Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.am nächstfolgenden Morgen sahen wir das Für mich blieb nun kein andrer Rath, am naͤchſtfolgenden Morgen ſahen wir das Fuͤr mich blieb nun kein andrer Rath, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0070" n="66"/> am naͤchſtfolgenden Morgen ſahen wir das<lb/> engliſche Schiff voͤllig am Strande liegen,<lb/> wohin es die Schwarzen hatten treiben laſ-<lb/> ſen. Was ferner damit geworden ſeyn mag,<lb/> iſt mir nicht wiſſend geworden.</p><lb/> <p>Fuͤr mich blieb nun kein andrer Rath,<lb/> als mich wieder nach unſrer Chriſtina zu<lb/> wenden und eine ganz neue Ausruͤſtung zu<lb/> verlangen. Jndeß mag ſich der Leſer ſelbſt,<lb/> wenn er kann, eine Vorſtellung davon machen,<lb/> mit welch einem garſtigen Willkommen ich<lb/> dort, nach Abſtattung meines Berichts, von<lb/> meinem Kapitain empfangen wurde, der das<lb/> Ungluͤck hatte, faſt beſtaͤndig betrunken zu<lb/> ſeyn. Er wollte mich todtſtechen, todtſchieſ-<lb/> ſen, oder mir ſonſt auf eine neue, noch un-<lb/> erhoͤrte Manier das Garaus machen. Da<lb/> ich nun Meinerſeits des Glaubens war, daß<lb/> ich, nach Maaßgabe der Umſtaͤnde, vollkom-<lb/> men recht und pflichtmaͤßig gehandelt, und<lb/> ich den ungluͤcklichen Zufall, der hier den<lb/> Ausſchlag gegeben, nicht verantworten koͤnnte:<lb/> ſo mocht’ ich mich auch nicht entſchlieſſen,<lb/> demuͤthig zu Kreuze zu kriechen; und ſo gab<lb/> es nun noch drei Wochen lang zwiſchen uns<lb/> nichts, als boͤſes Blut und taͤglichen Ver-<lb/> druß, (denn in dem Aerger ſprach mein Geg-<lb/> ner nur um ſo fleiſſiger der Flaſche zu, und<lb/> ward dann wie ein tolles raſendes Thier)<lb/> bis wir endlich vor St. George de la Mina<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0070]
am naͤchſtfolgenden Morgen ſahen wir das
engliſche Schiff voͤllig am Strande liegen,
wohin es die Schwarzen hatten treiben laſ-
ſen. Was ferner damit geworden ſeyn mag,
iſt mir nicht wiſſend geworden.
Fuͤr mich blieb nun kein andrer Rath,
als mich wieder nach unſrer Chriſtina zu
wenden und eine ganz neue Ausruͤſtung zu
verlangen. Jndeß mag ſich der Leſer ſelbſt,
wenn er kann, eine Vorſtellung davon machen,
mit welch einem garſtigen Willkommen ich
dort, nach Abſtattung meines Berichts, von
meinem Kapitain empfangen wurde, der das
Ungluͤck hatte, faſt beſtaͤndig betrunken zu
ſeyn. Er wollte mich todtſtechen, todtſchieſ-
ſen, oder mir ſonſt auf eine neue, noch un-
erhoͤrte Manier das Garaus machen. Da
ich nun Meinerſeits des Glaubens war, daß
ich, nach Maaßgabe der Umſtaͤnde, vollkom-
men recht und pflichtmaͤßig gehandelt, und
ich den ungluͤcklichen Zufall, der hier den
Ausſchlag gegeben, nicht verantworten koͤnnte:
ſo mocht’ ich mich auch nicht entſchlieſſen,
demuͤthig zu Kreuze zu kriechen; und ſo gab
es nun noch drei Wochen lang zwiſchen uns
nichts, als boͤſes Blut und taͤglichen Ver-
druß, (denn in dem Aerger ſprach mein Geg-
ner nur um ſo fleiſſiger der Flaſche zu, und
ward dann wie ein tolles raſendes Thier)
bis wir endlich vor St. George de la Mina
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