Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.suchung ergab, daß er mit zwei Mit-Rhee- Für unser Schiffsvolk ward ich, als ich Nach Verlauf einiger Tage rüstete ich ſuchung ergab, daß er mit zwei Mit-Rhee- Fuͤr unſer Schiffsvolk ward ich, als ich Nach Verlauf einiger Tage ruͤſtete ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0059" n="55"/> ſuchung ergab, daß er mit zwei Mit-Rhee-<lb/> dern des Schiffs unter einer Decke geſteckt,<lb/> indem ſie daſſelbe zu gleicher Zeit in Lon-<lb/> don, Amſterdam und Hamburg fuͤr große<lb/> Summen verſichern laſſen. Dieſe ſahen nun<lb/> ihrer gerechten Strafe entgegen; ihr Mit-<lb/> ſchuldiger aber (wahrſcheinlich unter der<lb/> Hand von ihnen ſelbſt gewarnt) hatte es<lb/> fuͤr’s kluͤgſte gefunden, ſich in Liſſabon un-<lb/> ſichtbar zu machen, ohne wieder nach ſeiner<lb/> Heimath zu verlangen.</p><lb/> <p>Fuͤr unſer Schiffsvolk ward ich, als ich<lb/> mit dieſen eingeſammleten Nachrichten von<lb/> der gluͤcklichen Bergung unſrer, ſchon fuͤr<lb/> verloren geachteten Priſe wieder an Bord<lb/> kehrte, ein wahrer Freudenbote: denn nun<lb/> durfte Jeder auch auf ſeinen angemeſſenen<lb/> Antheil an der, fuͤr die Rettung derſelben<lb/> zu beſtimmenden Praͤmie hoffen. Es begann<lb/> ſofort Ein Handel uͤber den Andern wegen<lb/> dieſer zu erwartenden Priſen-Gelder. Ei-<lb/> nige verkauften ihr Anrecht fuͤr wenige<lb/> Flaſchen Branntwein; Andre fuͤr etliche<lb/> Pfunde Taback, ohne ſich um die nur zu<lb/> muthmaaßliche Uebervortheilung zu kuͤmmern.</p><lb/> <p>Nach Verlauf einiger Tage ruͤſtete ich<lb/> mein Boot zu einer neuen dritten Handels-<lb/> fahrt zu; und diesmal durft’ ich auch fuͤr<lb/> mein Privat-Verkehr, im Einkauf von<lb/> Staubgold, gewiſſern Vortheil hoffen, da<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0059]
ſuchung ergab, daß er mit zwei Mit-Rhee-
dern des Schiffs unter einer Decke geſteckt,
indem ſie daſſelbe zu gleicher Zeit in Lon-
don, Amſterdam und Hamburg fuͤr große
Summen verſichern laſſen. Dieſe ſahen nun
ihrer gerechten Strafe entgegen; ihr Mit-
ſchuldiger aber (wahrſcheinlich unter der
Hand von ihnen ſelbſt gewarnt) hatte es
fuͤr’s kluͤgſte gefunden, ſich in Liſſabon un-
ſichtbar zu machen, ohne wieder nach ſeiner
Heimath zu verlangen.
Fuͤr unſer Schiffsvolk ward ich, als ich
mit dieſen eingeſammleten Nachrichten von
der gluͤcklichen Bergung unſrer, ſchon fuͤr
verloren geachteten Priſe wieder an Bord
kehrte, ein wahrer Freudenbote: denn nun
durfte Jeder auch auf ſeinen angemeſſenen
Antheil an der, fuͤr die Rettung derſelben
zu beſtimmenden Praͤmie hoffen. Es begann
ſofort Ein Handel uͤber den Andern wegen
dieſer zu erwartenden Priſen-Gelder. Ei-
nige verkauften ihr Anrecht fuͤr wenige
Flaſchen Branntwein; Andre fuͤr etliche
Pfunde Taback, ohne ſich um die nur zu
muthmaaßliche Uebervortheilung zu kuͤmmern.
Nach Verlauf einiger Tage ruͤſtete ich
mein Boot zu einer neuen dritten Handels-
fahrt zu; und diesmal durft’ ich auch fuͤr
mein Privat-Verkehr, im Einkauf von
Staubgold, gewiſſern Vortheil hoffen, da
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