Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.und Kaffee-Plantagen; während alles übrige Diese große Sterblichkeit hat aber zum 1. Bändchen. (3)
und Kaffee-Plantagen; waͤhrend alles uͤbrige Dieſe große Sterblichkeit hat aber zum 1. Bändchen. (3)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0049" n="33"/> und Kaffee-Plantagen; waͤhrend alles uͤbrige<lb/> Land eine faſt undurchdringliche Waldung<lb/> ausmacht. Eben dadurch aber wird dieſe<lb/> Kolonie Eine der ungeſundeſten in der Welt;<lb/> und wenn eine Schiffs-Equipage von 40<lb/> Mann binnen den vier Monaten, welche man<lb/> hier gewoͤhnlich verweilt, nur 8 bis 10 Todte<lb/> zaͤhlt, ſo wird dies fuͤr ein auſſerordentliches<lb/> Gluͤck gehalten.</p><lb/> <p>Dieſe große Sterblichkeit hat aber zum<lb/> Theil auch wohl ihren Grund in den an-<lb/> ſtrengenden Arbeiten, wozu die Schiffsmann-<lb/> ſchaften nach hieſigem Gebrauch angehalten<lb/> werden: denn ſie muͤſſen ebenſowohl den<lb/> Transport der mitgebrachten Ladung an euro-<lb/> paͤiſchen Guͤtern nach den einzelnen Planta-<lb/> gen, als die Ruͤckfracht aus denſelben an<lb/> Kolonial-Waaren, beſorgen. Man bedient<lb/> ſich dazu einer Art von Fahrzeugen, <hi rendition="#g">Punten</hi><lb/> genannt, die wie Prahme gebauet ſind und<lb/> ein zugeſpitztes, mit Schilf gedecktes Wet-<lb/> terdach tragen; ſo daß ſie das Anſehen eines,<lb/> auf dem Waſſer ſchwimmenden, deutſchen<lb/> Bauerhauſes gewaͤhren. Zwei ſolcher Pun-<lb/> ten werden jedem Schiffe zugegeben; und mir,<lb/> als Unter-Steuermann, kam es zu, mit Huͤlfe<lb/> von vier Matroſen, die Fahrten auf den<lb/> Stroͤmen damit zu verrichten, wozu denn oft<lb/> 14 Tage, und noch laͤngere Zeit, erfordert<lb/> wurden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">1. Bändchen. (3)</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [33/0049]
und Kaffee-Plantagen; waͤhrend alles uͤbrige
Land eine faſt undurchdringliche Waldung
ausmacht. Eben dadurch aber wird dieſe
Kolonie Eine der ungeſundeſten in der Welt;
und wenn eine Schiffs-Equipage von 40
Mann binnen den vier Monaten, welche man
hier gewoͤhnlich verweilt, nur 8 bis 10 Todte
zaͤhlt, ſo wird dies fuͤr ein auſſerordentliches
Gluͤck gehalten.
Dieſe große Sterblichkeit hat aber zum
Theil auch wohl ihren Grund in den an-
ſtrengenden Arbeiten, wozu die Schiffsmann-
ſchaften nach hieſigem Gebrauch angehalten
werden: denn ſie muͤſſen ebenſowohl den
Transport der mitgebrachten Ladung an euro-
paͤiſchen Guͤtern nach den einzelnen Planta-
gen, als die Ruͤckfracht aus denſelben an
Kolonial-Waaren, beſorgen. Man bedient
ſich dazu einer Art von Fahrzeugen, Punten
genannt, die wie Prahme gebauet ſind und
ein zugeſpitztes, mit Schilf gedecktes Wet-
terdach tragen; ſo daß ſie das Anſehen eines,
auf dem Waſſer ſchwimmenden, deutſchen
Bauerhauſes gewaͤhren. Zwei ſolcher Pun-
ten werden jedem Schiffe zugegeben; und mir,
als Unter-Steuermann, kam es zu, mit Huͤlfe
von vier Matroſen, die Fahrten auf den
Stroͤmen damit zu verrichten, wozu denn oft
14 Tage, und noch laͤngere Zeit, erfordert
wurden.
1. Bändchen. (3)
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