Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.reitschaft stehenden Kiste. Hier war das Kom- Dabei begab sich's nun, daß ein Matrose Nun sollte der Arrestant in's Verhör: reitſchaft ſtehenden Kiſte. Hier war das Kom- Dabei begab ſich’s nun, daß ein Matroſe Nun ſollte der Arreſtant in’s Verhoͤr: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0268" n="252"/> reitſchaft ſtehenden Kiſte. Hier war das Kom-<lb/> mandiren an <hi rendition="#g">mir:</hi> „Feuer uͤber Steuerbord!‟<lb/> waͤhrend Andre, die in Reſerve ſtanden, ih-<lb/> nen die friſch geladenen Buͤchſen zureichten<lb/> und die abgeſchoſſenen empfingen. So folgte<lb/> Lage auf Lage; und die Kerle hielten ſich ſo<lb/> wacker dazu, daß wir unſre Luſt und Freude<lb/> daran hatten.</p><lb/> <p>Dabei begab ſich’s nun, daß ein Matroſe<lb/> ſeinem Nebenmann zur Rechten beim Abfeuern<lb/> das Gewehr zu nahe an ſein langes ſtruppi-<lb/> ges Haar hielt, welches vom Zuͤndpulver er-<lb/> griffen ward und augenblicklich in lichten<lb/> Flammen ſtand. Zur Strafe ſolcher Unge-<lb/> buͤhr ward der Schmidt, der in ſolchen Faͤl-<lb/> len den Sergeanten vorſtellt, hervorgerufen,<lb/> um den Unvorſichtigen als Arreſtanten ab-<lb/> zufuͤhren; waͤhrend noch das Manoeuvre mit<lb/> dem Handgewehr ſolange fortgeſetzt wurde,<lb/> bis der Tambour (der ſolange aus Kraͤften<lb/> fortgewirbelt hatte) Befehl erhielt Appell zu<lb/> ſchlagen und vom geſchlagenen Feinde nichts<lb/> mehr zu ſehen war.</p><lb/> <p>Nun ſollte der Arreſtant in’s Verhoͤr:<lb/> aber der hatte ſeine Zeit ſo gut abgepaßt,<lb/> daß derweile, da ſeine Waͤchter dem Spec-<lb/> takel zugafften, er ſich gluͤcklich uͤber Seite<lb/> machte; doch nur ſolange bis er in ſeinem<lb/> Verſteck erwiſcht worden und nun ſeinen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [252/0268]
reitſchaft ſtehenden Kiſte. Hier war das Kom-
mandiren an mir: „Feuer uͤber Steuerbord!‟
waͤhrend Andre, die in Reſerve ſtanden, ih-
nen die friſch geladenen Buͤchſen zureichten
und die abgeſchoſſenen empfingen. So folgte
Lage auf Lage; und die Kerle hielten ſich ſo
wacker dazu, daß wir unſre Luſt und Freude
daran hatten.
Dabei begab ſich’s nun, daß ein Matroſe
ſeinem Nebenmann zur Rechten beim Abfeuern
das Gewehr zu nahe an ſein langes ſtruppi-
ges Haar hielt, welches vom Zuͤndpulver er-
griffen ward und augenblicklich in lichten
Flammen ſtand. Zur Strafe ſolcher Unge-
buͤhr ward der Schmidt, der in ſolchen Faͤl-
len den Sergeanten vorſtellt, hervorgerufen,
um den Unvorſichtigen als Arreſtanten ab-
zufuͤhren; waͤhrend noch das Manoeuvre mit
dem Handgewehr ſolange fortgeſetzt wurde,
bis der Tambour (der ſolange aus Kraͤften
fortgewirbelt hatte) Befehl erhielt Appell zu
ſchlagen und vom geſchlagenen Feinde nichts
mehr zu ſehen war.
Nun ſollte der Arreſtant in’s Verhoͤr:
aber der hatte ſeine Zeit ſo gut abgepaßt,
daß derweile, da ſeine Waͤchter dem Spec-
takel zugafften, er ſich gluͤcklich uͤber Seite
machte; doch nur ſolange bis er in ſeinem
Verſteck erwiſcht worden und nun ſeinen
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