Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.sich mit Schießbedarf und Proviant, so wie mit Es kann nicht fehlen, daß solche Raub- ſich mit Schießbedarf und Proviant, ſo wie mit Es kann nicht fehlen, daß ſolche Raub- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0045" n="41"/> ſich mit Schießbedarf und Proviant, ſo wie mit<lb/> einigen Waaren-Artikeln, wie ſie zu dieſem<lb/> Handel gebraͤuchlich ſind, zum Scheine ver-<lb/> ſehen, und ſo nach der Kuͤſte von Guinea<lb/> ſteuern. Kommen hier nun die Neger an<lb/> Bord eines ſolchen Korſaren, um ein fried-<lb/> liches Verkehr anzuknuͤpfen: ſo fallen dieſe<lb/> Raͤuber uͤber ſie her, legen ſie ſammt und<lb/> ſonders in Ketten und Banden; und haben<lb/> ſie der Ungluͤcklichen ſolchergeſtalt 30 bis 40<lb/> oder wie viele ſie bewachen koͤnnen, zuſam-<lb/> mengerafft, ſo ſtechen ſie damit nach Suͤd-<lb/> Amerika hinuͤber, um ſie an die Spanier<lb/> oder Portugieſen loszuſchlagen. Dort ver-<lb/> kaufen ſie auch ihr Fahrzeug und gehen nun<lb/> einzeln, als Reiſende mit ihrem ungerechten<lb/> Gewinn nach England zuruͤck, um vielleicht<lb/> unmittelbar darauf ein neues Unternehmen<lb/> dieſer Art zu wagen.</p><lb/> <p>Es kann nicht fehlen, daß ſolche Raub-<lb/> zuͤge dem regelmaͤßigen Handel an der afri-<lb/> kaniſchen Kuͤſte, ſo wie dem gegenſeitigen<lb/> Vertrauen, den empfindlichſten Nachtheil brin-<lb/> gen. Beſonders verderblich aber waren ſie<lb/> zu jener Zeit fuͤr das Verkehr, welches die<lb/> Hollaͤnder vermittelſt ihrer Boͤoͤte betrieben,<lb/> da die Neger dieſe von jenen engliſchen Raub-<lb/> fahrzeugen nicht hinreichend zu unterſcheiden<lb/> vermochten. Dieſe Erfahrung machte auch<lb/> ich an meinem Theile, als ich, in der Mitte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0045]
ſich mit Schießbedarf und Proviant, ſo wie mit
einigen Waaren-Artikeln, wie ſie zu dieſem
Handel gebraͤuchlich ſind, zum Scheine ver-
ſehen, und ſo nach der Kuͤſte von Guinea
ſteuern. Kommen hier nun die Neger an
Bord eines ſolchen Korſaren, um ein fried-
liches Verkehr anzuknuͤpfen: ſo fallen dieſe
Raͤuber uͤber ſie her, legen ſie ſammt und
ſonders in Ketten und Banden; und haben
ſie der Ungluͤcklichen ſolchergeſtalt 30 bis 40
oder wie viele ſie bewachen koͤnnen, zuſam-
mengerafft, ſo ſtechen ſie damit nach Suͤd-
Amerika hinuͤber, um ſie an die Spanier
oder Portugieſen loszuſchlagen. Dort ver-
kaufen ſie auch ihr Fahrzeug und gehen nun
einzeln, als Reiſende mit ihrem ungerechten
Gewinn nach England zuruͤck, um vielleicht
unmittelbar darauf ein neues Unternehmen
dieſer Art zu wagen.
Es kann nicht fehlen, daß ſolche Raub-
zuͤge dem regelmaͤßigen Handel an der afri-
kaniſchen Kuͤſte, ſo wie dem gegenſeitigen
Vertrauen, den empfindlichſten Nachtheil brin-
gen. Beſonders verderblich aber waren ſie
zu jener Zeit fuͤr das Verkehr, welches die
Hollaͤnder vermittelſt ihrer Boͤoͤte betrieben,
da die Neger dieſe von jenen engliſchen Raub-
fahrzeugen nicht hinreichend zu unterſcheiden
vermochten. Dieſe Erfahrung machte auch
ich an meinem Theile, als ich, in der Mitte
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