/> <p>Was nehmen wir denn für einen Kragen?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERW"> <speaker><hi rendition="#g">Windwachel</hi>.</speaker><lb/> <p>Schwarzblauen Sammt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>G’fallt mir nicht — ich glaubet Pomeran-<lb/> zengelb.</p> </sp><lb/> <sp who="#HERW"> <speaker><hi rendition="#g">Windwachel</hi>.</speaker><lb/> <p>Ah, was fallt Dir ein!</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [72/0078]
Zwirn.
Es iſt wahr, Du biſt bedeutend mägerer gewor-
den, Du brauchſt auf ein Frack jetzt nicht mehr, als
anderthalb Achtel Kaſimir. (Der Bediente hat das
Maß gebracht.) Was willſt denn haben?
Windwachel.
Einen modernen Kaput.
Zwirn
(ihm Maß nehmend).
Was nehmen wir den für eine Farb?
Windwachel.
Ich denke, kaſtanienbraun.
Zwirn.
Die Hand halt ſo, daß wir die Armlänge krie-
gen. — (Nimmt ihm die Länge zu einem Schlepp.)
Was nehmen wir denn für einen Kragen?
Windwachel.
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G’fallt mir nicht — ich glaubet Pomeran-
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