Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Das Wasser, dessen man bedarf, muß Als ich in solcher Expedition zum Ersten- Das Waſſer, deſſen man bedarf, muß Als ich in ſolcher Expedition zum Erſten- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0035" n="31"/> <p>Das Waſſer, deſſen man bedarf, muß<lb/> jedesmal von ihnen am Lande erhandelt wer-<lb/> den. Man verſieht ſich hiezu an Bord mit<lb/> allerlei kleinem Kram, an Spiegeln, Korallen,<lb/> Meſſern, Fiſchangeln, Naͤhnadeln, Zwirn und<lb/> dergl., und erwartet, dicht am Seeſtrande,<lb/> wohlbewaffnet, daß zufaͤllige Zuſammentreffen<lb/> mit den Eingebohrnen, um mit ihnen den<lb/> Preis fuͤr jedes Faß Waſſer, welches man<lb/> eben holt, oder auch kuͤnftig zu holen gedenkt,<lb/> zu verabreden. Das hiezu beſtimmte Boot<lb/> bleibt jedesmal bis 120 Klaſter weit vom<lb/> Lande vor Anker liegen. Die ledigen Waſ-<lb/> ſertonnen werden uͤber Bord geworfen, und<lb/> die Neger ſtuͤrzen ſich in die Brandung, um<lb/> ſie ſchwimmend an Land zu bringen, und<lb/> nach ihren Brunnen und Waſſerſtellen hin-<lb/> aufzurollen. Sind ſie hier angefuͤllt und<lb/> verſtopft, ſo werden ſie wieder an den Strand<lb/> zuruͤckgewaͤlzt, von zwei ſchwimmenden Negern<lb/> in die Mitte genommen und an das Boot<lb/> gebracht, wo ihnen dann die dafuͤr bedun-<lb/> genen Waaren aus geliefert werden.</p><lb/> <p>Als ich in ſolcher Expedition zum Erſten-<lb/> male das Ufer betrat, ſtanden bereits 12 oder<lb/> 14 Schwarze unſers Empfangs gewaͤrtig;<lb/> und waͤhrend ich, mit etwa 10 meiner Be-<lb/> gleiter vollend’s in’s Trockne watete, kam<lb/> uns auch ihr Anfuͤhrer entgegen, bot mir<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0035]
Das Waſſer, deſſen man bedarf, muß
jedesmal von ihnen am Lande erhandelt wer-
den. Man verſieht ſich hiezu an Bord mit
allerlei kleinem Kram, an Spiegeln, Korallen,
Meſſern, Fiſchangeln, Naͤhnadeln, Zwirn und
dergl., und erwartet, dicht am Seeſtrande,
wohlbewaffnet, daß zufaͤllige Zuſammentreffen
mit den Eingebohrnen, um mit ihnen den
Preis fuͤr jedes Faß Waſſer, welches man
eben holt, oder auch kuͤnftig zu holen gedenkt,
zu verabreden. Das hiezu beſtimmte Boot
bleibt jedesmal bis 120 Klaſter weit vom
Lande vor Anker liegen. Die ledigen Waſ-
ſertonnen werden uͤber Bord geworfen, und
die Neger ſtuͤrzen ſich in die Brandung, um
ſie ſchwimmend an Land zu bringen, und
nach ihren Brunnen und Waſſerſtellen hin-
aufzurollen. Sind ſie hier angefuͤllt und
verſtopft, ſo werden ſie wieder an den Strand
zuruͤckgewaͤlzt, von zwei ſchwimmenden Negern
in die Mitte genommen und an das Boot
gebracht, wo ihnen dann die dafuͤr bedun-
genen Waaren aus geliefert werden.
Als ich in ſolcher Expedition zum Erſten-
male das Ufer betrat, ſtanden bereits 12 oder
14 Schwarze unſers Empfangs gewaͤrtig;
und waͤhrend ich, mit etwa 10 meiner Be-
gleiter vollend’s in’s Trockne watete, kam
uns auch ihr Anfuͤhrer entgegen, bot mir
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |