Freude, Ernst mit meiner künftigen Bestim- mung werden. Meines Vaters Bruder nahm mich auf sein Schiff, die Susanna, als Ka- jüten-Wächter; und so gieng meine erste Ausflucht nach Amsterdam. Hier sah ich nun eine Menge großer Schiffe auf dem Y vor Anker liegen, die nach Ost- und West- Jndien gehen sollten. Täglich ward auf ihnen mit Trommeln, Pauken und Trompe- ten musicirt, oder mit Kanonen geschossen. Das machte mir allmählich das Herz groß! Jch dachte: Wer doch auch auf so einem Schiffe fahren könnte! -- und das gieng mir nur um so viel mehr im Kopfe herum, als es damals unter all unsern Schiffsleu- ten, wie ich oft gehört hatte, für einen Glaubens-Artikel galt: daß, wer nicht, von Holland aus, auf dergleichen Schiffen gefah- ren wäre, auch für keinen rechtschaffenen Seemann gelten könnte. Gerade das aber machte ja mein ganzes Sinnen und Denken aus! -- Jm Vorbeigehn will ich aber noch hinzufügen, daß jener Glaube auf einem ganz guten Grunde beruhte. Man findet wirklich bei keiner Nation eine größere Ord- nung auf den Schiffen, als bei den Hollän- dern, auf solchen bedeutenden Fahrten in fremde Welttheile.
Wovon mir das Herz voll war, gieng mir auch alle Augenblicke der Mund über.
Freude, Ernſt mit meiner kuͤnftigen Beſtim- mung werden. Meines Vaters Bruder nahm mich auf ſein Schiff, die Suſanna, als Ka- juͤten-Waͤchter; und ſo gieng meine erſte Ausflucht nach Amſterdam. Hier ſah ich nun eine Menge großer Schiffe auf dem Y vor Anker liegen, die nach Oſt- und Weſt- Jndien gehen ſollten. Taͤglich ward auf ihnen mit Trommeln, Pauken und Trompe- ten muſicirt, oder mit Kanonen geſchoſſen. Das machte mir allmaͤhlich das Herz groß! Jch dachte: Wer doch auch auf ſo einem Schiffe fahren koͤnnte! — und das gieng mir nur um ſo viel mehr im Kopfe herum, als es damals unter all unſern Schiffsleu- ten, wie ich oft gehoͤrt hatte, fuͤr einen Glaubens-Artikel galt: daß, wer nicht, von Holland aus, auf dergleichen Schiffen gefah- ren waͤre, auch fuͤr keinen rechtſchaffenen Seemann gelten koͤnnte. Gerade das aber machte ja mein ganzes Sinnen und Denken aus! — Jm Vorbeigehn will ich aber noch hinzufuͤgen, daß jener Glaube auf einem ganz guten Grunde beruhte. Man findet wirklich bei keiner Nation eine groͤßere Ord- nung auf den Schiffen, als bei den Hollaͤn- dern, auf ſolchen bedeutenden Fahrten in fremde Welttheile.
Wovon mir das Herz voll war, gieng mir auch alle Augenblicke der Mund uͤber.
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Freude, Ernſt mit meiner kuͤnftigen Beſtim-
mung werden. Meines Vaters Bruder nahm
mich auf ſein Schiff, die Suſanna, als Ka-
juͤten-Waͤchter; und ſo gieng meine erſte
Ausflucht nach Amſterdam. Hier ſah ich
nun eine Menge großer Schiffe auf dem Y
vor Anker liegen, die nach Oſt- und Weſt-
Jndien gehen ſollten. Taͤglich ward auf
ihnen mit Trommeln, Pauken und Trompe-
ten muſicirt, oder mit Kanonen geſchoſſen.
Das machte mir allmaͤhlich das Herz groß!
Jch dachte: Wer doch auch auf ſo einem
Schiffe fahren koͤnnte! — und das gieng
mir nur um ſo viel mehr im Kopfe herum,
als es damals unter all unſern Schiffsleu-
ten, wie ich oft gehoͤrt hatte, fuͤr einen
Glaubens-Artikel galt: daß, wer nicht, von
Holland aus, auf dergleichen Schiffen gefah-
ren waͤre, auch fuͤr keinen rechtſchaffenen
Seemann gelten koͤnnte. Gerade das aber
machte ja mein ganzes Sinnen und Denken
aus! — Jm Vorbeigehn will ich aber noch
hinzufuͤgen, daß jener Glaube auf einem
ganz guten Grunde beruhte. Man findet
wirklich bei keiner Nation eine groͤßere Ord-
nung auf den Schiffen, als bei den Hollaͤn-
dern, auf ſolchen bedeutenden Fahrten in
fremde Welttheile.
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mir auch alle Augenblicke der Mund uͤber.
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/35>, abgerufen am 21.11.2024.
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