um so ehrwürdiger ist, und ein mäßiges Königliches Gnadengehalt genießt, noch im hohen Alter Vater einer Tochter geworden, deren künftiges Geschick ihm zärtlich am Herzen liegt; und als er die Feder zu Auf- zeichnung seiner Lebens-Schicksale ergriff, war es ihm Wunsch und Absicht, eine Hand- schrift zu hinterlassen, deren dereinstige Ver- breitung durch den Druck vielleicht ein kleines Kapital zum Brautschatz für ein geliebtes Kind vermitteln könnte. Ein zufälliges Zu- sammentreffen mit dem Verf. der grauen Mappe, der Amaranthen und einiger andern historischen Schriften hat in diesem Plane insofern einige Abänderung bewirkt, daß er Demselben gestattete, aus seiner Handschrift einige Fragmente in die "Pommerschen Pro- vinzial-Blätter" aufzunehmen. Diese Proben haben überall einen so unzweideutigen Beifall gefunden, daß es nur Nachgiebigkeit gegen einen allgemein ausgedrückten Wunsch gewor- den, wenn der Biograph eingewilligt hat, daß das Ganze noch bei seinem Leben erscheine. Eben so gerne auch hat der jetzige Herausgeber dem Vertrauen zu entsprechen gesucht, welches ihn mit diesem Geschäft und der Vorbereitung der Handschrift zum Druck beauftragte.
um ſo ehrwuͤrdiger iſt, und ein maͤßiges Koͤnigliches Gnadengehalt genießt, noch im hohen Alter Vater einer Tochter geworden, deren kuͤnftiges Geſchick ihm zaͤrtlich am Herzen liegt; und als er die Feder zu Auf- zeichnung ſeiner Lebens-Schickſale ergriff, war es ihm Wunſch und Abſicht, eine Hand- ſchrift zu hinterlaſſen, deren dereinſtige Ver- breitung durch den Druck vielleicht ein kleines Kapital zum Brautſchatz fuͤr ein geliebtes Kind vermitteln koͤnnte. Ein zufaͤlliges Zu- ſammentreffen mit dem Verf. der grauen Mappe, der Amaranthen und einiger andern hiſtoriſchen Schriften hat in dieſem Plane inſofern einige Abaͤnderung bewirkt, daß er Demſelben geſtattete, aus ſeiner Handſchrift einige Fragmente in die „Pommerſchen Pro- vinzial-Blaͤtter‟ aufzunehmen. Dieſe Proben haben uͤberall einen ſo unzweideutigen Beifall gefunden, daß es nur Nachgiebigkeit gegen einen allgemein ausgedruͤckten Wunſch gewor- den, wenn der Biograph eingewilligt hat, daß das Ganze noch bei ſeinem Leben erſcheine. Eben ſo gerne auch hat der jetzige Herausgeber dem Vertrauen zu entſprechen geſucht, welches ihn mit dieſem Geſchaͤft und der Vorbereitung der Handſchrift zum Druck beauftragte.
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[III/0009]
um ſo ehrwuͤrdiger iſt, und ein maͤßiges
Koͤnigliches Gnadengehalt genießt, noch im
hohen Alter Vater einer Tochter geworden,
deren kuͤnftiges Geſchick ihm zaͤrtlich am
Herzen liegt; und als er die Feder zu Auf-
zeichnung ſeiner Lebens-Schickſale ergriff,
war es ihm Wunſch und Abſicht, eine Hand-
ſchrift zu hinterlaſſen, deren dereinſtige Ver-
breitung durch den Druck vielleicht ein kleines
Kapital zum Brautſchatz fuͤr ein geliebtes
Kind vermitteln koͤnnte. Ein zufaͤlliges Zu-
ſammentreffen mit dem Verf. der grauen
Mappe, der Amaranthen und einiger andern
hiſtoriſchen Schriften hat in dieſem Plane
inſofern einige Abaͤnderung bewirkt, daß er
Demſelben geſtattete, aus ſeiner Handſchrift
einige Fragmente in die „Pommerſchen Pro-
vinzial-Blaͤtter‟ aufzunehmen. Dieſe Proben
haben uͤberall einen ſo unzweideutigen Beifall
gefunden, daß es nur Nachgiebigkeit gegen
einen allgemein ausgedruͤckten Wunſch gewor-
den, wenn der Biograph eingewilligt hat, daß
das Ganze noch bei ſeinem Leben erſcheine.
Eben ſo gerne auch hat der jetzige Herausgeber
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ihn mit dieſem Geſchaͤft und der Vorbereitung
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. III. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/9>, abgerufen am 03.12.2024.
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