Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.ein Schreiben von dessen Schwiegersohne und Man kann leicht denken, wie ich erstaunte, ein Schreiben von deſſen Schwiegerſohne und Man kann leicht denken, wie ich erſtaunte, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0278" n="274"/> ein Schreiben von deſſen Schwiegerſohne und<lb/> Nachfolger in ſeinen Geſchaͤften, dem Kauf-<lb/> mann Hrn. Boneß, zu, der mich auf Einmal<lb/> wieder in die alten Angelegenheiten und<lb/> Sorgen zuruͤckſtuͤrzte. Er meldete mir, es<lb/> ſey von Liſſabon ein Wechſel auf ihn, zu dem<lb/> Belauf von beinahe dreitauſend Thalern ein-<lb/> gelaufen, als Erſatz-Summe fuͤr das Schiff<lb/> des Kapitains Sylva, welches ich uͤberſegelt<lb/> und zu Grunde gerichtet haben ſollte; daher<lb/> ich doch hieruͤber einige naͤhere Auskunft mit-<lb/> theilen moͤchte.</p><lb/> <p>Man kann leicht denken, wie ich erſtaunte,<lb/> daß man jenem Vorfall auf dem Tajo eine<lb/> ſolche Wendung zu geben gedachte. Das<lb/> Vorgeben mit der Ueberſegelung war eine<lb/> offenbare grobe Erdichtung. Hatte das por-<lb/> tugieſiſche Schiff Schaden genommen, oder<lb/> war es endlich daruͤber zu Grunde gegangen,<lb/> ſo mochte der Kapitain lediglich ſeine eigene<lb/> Nachlaͤſſigkeit und ſeinen Mangel an Aufſicht<lb/> anklagen; und ſollte von einem Schaden-<lb/> Erſatz die Rede ſeyn, ſo waͤre <hi rendition="#g">ich,</hi> auf den<lb/> jenes Schiff zugetrieben kam, waͤhrend ich<lb/> ſelbſt ruhig vor Anker lag, dergleichen zu<lb/> fordern ungleich mehr berechtigt geweſen.<lb/> Dieſerwegen berief ich mich auf die gericht-<lb/> liche Ausſage meiner Mannſchaft, wovon<lb/> das Original in den Haͤnden des Preuſſiſchen<lb/> Conſuls zuruͤckgeblieben; waͤhrend meine mit-<lb/> genommene beglaubigte Abſchrift mit meinem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [274/0278]
ein Schreiben von deſſen Schwiegerſohne und
Nachfolger in ſeinen Geſchaͤften, dem Kauf-
mann Hrn. Boneß, zu, der mich auf Einmal
wieder in die alten Angelegenheiten und
Sorgen zuruͤckſtuͤrzte. Er meldete mir, es
ſey von Liſſabon ein Wechſel auf ihn, zu dem
Belauf von beinahe dreitauſend Thalern ein-
gelaufen, als Erſatz-Summe fuͤr das Schiff
des Kapitains Sylva, welches ich uͤberſegelt
und zu Grunde gerichtet haben ſollte; daher
ich doch hieruͤber einige naͤhere Auskunft mit-
theilen moͤchte.
Man kann leicht denken, wie ich erſtaunte,
daß man jenem Vorfall auf dem Tajo eine
ſolche Wendung zu geben gedachte. Das
Vorgeben mit der Ueberſegelung war eine
offenbare grobe Erdichtung. Hatte das por-
tugieſiſche Schiff Schaden genommen, oder
war es endlich daruͤber zu Grunde gegangen,
ſo mochte der Kapitain lediglich ſeine eigene
Nachlaͤſſigkeit und ſeinen Mangel an Aufſicht
anklagen; und ſollte von einem Schaden-
Erſatz die Rede ſeyn, ſo waͤre ich, auf den
jenes Schiff zugetrieben kam, waͤhrend ich
ſelbſt ruhig vor Anker lag, dergleichen zu
fordern ungleich mehr berechtigt geweſen.
Dieſerwegen berief ich mich auf die gericht-
liche Ausſage meiner Mannſchaft, wovon
das Original in den Haͤnden des Preuſſiſchen
Conſuls zuruͤckgeblieben; waͤhrend meine mit-
genommene beglaubigte Abſchrift mit meinem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |