Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.ligen Gouverneur zwar geglückt, sich mit ei- Zwei Tage nach meinem Abgange von Nichts hätte mir erwünschter seyn kön- 11. Bändchen. (2)
ligen Gouverneur zwar gegluͤckt, ſich mit ei- Zwei Tage nach meinem Abgange von Nichts haͤtte mir erwuͤnſchter ſeyn koͤn- 11. Bändchen. (2)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="17"/> ligen Gouverneur zwar gegluͤckt, ſich mit ei-<lb/> nigen wenigen Gefaͤhrten in das Pulver-Ma-<lb/> gazin zu fluͤchten: doch habe er’s vorgezogen,<lb/> ſich mit demſelben freiwillig in die Luft zu<lb/> ſprengen, als unter den Haͤnden der Neger<lb/> einen martervollen Tod zu dulden. Dieſe<lb/> haͤtten darauf beide Forts ſpoliirt und dem<lb/> Erdboden gleich gemacht. Solchergeſtalt haͤt-<lb/> ten nun dieſe Plaͤtze gegen 30 Jahre lang in<lb/> Schutt und Verwuͤſtung gelegen, bis Koͤnig<lb/> Friedrich Wilhelm <hi rendition="#aq">I.</hi> ſeine Anſpruͤche auf dieſe<lb/> Beſitzungen an Holland gegen eine Summe<lb/> von 200,000 Gulden uͤberlaſſen habe.</p><lb/> <p>Zwei Tage nach meinem Abgange von<lb/> Axim ſtieß ein Kanot mit vier Negern vom<lb/> Lande ab und knuͤpfte einen kleinen Handel<lb/> in Goldſtaub mit mir an. Von ihnen erfuhr<lb/> ich, daß an dieſem nemlichen Morgen ein<lb/> portugieſiſches Schiff an dieſer Kuͤſte gekreuzt<lb/> und eine Rolle gepreßten braſilianiſchen Ta-<lb/> back gegen zwei Unzen Gold an ſie vertauſcht<lb/> habe. Dieſe Art Tabacks iſt in Rindsleder<lb/> genaͤht, enthaͤlt einige und ſiebenzig Pfund<lb/> und iſt eine, von den Schwarzen ſehr begie-<lb/> rig geſuchte Waare. Das Preisverhaͤltniß<lb/> aber wird ſich ergeben, wenn ich bemerke,<lb/> daß die Unze Goldſtaub dort zu 42 holl. Gul-<lb/> den berechnet zu werden pflegte.</p><lb/> <p>Nichts haͤtte mir erwuͤnſchter ſeyn koͤn-<lb/> nen, als von dieſem Schiffe fuͤr meinen eig-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">11. Bändchen. (2)</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0021]
ligen Gouverneur zwar gegluͤckt, ſich mit ei-
nigen wenigen Gefaͤhrten in das Pulver-Ma-
gazin zu fluͤchten: doch habe er’s vorgezogen,
ſich mit demſelben freiwillig in die Luft zu
ſprengen, als unter den Haͤnden der Neger
einen martervollen Tod zu dulden. Dieſe
haͤtten darauf beide Forts ſpoliirt und dem
Erdboden gleich gemacht. Solchergeſtalt haͤt-
ten nun dieſe Plaͤtze gegen 30 Jahre lang in
Schutt und Verwuͤſtung gelegen, bis Koͤnig
Friedrich Wilhelm I. ſeine Anſpruͤche auf dieſe
Beſitzungen an Holland gegen eine Summe
von 200,000 Gulden uͤberlaſſen habe.
Zwei Tage nach meinem Abgange von
Axim ſtieß ein Kanot mit vier Negern vom
Lande ab und knuͤpfte einen kleinen Handel
in Goldſtaub mit mir an. Von ihnen erfuhr
ich, daß an dieſem nemlichen Morgen ein
portugieſiſches Schiff an dieſer Kuͤſte gekreuzt
und eine Rolle gepreßten braſilianiſchen Ta-
back gegen zwei Unzen Gold an ſie vertauſcht
habe. Dieſe Art Tabacks iſt in Rindsleder
genaͤht, enthaͤlt einige und ſiebenzig Pfund
und iſt eine, von den Schwarzen ſehr begie-
rig geſuchte Waare. Das Preisverhaͤltniß
aber wird ſich ergeben, wenn ich bemerke,
daß die Unze Goldſtaub dort zu 42 holl. Gul-
den berechnet zu werden pflegte.
Nichts haͤtte mir erwuͤnſchter ſeyn koͤn-
nen, als von dieſem Schiffe fuͤr meinen eig-
11. Bändchen. (2)
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