Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.desto leichter, wenn es Noth that, Hülfe zu Kaum war er eine Meile westwärts Jch selbst hatte alle Noth und Mühe, deſto leichter, wenn es Noth that, Huͤlfe zu Kaum war er eine Meile weſtwaͤrts Jch ſelbſt hatte alle Noth und Muͤhe, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0155" n="151"/> deſto leichter, wenn es Noth that, Huͤlfe zu<lb/> leiſten oder zu empfangen. Jch fuhr dem-<lb/> nach hurtig iu der Schaluppe zu jenem<lb/> Schiffe hinuͤber und forderte den Kapitain<lb/> deſſelben auf, noch eine kleine Stunde auf<lb/> mich zu warten. Das wollte er aber nicht,<lb/> lichtete ſeinen Anker vollends und gieng ab.</p><lb/> <p>Kaum war er eine Meile weſtwaͤrts<lb/> von mir entfernt und ich gleichfalls unter<lb/> Segel, ſo gieng der Wind nach Nordoſten<lb/> um. Es gab einen ſtarken fliegenden Sturm<lb/> der zwar maͤchtig foͤrderte, aber auch die<lb/> Luft mit einem dicken Schneegeſtoͤber erfuͤllte,<lb/> ſo daß ich meinen vorausgeeilten Gefaͤhrten<lb/> bald aus dem Geſichte verlor. Dies Wetter<lb/> mit dicker Schneeluft hielt bis zum andern<lb/> Morgen um 9 Uhr an, wo wir dicht an<lb/> das Land von Stevens kamen und, mit nicht<lb/> geringer Verwunderung, jenes nemliche Schiff<lb/> auf dem Strande ſtehend erblickten, wo die<lb/> Sturzwellen ſich unaufhoͤrlich druͤber her<lb/> brachen, die Mannſchaft aber kuͤmmerlich in<lb/> den Maſten hieng.</p><lb/> <p>Jch ſelbſt hatte alle Noth und Muͤhe,<lb/> einem gleichen Schickſal zu entgehen und<lb/> uͤber die Landſpitze von Stevens hinauszu-<lb/> kommen. Endlich zwar gelang es, und ich<lb/> erreichte die Kioͤger-Bucht: doch ſah ich mich<lb/> genoͤthigt, vor ſtehenden Segeln zu ankern,<lb/> und, da dies dem gewaltigen Andrang auf<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0155]
deſto leichter, wenn es Noth that, Huͤlfe zu
leiſten oder zu empfangen. Jch fuhr dem-
nach hurtig iu der Schaluppe zu jenem
Schiffe hinuͤber und forderte den Kapitain
deſſelben auf, noch eine kleine Stunde auf
mich zu warten. Das wollte er aber nicht,
lichtete ſeinen Anker vollends und gieng ab.
Kaum war er eine Meile weſtwaͤrts
von mir entfernt und ich gleichfalls unter
Segel, ſo gieng der Wind nach Nordoſten
um. Es gab einen ſtarken fliegenden Sturm
der zwar maͤchtig foͤrderte, aber auch die
Luft mit einem dicken Schneegeſtoͤber erfuͤllte,
ſo daß ich meinen vorausgeeilten Gefaͤhrten
bald aus dem Geſichte verlor. Dies Wetter
mit dicker Schneeluft hielt bis zum andern
Morgen um 9 Uhr an, wo wir dicht an
das Land von Stevens kamen und, mit nicht
geringer Verwunderung, jenes nemliche Schiff
auf dem Strande ſtehend erblickten, wo die
Sturzwellen ſich unaufhoͤrlich druͤber her
brachen, die Mannſchaft aber kuͤmmerlich in
den Maſten hieng.
Jch ſelbſt hatte alle Noth und Muͤhe,
einem gleichen Schickſal zu entgehen und
uͤber die Landſpitze von Stevens hinauszu-
kommen. Endlich zwar gelang es, und ich
erreichte die Kioͤger-Bucht: doch ſah ich mich
genoͤthigt, vor ſtehenden Segeln zu ankern,
und, da dies dem gewaltigen Andrang auf
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |