Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.säumten wir auch nicht, sobald wir in den Um mich aber hierüber noch mit einigen ſaͤumten wir auch nicht, ſobald wir in den Um mich aber hieruͤber noch mit einigen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0265" n="249"/> ſaͤumten wir auch nicht, ſobald wir in den<lb/> Ocean gekommen waren, unſer Schiffsvolk<lb/> taͤglich in der Bedienung des Geſchuͤtzes und<lb/> in andern kriegeriſchen Handgriffen zu uͤben,<lb/> damit wir’s mit den Maroccanern um ſo<lb/> beſſer aufzunehmen vermoͤchten und, falls es<lb/> zum Schlagen kaͤme, Jeder am Borde wuͤßte,<lb/> wohin er gehoͤre und wie er es anzugreifen<lb/> habe. Und daß es hiermit nicht etwa von<lb/> unſerm Kapitain nur fuͤr die Langeweile ge-<lb/> meynt war, kann ich ſofort durch ein Bei-<lb/> ſpiel belegen.</p><lb/> <p>Um mich aber hieruͤber noch mit einigen<lb/> Worten weitlaͤuftiger auszulaſſen, ſey mir<lb/> zufoͤrderſt erlaubt, zu bemerken, daß ein Kapi-<lb/> tain auf dieſer Art von Schiffen ſich ſeinen<lb/> Dienſt inſofern bequem genug macht, als er<lb/> ſich (dringende Nothfaͤlle ausgenommen) die<lb/> Nacht hindurch, in der Regel, an nichts,<lb/> was am Borde zu thun iſt, kehrt, ſondern<lb/> Abends um 8 Uhr ruhig zu Bette geht und<lb/> vor 6 Uhr Morgens nicht wieder zum Vor-<lb/> ſchein koͤmmt. Er verlaͤßt ſich lediglich auf<lb/> ſeine vier Steuerleute, deren je zweie zu-<lb/> ſammen in ihren vierſtuͤndigen Wachen ab-<lb/> wechſeln; und begnuͤgt ſich, Morgens beim<lb/> Aufſtehen den Rapport uͤber Alles, was naͤcht-<lb/> lich vorgefallen iſt, anzunehmen, und Mittags<lb/> um 12 Uhr bei der Beobachtung der Son-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [249/0265]
ſaͤumten wir auch nicht, ſobald wir in den
Ocean gekommen waren, unſer Schiffsvolk
taͤglich in der Bedienung des Geſchuͤtzes und
in andern kriegeriſchen Handgriffen zu uͤben,
damit wir’s mit den Maroccanern um ſo
beſſer aufzunehmen vermoͤchten und, falls es
zum Schlagen kaͤme, Jeder am Borde wuͤßte,
wohin er gehoͤre und wie er es anzugreifen
habe. Und daß es hiermit nicht etwa von
unſerm Kapitain nur fuͤr die Langeweile ge-
meynt war, kann ich ſofort durch ein Bei-
ſpiel belegen.
Um mich aber hieruͤber noch mit einigen
Worten weitlaͤuftiger auszulaſſen, ſey mir
zufoͤrderſt erlaubt, zu bemerken, daß ein Kapi-
tain auf dieſer Art von Schiffen ſich ſeinen
Dienſt inſofern bequem genug macht, als er
ſich (dringende Nothfaͤlle ausgenommen) die
Nacht hindurch, in der Regel, an nichts,
was am Borde zu thun iſt, kehrt, ſondern
Abends um 8 Uhr ruhig zu Bette geht und
vor 6 Uhr Morgens nicht wieder zum Vor-
ſchein koͤmmt. Er verlaͤßt ſich lediglich auf
ſeine vier Steuerleute, deren je zweie zu-
ſammen in ihren vierſtuͤndigen Wachen ab-
wechſeln; und begnuͤgt ſich, Morgens beim
Aufſtehen den Rapport uͤber Alles, was naͤcht-
lich vorgefallen iſt, anzunehmen, und Mittags
um 12 Uhr bei der Beobachtung der Son-
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