Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.erwachte; so daß ich in Amsterdam, wo ich Daß ich mich hier auf eine ausführliche und
erwachte; ſo daß ich in Amſterdam, wo ich Daß ich mich hier auf eine ausfuͤhrliche und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="32"/> erwachte; ſo daß ich in Amſterdam, wo ich<lb/> mit Kapitain Joach. Blank, einem alten lie-<lb/> ben Colbergſchen Landsmann und Verwand-<lb/> ten, zuſammentraf, der Verſuchung zu einem<lb/> weitern Ausflug laͤnger nicht widerſtehen<lb/> konnte, ſondern mich, ohne weitere Erlaub-<lb/> niß von Hauſe, flugs und freudig auf ſein<lb/> Schiff Chriſtina, das nach Surinam beſtimmt<lb/> war, als Konſtabler verdung. Als indeß<lb/> auf der Hinfahrt unſer Steuermann das<lb/> Ungluͤck hatte, uͤber Bord zu fallen und zu<lb/> ertrinken, kam ich fuͤr dieſe Reiſe zu der<lb/> Ehre, den Unter-Steuermann vorzuſtellen.</p><lb/> <p>Daß ich mich hier auf eine ausfuͤhrliche<lb/> Beſchreibung der Kolonie Surinam einlaſſe,<lb/> wird wohl nicht von mir erwartet werden.<lb/> Man weiß, daß ſie ihren Namen von dem<lb/> Fluſſe Surinam fuͤhrt, an welchem auch dritt-<lb/> halb Meilen aufwaͤrts die Hauptſtadt Para-<lb/> maribo gelegen iſt. An ſeiner Muͤndung iſt<lb/> er wohl zwei Meilen breit und bleibt gegen<lb/> 60 Meilen landeinwaͤrts, auch bei der nie-<lb/> drigſten Ebbe, fuͤr kleinere Fahrzeuge noch<lb/> Schiffbar. Nur wenig geringer iſt der, mit<lb/> ihm verbundene Fluß Comandewyne, welcher<lb/> bis gegen 50 Meilen aufwaͤrts befahren<lb/> wird. Mit beiden ſteht noch eine Menge<lb/> todter Arme oder Kreeks in Verbindung, und<lb/> an allen Ufern hinauf draͤngen ſich die Zucker-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0048]
erwachte; ſo daß ich in Amſterdam, wo ich
mit Kapitain Joach. Blank, einem alten lie-
ben Colbergſchen Landsmann und Verwand-
ten, zuſammentraf, der Verſuchung zu einem
weitern Ausflug laͤnger nicht widerſtehen
konnte, ſondern mich, ohne weitere Erlaub-
niß von Hauſe, flugs und freudig auf ſein
Schiff Chriſtina, das nach Surinam beſtimmt
war, als Konſtabler verdung. Als indeß
auf der Hinfahrt unſer Steuermann das
Ungluͤck hatte, uͤber Bord zu fallen und zu
ertrinken, kam ich fuͤr dieſe Reiſe zu der
Ehre, den Unter-Steuermann vorzuſtellen.
Daß ich mich hier auf eine ausfuͤhrliche
Beſchreibung der Kolonie Surinam einlaſſe,
wird wohl nicht von mir erwartet werden.
Man weiß, daß ſie ihren Namen von dem
Fluſſe Surinam fuͤhrt, an welchem auch dritt-
halb Meilen aufwaͤrts die Hauptſtadt Para-
maribo gelegen iſt. An ſeiner Muͤndung iſt
er wohl zwei Meilen breit und bleibt gegen
60 Meilen landeinwaͤrts, auch bei der nie-
drigſten Ebbe, fuͤr kleinere Fahrzeuge noch
Schiffbar. Nur wenig geringer iſt der, mit
ihm verbundene Fluß Comandewyne, welcher
bis gegen 50 Meilen aufwaͤrts befahren
wird. Mit beiden ſteht noch eine Menge
todter Arme oder Kreeks in Verbindung, und
an allen Ufern hinauf draͤngen ſich die Zucker-
und
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