Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.stimmt. Ein Jahr später aber ward die Mein Eifer für diese Sache gieng so Aehnlicher Lohn ward mir auch sonst noch ſtimmt. Ein Jahr ſpaͤter aber ward die Mein Eifer fuͤr dieſe Sache gieng ſo Aehnlicher Lohn ward mir auch ſonſt noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="13"/> ſtimmt. Ein Jahr ſpaͤter aber ward die<lb/> Steuermanns-Kunſt die Hauptſache und alles<lb/> Andre in die Neben- und Privat-Stunden<lb/> verwieſen.</p><lb/> <p>Mein Eifer fuͤr dieſe Sache gieng ſo<lb/> weit, daß ich im Winter oftmals bei ſtren-<lb/> ger Kaͤlte, wenn des Nachts klarer Himmel<lb/> war, und wenn meine Eltern glaubten, daß<lb/> ich im warmen Bette ſteckte, heimlich auf<lb/> den Wall und die hohe Katze gieng, mit<lb/> meinen Jnſtrumenten die Entfernung der<lb/> mir bekannten Sterne vom Horizont oder<lb/> vom Zenith maaß und darnach die Pol-<lb/> Hoͤhe berechnete. Dann, wenn ich des Mor-<lb/> gens erfroren nach Hauſe kam, verwun-<lb/> derte ſich Alles uͤber mich und erklaͤrte mich<lb/> fuͤr einen uͤberſtudierten Narren. Schlimmer<lb/> aber war es, daß man mich nun des Abends<lb/> ſorgfaͤltiger bewachte und mich nicht aus<lb/> dem Hauſe ließ. Dennoch ſuchte und fand<lb/> ich oftmals Gelegenheit, bei Nacht wieder<lb/> auf meine Sternwarte zu kommen; was mir<lb/> aber, wenn ich mich Morgens wieder ein-<lb/> ſtellte, von meinem Vater manche ſchwere<lb/> Ohrfeige einbrachte.</p><lb/> <p>Aehnlicher Lohn ward mir auch ſonſt noch<lb/> fuͤr aͤhnlichen Eifer! Zu oft hatte ich gehoͤrt,<lb/> daß ein Seemann vor allen Dingen lernen<lb/> muͤſſe, gut klettern, um die Maſten bei Tag<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0029]
ſtimmt. Ein Jahr ſpaͤter aber ward die
Steuermanns-Kunſt die Hauptſache und alles
Andre in die Neben- und Privat-Stunden
verwieſen.
Mein Eifer fuͤr dieſe Sache gieng ſo
weit, daß ich im Winter oftmals bei ſtren-
ger Kaͤlte, wenn des Nachts klarer Himmel
war, und wenn meine Eltern glaubten, daß
ich im warmen Bette ſteckte, heimlich auf
den Wall und die hohe Katze gieng, mit
meinen Jnſtrumenten die Entfernung der
mir bekannten Sterne vom Horizont oder
vom Zenith maaß und darnach die Pol-
Hoͤhe berechnete. Dann, wenn ich des Mor-
gens erfroren nach Hauſe kam, verwun-
derte ſich Alles uͤber mich und erklaͤrte mich
fuͤr einen uͤberſtudierten Narren. Schlimmer
aber war es, daß man mich nun des Abends
ſorgfaͤltiger bewachte und mich nicht aus
dem Hauſe ließ. Dennoch ſuchte und fand
ich oftmals Gelegenheit, bei Nacht wieder
auf meine Sternwarte zu kommen; was mir
aber, wenn ich mich Morgens wieder ein-
ſtellte, von meinem Vater manche ſchwere
Ohrfeige einbrachte.
Aehnlicher Lohn ward mir auch ſonſt noch
fuͤr aͤhnlichen Eifer! Zu oft hatte ich gehoͤrt,
daß ein Seemann vor allen Dingen lernen
muͤſſe, gut klettern, um die Maſten bei Tag
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |