Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Mehrmals hätten sie dies bereits auf andern Aber aus Sorge, daß ich ihnen ent- Gleich darauf gieng ich, früh im Jahre Mehrmals haͤtten ſie dies bereits auf andern Aber aus Sorge, daß ich ihnen ent- Gleich darauf gieng ich, fruͤh im Jahre <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0143" n="139"/> Mehrmals haͤtten ſie dies bereits auf andern<lb/> Wegen verſucht, aber niemalen Antwort er-<lb/> halten. Die Papiere moͤchten wohl nicht<lb/> in ihre Haͤnde gelangt ſeyn. — „Gut, ſo<lb/> ſchreibt denn!‟ rief ich — „Aber ſpudet<lb/> Euch damit: denn morgen bin ich nicht mehr<lb/> in Koͤnigsberg. Jch logire …‟</p><lb/> <p>Aber aus Sorge, daß ich ihnen ent-<lb/> ſchluͤpfen moͤchte, wollten ſie mich lieber nicht<lb/> aus der Stelle laſſen und ſchickten gleich zu<lb/> einem alten abgedankten Hauptmann, der in<lb/> Allem ihr Sekretair und Rathgeber zu ſeyn<lb/> ſchien. Der ſetzte ſich denn ſofort an das<lb/> Stuͤck Arbeit, welches mir auch endlich mit<lb/> der angehaͤngten Bitte uͤberliefert wurde,<lb/> daß ich es mit einigen Worten zur beſſern<lb/> Empfehlung begleiten und ihrem Kinde treu-<lb/> lich ſchildern moͤchte, in welchem Elend ich<lb/> ſie angetroffen haͤtte. Jch verſprach Alles,<lb/> was ſie wollten, um nur von ihnen loszu-<lb/> kommen; habe aber fernerhin nie Gelegenheit<lb/> gefunden, zu erfahren, was weiter aus ihnen<lb/> geworden und ob ſie ſich in der Zukunft beſ-<lb/> ſer gebettet. Auch von der Tochter iſt mir<lb/> keine fernere Kunde zu Ohren gekommen.</p><lb/> <p>Gleich darauf gieng ich, fruͤh im Jahre<lb/> 1779, von Pillau als Paſſagier nach Lon-<lb/> don, und meldete mich ſofort bei den dorti-<lb/> gen Correſpondenten meines neuen Princi-<lb/> pals und empfieng nun aus deren Haͤnden<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [139/0143]
Mehrmals haͤtten ſie dies bereits auf andern
Wegen verſucht, aber niemalen Antwort er-
halten. Die Papiere moͤchten wohl nicht
in ihre Haͤnde gelangt ſeyn. — „Gut, ſo
ſchreibt denn!‟ rief ich — „Aber ſpudet
Euch damit: denn morgen bin ich nicht mehr
in Koͤnigsberg. Jch logire …‟
Aber aus Sorge, daß ich ihnen ent-
ſchluͤpfen moͤchte, wollten ſie mich lieber nicht
aus der Stelle laſſen und ſchickten gleich zu
einem alten abgedankten Hauptmann, der in
Allem ihr Sekretair und Rathgeber zu ſeyn
ſchien. Der ſetzte ſich denn ſofort an das
Stuͤck Arbeit, welches mir auch endlich mit
der angehaͤngten Bitte uͤberliefert wurde,
daß ich es mit einigen Worten zur beſſern
Empfehlung begleiten und ihrem Kinde treu-
lich ſchildern moͤchte, in welchem Elend ich
ſie angetroffen haͤtte. Jch verſprach Alles,
was ſie wollten, um nur von ihnen loszu-
kommen; habe aber fernerhin nie Gelegenheit
gefunden, zu erfahren, was weiter aus ihnen
geworden und ob ſie ſich in der Zukunft beſ-
ſer gebettet. Auch von der Tochter iſt mir
keine fernere Kunde zu Ohren gekommen.
Gleich darauf gieng ich, fruͤh im Jahre
1779, von Pillau als Paſſagier nach Lon-
don, und meldete mich ſofort bei den dorti-
gen Correſpondenten meines neuen Princi-
pals und empfieng nun aus deren Haͤnden
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